Tierpark Hagenbeck

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Der Tierpark Hagenbeck (ehemals Hagenbecks Tierpark) ist ein Tierpark in Hamburg. Der im Stadtteil Stellingen gelegene Tierpark ist ebenso wie das 2007 daneben eröffnete Tropen-Aquarium Hagenbeck in Familienbesitz. Er geht auf die im Jahr 1863 von Carl Hagenbeck sen. begründete Carl Hagenbeck’s Handels-Menagerie am Spielbudenplatz im Stadtteil St. Pauli zurück, die 1866 von Carl Hagenbeck jun. zum Neuen Pferdemarkt verlegt wurde.[2] Am 7. Mai 1907 eröffnete Hagenbeck den weltweit ersten Tierpark ohne Gitter am jetzigen Standort außerhalb der Stadt.[3] Der Tierpark gehört mittlerweile zum Hamburger Bezirk Eimsbüttel und wird im Volksmund zumeist nur als Hagenbeck (zu Hagenbeck gehen) bezeichnet. Er ist Gastgeber und Handlungsort der NDR-Fernsehserie Leopard, Seebär & Co.

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Geschichte

Der Fischhändler Gottfried Hagenbeck stellte 1848 sechs Seehunde in der Hansestadt aus. 15 Jahre später betrieb er ein Tiergeschäft auf dem Spielbudenplatz 19. Sein ältester Sohn Carl Gottfried Wilhelm Heinrich Hagenbeck übernahm 1866 das Geschäft und baute es aus. Es wurde zur größten Tierhandlung der Welt. Er eröffnete ein größeres Geschäft am Pferdemarkt 13 und nannte dieses „Hagenbeck’s Thierpark“.

1875 sah er einen Markt mit einer Völkerschau, woraufhin er viele große Völkerschauen, unter anderem mit Inuit (Eskimo), einer Lappländerfamilie und Massais, veranstaltete. Um 1900 wurden Afrikaner und Indianer in Völkerschauen auch in Hagenbecks Tierpark gezeigt, wozu es in einem Teil des Parks eigene Kulissen gab.

1887 eröffnete Hagenbeck seinen ersten Zirkus, in dem später auch dressierte Löwen gezeigt wurden. 1896 erfand er eine Zooanlage ohne Gitter. Diese Erfindung wurde zum Patent angemeldet. Zum ersten Mal konnten die Tiere in einer annähernd artgerechten Umgebung gezeigt werden. Dieser Plan wurde 1907 im damals preußischen Stellingen (ab 1937/38 zu Hamburg) umgesetzt. Der Nachbau einer artgerechten Umgebung wurde von vielen anderen Zoos übernommen. Die Söhne Carl Hagenbecks, Lorenz und Heinrich Hagenbeck, führten das Werk ihres Vaters fort. 1916 gründete Lorenz Hagenbeck den „Circus Carl Hagenbeck“, der weite Teile der Welt bereiste.

Im Jahre 1943 wurde während der Operation Gomorrha der gesamte Park durch Fliegerbomben zerstört. Nur mit großen finanziellen Investitionen der Familie Hagenbeck konnte der Zoo wieder erbaut werden. Er wurde größer und mit mehr Platz für die Tiere neu gestaltet. Nach den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg beteiligten sich auch indische Elefanten von Hagenbeck an der Trümmerbeseitigung und dem Wiederaufbau, sowohl im Zoo als auch in der Innenstadt.

Von 1971 bis 1996 gab es ein Delfinarium, in dem Delfine (Großer Tümmler), Seelöwen und Ende der 70er auch ein Schwertwal gezeigt wurden. Proteste von Tierschützern, Unrentabilität und der Tod des jungen Tümmlers Sindbad während einer Vorführung im Jahr 1992 führten dazu, dass das Delfinarium endgültig geschlossen wurde. Es wurde abgerissen, an seiner Stelle entstand das neue Tropen-Aquarium und ein Anbau am Elefantenhaus. In unmittelbarer Nähe steht seit 2003 der neue Haupteingang.

Im Mai 2009 wurde das Lindner Park-Hotel Hagenbeck als weltweit erstes Tierpark-Themenhotel eröffnet.



Text: Wikipedia

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