Teltow

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Teltow

Dass die Stadt Teltow jünger ist als die Landschaft „ Der Teltow“, kann wohl keinem Zweifel unterliegen. Wie die Chronik meldet, haben die Markgrafen Johann I. und Otto III. um das Jahr 1231 die gebiete Teltow und Barnim von einem „Herrn Barnem“ erworben; die Stadt Teltow finden wir zuerst in einer Urkunde von 1265 genannt.

Wie so manch andere Stadt, hat auch Teltow viel von seiner einstigen Bedeutung verloren. Ein wichtiger Ort muss es einst gewesen sein, der an der Verkehrsstraße Wittenberge; Saarmund, Berlin – Cölln lag.

Bis 1737 war er von hohen Doppelwällen umgeben, zum Schutz und Trutz der Bürger in schweren Zeiten. Die planmäßige Anlage des Stadtgrundrisses mit den großen, fast rechtwinklig geschnittenen - Baublöcken fällt auf und lässt erkennen, dass dieses Gebilde nach demselben Muster entstand, wie es bei fast allen Kolonialstädten östlich der Elbe zu finden ist. Schnell schritt die Zeit damals vorwärts. Was heut noch richtig war, galt morgen als überflügelt und abgetan. Es ist bekannt, dass Teltow je einen Mauerring hatte in dem Sinne wie Mittenwalde; auch eine Burg schützte nicht das Städtchen am Ufer der Bäke. Daher erscheint Teltow im Landbuch Karls IV. bei den Dörfern und gehörte zu der Zeit – 1375 – der Kirche und dem Bischof von Brandenburg.

Diese Bevormundung fand erst ihr Ende, als die Reformation ihren Einzug hielt. Sie wich aber nicht der landesherrlichen Gewalt, sondern Teltow kam in den Besitz erblich – berechtigter Lehnsrichter und wurde außerdem vom Domänenamt beeinflusst. Die Familien v. Schwanebeck und v. Wilmersdorf waren es, die Jahrhunderte hindurch die Stadt regierten, was jedoch - wie es scheint - im besten Envernehmen mit der Bürgerschaft geschah. Erst nach der Stein – Hardenbergschen Gesetzgebung kamen die alten Vorrechte zu Fall und die Bürgerschaft konnte ungehindert durch einen selbstgewählten Magistrat ihren Willen und ihr Wollen zeigen.

Die Städteverordnung vom Jahre 1808 ließ nicht sofort ein volles Aufwallen des alten Bürgersinns erkennen; dazu waren die Zeiten zu schwer, die Zukunft zu ungewiss. 1814 wird der neue Bürgermeister – Dreysing – eingeführt. 1819 findet das landrätliche Büro in der Ritterstraße eine bleibende Stätte, nachdem es lange Zeit hindurch immer dort seinen Sitz hatte, wo der betreffende Landrat wohnte. 1870 blieb es in dem einfach – vornehmen Gebäude, um dann nach Berlin zu übersiedeln.

Es ist nicht viel übrig geblieben vom Alterwürdigen. Die Wälle sind eingeebnet, das Berliner und Potsdamer Tor seit 1816 beseitigt, nur die Kirche zeigt in ihren Umfassungsmauern noch den alten feldsteinernen Quaderkern; denn Teltow hat in seinen Mauern auch viel Elend und Kriegsnot gesehen, Brände und Pest legten Bresche in das durch Fleiß Erworbene der Bürgerschaft.

1711 verzehrte eine gewaltige Feuersbrunst fast die ganze Stadt, 1801 fielen dreißig Häuser einem Brande zum Opfer. Von einschneidender Bedeutung war der Bau des Teltowkanals der dem „ stedekin teltowen“ vielleicht die Aufstiegsmöglichkeit gibt, die ihm gebührt.

Einwohnerzahl 1925: männl. : 2578, weibl. : 2835

Quelle: Adressbuch Teltow 1927