Universität Freiburg

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Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (kurz Universität Freiburg) wurde am 21. September 1457 von Albrecht VI. gegründet und ist eine der ältesten und renommiertesten Universitäten Deutschlands. Sie bietet das Fächerspektrum einer Volluniversität an.

Siegelmarken

Verzeichnis der Siegelmarken mit einem Bezug zur Universität Freiburg.

Geschichte

Die Anfänge

Am 20. April 1455 entsprach Papst Kalixtus III. der Bitte des Erzherzogs Albrecht VI. von Österreich, in Freiburg in der Diözese Konstanz ein studium generale einzurichten, dass dieses nicht nur dem ihm unterstellten Staat und den Einwohnern seiner Länder, sondern auch dem Nutzen und der Wohlfahrt anderer Weltgegenden dienen sollte. Der Papst ertheilt dem Bischof Heinrich von Konstanz die Vollmacht, nach genauer Erkundigung und Befund der Umstände das Nöthige zu verfügen. Der örtlich zuständige Bischof hatte gewöhnlich die Universitätsaufsicht, mit der er den von ihm eingesetzten Kanzler beauftragte, der wiederum einen Universitätsprofessor als Vizekanzler die Geschäfte führen ließ. Dass die gebildete und kunstsinnige Gemahlin Albrechts, Mechthild von der Pfalz, die treibende Kraft zur Gründung der nach ihrem Stifter „Albertina” (latinisierte Form des Namens Albrecht) genannten Universität gewesen sei, ist heute umstritten. Mechthild hatte allerdings 20 Jahre später ihren Sohn Eberhard (aus ihrer ersten Ehe) zur Gründung der Universität Tübingen angeregt.

In der Stiftungsurkunde der Universität vom 21. September 1457 betonte Albrecht, er wolle mit andern christlichen Fürsten graben helfen den Brunnen des Lebens, daraus von allen Enden der Welt unversiegbar geschöpft werde erleuchtendes Wasser tröstlicher und heilsamer Weisheit, zu Erlöschung des verderblichen Feuers menschlicher Unvernunft und Blindheit. Finanziert werden sollte die Hochschule durch Einnahmen aus Kirchenlehen, welche die Habsburger der Universität abgetreten hatten. Dazu gehörten u.a. die Pfarrkirchen von Freiburg, Breisach, Ensisheim und Winterthur. Da diese Gelder anfänglich nicht flossen, musste die Stadt einspringen und den berufenen Professoren under der stat (Stadt) sigel sold, behusung und beholzung gewähren.

Nach den Vorbereitungsarbeiten Matthäus Hummels nahm die Universität den Unterrichtsbetrieb am 26. April 1460 auf. Hummel, zum ersten Rektor der Albertina gewählt, baute seine lateinischen Eröffnungsansprache auf den Spruch Salomons: Sapientia aedificavit sibi domum et excidit in ea columnas septem (Die hohe Weisheit hat ein Haus sich erbauet, hat ihrer Pfeiler ausgehaun sieben) auf. Im ersten Teil seiner Ansprache pries Hummel die Weisheit und das Streben nach Wahrheit, im zweiten prangerte er die mangelnde Bildung der Geistlichen der damaligen Zeit an und ging mit der Vetternwirtschaft des Adels scharf ins Gericht.


Entwicklung im Mittelalter

Freiburg war nach Wien die zweite österreichisch-habsburgische Universität. Wie alle mittelalterlichen Hochschulen besaß die Albertina vier Fakultäten: Theologie, Jura, Medizin und Philosophie. Ein erfolgreiches Philosophiestudium in den Sieben Freien Künsten (Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie) mit dem Abschluss Baccalaureus artium war die Voraussetzung für ein weiteres Studium in den anderen drei Fakultäten. Die Zahl der Studierenden lag in den ersten Jahrzehnten bei etwa 140 Personen.

Das Siegel der Universität zeigt, auf einem spätgotischen Thron sitzend, den lehrenden Christus im Tempel zu Jerusalem, der in der Rechten ein Buch – die Tora, nach damaligem Verständnis das Evangelium – hält, auf das er mit der Linken zeigt. Zuhörer sind, zu seinen Füßen und im Baldachin sichtbar, jüdische Schriftgelehrte (an den Hüten zu erkennen). Den Thron flankieren zwei Türme, die als Andeutung von Jerusalem (oder des dortigen Tempels) zu verstehen sind. Die drei Wappen deuten auf die an der Gründung Beteiligten hin: Auf der rechten Seite Christi das Wappen der österreichischen Herzogtümer, auf der anderen Seite der habsburger Bindenschild und unten das Wappen von Freiburg. Die Umschrift besagt, dass dies das Siegel der Universität Freiburg ist (in Latein). Es wurde schon kurz nach Gründung der Universität verwendet (1462 belegt) und ist fast unverändert bis heute gültig.

