Trudelturm

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Trudelturm

Der rund 20 Meter hohe Trudelturm im Berliner Ortsteil Adlershof ist ein technisches Denkmal aus der Luftfahrtforschung, der in den Jahren 1934 bis 1936 errichtet wurde. Das fensterlose Betonbauwerk mutet aus der Ferne wie ein riesiges Iglu an.

Geschichte

Das Gebäude, welches auch „Trudelwindkanal“ genannt wurde, ließ die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) zwischen 1934 und 1936 am ehemaligen Flugfeld Berlin-Johannisthal errichten. Es steht neben einem gleichfalls denkmalgeschützten rund 130 Meter langen „Großen Windkanal“ aus den gleichen Jahren. Beide sind als Teil des früheren Standortes der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in der Berliner Landesdenkmalliste eingetragen.[1]

Der Turm stellte bei seiner Errichtung eine absolute technische Innovation dar, mit der erstmals der gefährliche Zustand des Trudelns im Labor simuliert werden konnte. Die Versuche halfen, die komplexen Prozesse beim Trudeln besser zu verstehen. So wurde ermittelt wie führerlos zur Erde „torkelnde“ Flugzeuge abzufangen und wieder zu beherrschen sind. In einen vertikalen (von unten nach oben verlaufenden) Luftstrom konnte ein (präzise gefertigtes) Modell so eingebracht werden, dass es stets auf Höhe der Beobachtungseinrichtung flog und dabei von Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt werden konnte. Die Geschwindigkeit des Luftstroms konnte so reguliert werden, dass sie der Fallgeschwindigkeit des Modells entsprach. Die Einbauten sind heute nicht mehr vorhanden.

Der Turm gehört heute zum Aerodynamischen Park auf dem Campus Adlershof der Humboldt-Universität und zählt zum Ensemble Technischer Denkmale der Luftfahrtforschung in Berlin-Adlershof der 1930er Jahre. Das Gesamtgelände ist Teil des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Adlershof WISTA, der seit 1992 auf einer Fläche von rund 420 Hektar entstanden ist. Seit 2005 trägt ein Verbindungsweg zwischen der Max-Born- und der Brook-Taylor-Straße den Namen Zum Trudelturm.


Text: Wikipedia

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