Unilever

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Unilever ist ein niederländisch-britischer Konzern. Das Unternehmen ist weltweit einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die Produktion von Nahrungsmitteln, Kosmetika, Körperpflege- sowie Haushalts- und Textilpflegeprodukten.

Unilever beschäftigte 2015 weltweit 172.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern (1990 noch 304.000). In Deutschland waren 2013 rund 5.000 Mitarbeiter tätig (1962 waren es 36.000, 27.400 Beschäftigte 1990 und 8.000 Ende 2005).

Die 2008 gebildete Unilever-Organisation für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz (D-A-CH) hat ihren Sitz in Hamburg.

Sunlicht Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Firma Sunlicht ausgegeben hat.

Sunlicht Briefmarkenkapselgeld

Werbung auf der Rückseite einer 1 Penny-Briefmarke aus Neuseeland.

Struktur

Auch wenn das Unternehmen nach außen als ein Unternehmen auftritt, hat es seit der Entstehung durch Fusion 1929 eine Doppelstruktur aus zwei gleichberechtigten Firmenteilen mit eigenen Aktien: die niederländische Unilever N.V. sowie die britische Unilever PLC. Es gibt weiterhin zwei Hauptversammlungen, zwei Unternehmenssitze in Rotterdam und London, jedoch ist der Vorstand von beiden Unternehmen – in ähnlicher Konstruktion wie bis 2005 bei dem Unternehmen Royal Dutch Shell – identisch. Beide werden seit Ende 2008 von dem Niederländer Paul Polman geleitet. Die Aktien der niederländischen Gesellschaft sind an der Amsterdamer Börse im AEX-Index notiert, während die Aktien der britischen Gesellschaft an der Londoner Börse im FTSE 100 notiert sind. Beide Unternehmen sind zusätzlich noch an der New York Stock Exchange notiert.

Der weltweite Umsatz lag 2015 bei 53,3 Milliarden Euro.

Geschichte

Gründungsphase (1888 bis 1929)

1888 gründete der aus dem niederländischen Oss in Nordbrabant stammende Margarinefabrikant Simon van den Bergh im niederrheinischen Kleve ein Unternehmen für die industrielle Herstellung von Margarine[2], um auf diese Weise die hohen Schutzzölle des Deutschen Reiches auf Butter und Margarine zu umgehen. Sein Landsmann Anton Jurgens, der 1871 das Margarine-Patent des Hippolyte Mège-Mouriès gekauft hatte, errichtete unweit von Kleve in der Nachbarstadt Goch ebenfalls eine Fabrik zur Margarineherstellung. Im Jahr 1927 fusionierten diese beiden Familienunternehmen in Rotterdam zur Margarine Unie und in London zur Margarine Union.

William Hesketh Lever und sein Bruder James Darcy Lever gründeten 1885 die Seifenfabrik Lever Brothers, die zunächst in Warrington in Nordwestengland beheimatet war und später auf die Halbinsel Wirral westlich von Liverpool verlegt wurde. Ihr Produkt war innovativ, weil sie Palmöl statt Talg für die Seifenherstellung verwendeten, und fand großen Absatz. Die Gebrüder Lever gaben ihm den Namen „Sunlight Soap“ und errichteten als Wohnort für die Fabrikarbeiter die Modellsiedlung Port Sunlight. Als deren deutscher Ableger entstand 1899 in Mannheim die Sunlicht-Seifenfabrik AG (Rhenaniastraße 76-90), die im Jahre 1914 unter dem Eindruck einer drohenden Enteignung durch die damalige deutsche Staatsführung veräußert und dann 1924 zurückgekauft wurde.

1929/1930 vereinigten sich schließlich Margarine Unie und Lever Brothers Ltd. zu Unilever. Die Vereinigung stellte die bis dahin größte Unternehmensfusion dar.

Stagnation (1929 bis 1945)

Parallel wurde 1929 aus dem Zusammenschluss von zehn Unternehmen, darunter die Georg Schicht AG, die Unilever Österreich gegründet, die 1938 – nach dem Anschluss Österreichs – in die Unilever Deutschland integriert wurde. 1932 waren 69 Unternehmen sowie weitere 31 im Besitz von Unilever. Dazu gehörte auch die 1925 gegründete Parfümerie Elida AG. 1935 kamen wegen strenger Devisenbestimmungen (eingeführt im Zuge der Weltwirtschaftskrise), die den Abfluss von Geldern aus Deutschland zum Mutterkonzern nach Rotterdam verboten, Unternehmen wie Langnese sowie Schmelzkäse-Hersteller, Textil- und Papierfabriken zum Unternehmen hinzu.

Expansion (1945 bis 1970)

1948 lief die Produktion in den meisten Betrieben wieder an. 1958 wurde die Margarine-Union von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. 1960 übernahm Unilever von der österreichischen Wiener Milchindustrie AG (MIAG) das 1927 gegründete Milcheis-Geschäft, das Speiseeis unter dem Markennamen „Eskimo“ vertrieb.

Die Langnese-iglo GmbH entstand 1962 aus einem Zusammenschluss der beiden Unilever-Gesellschaften Langnese Eiskrem GmbH (seit 1936 bei Unilever) und „Iglo GmbH“. Im August 2005 wurde die Langnese-iglo GmbH ein Teil der Unilever Deutschland GmbH und fungierte nicht mehr als eigenständiges Unternehmen.

Konsolidierung (seit 1970)

Unilever trennte sich von unprofitablen Firmen, indem es etwa Textilfabriken verkaufte. Dieser Prozess der Umstrukturierung wurde auch in den 1980er Jahren fortgesetzt. Anschließend folgten Jahre des Wachstums, in denen Unilever viele Unternehmensbeteiligungen kaufte. Zu den Neuerwerbungen gehörten u.a. Marken wie Calvin Klein, Bestfoods (mit Maizena), Ben & Jerry’s, Slim-Fast und Amora Maille.

In den vergangenen Jahren verlor das Geschäft von Unilever an Marktanteilen, der Umsatz stagnierte. In Deutschland wurde dies u.a. auf den Bedeutungsverlust von Markenartikeln und die Marktanteilssteigerungen von Discountern zurückgeführt.

Im Jahr 2004 wurden mehrere Unilever-Marken, unter anderem Biskin (seit 1968 am Markt), Livio (seit 1958) und Palmin (seit 1894), an das Unternehmen Peter Kölln KGaA in Elmshorn verkauft.

In einem Restrukturierungsprozess wurde die Führung des Unternehmens verkleinert. Eine in Schaffhausen ansässige Gesellschaft wurde gegründet, der alle europäischen Werke gehören.

Nach 45 Jahren, am 9. Februar 2006, gab Unilever den Verkauf seiner europäischen Tiefkühlmarken Iglo und Birds Eye bekannt. Daher wurde am 1. Juli 2006 der Bereich Tiefkühlkost in die neu gegründete iglo GmbH ausgegliedert, die dann am 28. August für 1,73 Milliarden Euro an die britische Investmentgesellschaft Permira verkauft wurde.

Im Jahr 2014 veräußerte Unilever einen Mehrheitsanteil an Slim-Fast an die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Kainos Capital.[3]


Adresse in Berlin: Hohenzollerndamm 46-47

Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.