In den folgenden Jahren entwickelte sich die Albertina zu einer Bildungsstätte von Rang mit Professoren wie dem Kartäusermönch Gregor Reisch, der im Jahre 1503 das Lehrbuch der Artistenfakultät, die Enzyklopädie Margarita Philosophica herausbrachte. Reisch unterrichtete so bedeutende Schüler wie Johannes Eck, den späteren Gegner Luthers, Martin Waldseemüller den „Erfinder“ des Namens Amerika und Sebastian Münster, den Verfasser der bekannten Cosmographia.


Die Reformation

Seit ihrer Gründung hatte die Universität einen geistigen Kampf für kirchliche Reformen geführt und deshalb begrüßte so mancher Professor in Freiburg die klaren Worte Luthers. Professor Engelbrecht sah in dem Reformator den größten Apostel unsrer Tage und heftete ans Universitätsgebäude einen Zettel mit folgendem Knittelvers als Aufforderung an die Studenten: Lutherum ut redimas, Hembd, Schuh, Buch, omnia vendas (Daß Luthers Schriften kannst gewinnen Du, Verkaufe alles: Bücher, Hemden, Schuh). Auch Huldrichus Zasius las anfänglich begeistert Luthers Schriften, doch als die Universität das Wormser Edikt befolgte, entwickelte er sich zum Gegner der Reformation und bezeichnete Luther als von allen zweibeinigen Geschöpfen das nichtswürdigste. Der Stadtrat ordnete Hausdurchsuchungen an und ließ auf dem Münsterplatz durch den Scharfrichter rund 2000 Bücher reformatorischen Inhalts verbrennen. Anlässlich seines Besuchs am 13. Mai 1524 bestellte Erzherzog Ferdinand bei der Universität ein Gutachten zur Bekämpfung der kirchlichen Lehrsätze der Neuerer. Es wiederholte im ersten Teil altbekannte katholische Dogmen, im zweiten Teil jedoch prangerten die Gutachter die Missstände in der Kirche an. Sie schlossen ihre Schrift mit dem Wunsch von einer umsichtigen und kräftigen Handhabung dieser von ihnen beantragten Punkte eine neue, Allen wohlgefällige Gestaltung der Kirche Christi erwarten zu dürfen. Dieses Gutachten ist nie verwendet worden. Als 1529 die Reformation in Basel mit dem Bildersturm ihren Höhepunkt erreichte, flohen Erasmus von Rotterdam und mit ihm viele Professoren der dortigen Universität ins katholische Freiburg. Die Basler Hochschule blieb daraufhin bis 1523 suspendiert.


Jesuitenkolleg

Schon 1577 hatte Erzherzog Ferdinand II. der Universität geschrieben, daß er in seinen vorderöstreichischen Landen ein Collegium der Sociität Jesu zu errichten gedenke. In jener Zeit hatte sich die Universität erfolgreich gegen das Eindringen der Jesuiten gewehrt. Als jedoch an den benachbarten Hochschulen in Basel und Heidelberg der reformierte Glauben gelehrt wurde, sowie Tübingen und Straßburg evangelisch geworden waren, wollte Erzherzog Leopold die vorderösterreichische Universität mit Hilfe der Jesuiten im alten Glauben religiös aufrüsten. Diesmal war aller Widerstand zwecklos. Die Einführungs-Urkunde der Jesuiten vom 16. Nov. 1620 bestimmte: Mit dem laufenden Schuljahr fangen die Väter der Gesellschaft an, die humanistischen Studien nebst der Philosophie vollständig und in der Theologie vorläufig zwei Stellen, mit ihren Lehrern zu besetzen. So entwickelte sich die Albertina in den folgenden Jahrhunderten zu einem Bollwerk des katholischen Glaubens, was anfangs einen modernen humanistischen Geist nach sich zog, sich mit den Jahren aber als hinderlich für Forschung und Wissenschaft auswirkte. Ebenfalls im Jahr 1620 gründete die medizinische Fakultät einen Botanischer Garten, eine Einrichtung, die an verschiedenen Standorten bis heute weitergeführt wird.


Studium Gallicum

Im Nijmweger Frieden 1679 wurde Freiburg eine französische Stadt. Ludwig XIV. missfiel die österreichische Universität. Er gab den Jesuiten freie Hand, ein Studium gallicum einzurichten und das nötige Geld für neue Bauten. Mit diesem zweisprachigen Studium eröffnete die Hochschule am 6. November 1684 wieder ihre Tore, während die ehemaligen Freiburger Professoren, die nach Konstanz geflohen waren, erst am 11. November 1686 dort den Universitätsbetrieb aufnahmen. Mit dem Frieden von Rijswijk (1697) wurde Freiburg wieder österreichisch und auch die Universität kehrte in die Stadt zurück.


Reformen

Mit dem Neuanfang waren Reformen angesagt, um die Freiburger Universität im deutschen Sprachraum für Söhne des Adels attraktiv zu machen, wie etwa die protestantischen Universitäten Halle und Göttingen, deren Bildungsangebot breit gefächert war. Die breisgauischen Landstände übernahmen hier die Initiative und finanzierten Lektorenstellen in der juristischen Fakultät für Naturrecht und Geschichte. Extraordinariate für Zivil- und Kriminalprozesse, Zivil- und Militärarchitektur, öffentliches Recht und Lehensrecht, an denen in Deutsch und nicht mehr in Latein unterrichtet werden sollte, Tanz- und Fechtmeister sowie Sprachmeister für Französisch und Italienisch, komplettierten das Angebot. Diese Maßnahmen färbten auf die Wiener Universität ab, für die Maria-Theresia 1749 eine neue Studienordnung mit noch weitergehenden Reformen erließ, denn das Festhalten an den alten Lehrmethoden, die noch weitgehend der mittelalterlichen Praxis entsprechen z. B. das Vorlesen von Texten, hatte das Niveau der österreichischen hinter dem der ausländischen Universitäten zurückfallen lassen. Als die Wiener Studienordnung 1752 auch für die Albertina verbindlich werden sollte, widersetzte sich die Professorenschaft. Deshalb beschloss Kaiser Joseph II. 1767, die geforderten Unterrichtsreformen zu erzwingen. Er ernannte den energischen Regierungsrat Hermann von Greiffenegg zum landesherrlichen Kommissar der Freiburger Universität, um die Hochschule endlich in größeren Flor zu bringen. Der Kaiser suspendierte die bestehende Universitätsverfassung und entließ den Senat. Eine oktroyierte allerhöchste Einrichtungsresolution und die Einsetzung eines neuen Senats durch die Regierung schränkte die Autonomie der Universität massiv ein.

Im Jahre 1768 wurde Franz Joseph Bob zum Professor für Kameral- und Polizeiwissenschaft bestellt.

Ein Höhepunkt im Universitätsleben war der Besuch Marie Antoinettes in Freiburg auf ihrer Reise von Wien nach Paris zur Hochzeit mit dem Dauphin Louis Auguste dem späteren Ludwig XVI.. Die Albertina errichtete eine Ehrenpforte im Rokokostil vor dem damaligen Hauptgebäude (heute Neues Rathaus) auf dem Franziskanerplatz (heute Rathausplatz). Im Festsaal des Jesuitenkollegiums fanden zu Ehren der erst 14-jährigen Tochter Maria-Theresias Konzerte und Theateraufführungen ohne Caressen statt.


Von der Albertina zur Albertina-Ludoviciana

Durch die von Napoleon verfügte Vergrößerung Badens im Frieden von Pressburg mit pfälzischen und vorderösterreichischen Gebieten erbte „Großbaden” 1806 neben der Albertina auch die ältere und renommiertere Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Der Fortbestand der Freiburger Universität schien gefährdet, weil das vergleichsweise kleine Baden mit dem Unterhalt zweier Hochschulen finanziell überfordert war. Zwar hatte Kurfürst Karl-Friedrich zur Frage der Auflösung einer der beiden Hochschulen geäußert: Mit nichten, sie gehören nicht unserem Lande allein, sie gehören der Menschheit an, doch gab es in den folgenden Jahren immer wieder Stimmen in der badischen Regierung, die Freiburger Universität zu schließen. Großherzog Ludwig von Baden gewährte der Albertina jedoch ab dem Jahr 1817 einen festen Etat und sicherte im Jahr 1820 noch einmal schriftlich ihren Bestand, nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz des Freiburger Professors Carl von Rotteck, der sein Anliegen zum Erhalt der Universität dem Großherzog mehrmals persönlich vortrug. Dem Großherzog war, neben den wissenschaftlichen Vorteilen einer zweiten Universität, vor allem der Gedanke wichtig, dass beide großen Konfessionen jeweils eine von ihnen geprägte Universität vorfinden sollten (die Universität Heidelberg war evangelisch geprägt). Zum Dank nannte sich die Albertina fortan Albertina-Ludoviciana (Ludovicus ist die lateinische Form des Namens Ludwig) bzw. Albert-Ludwigs-Universität.


Liberale Bestrebungen

Am 1. März 1832 trat in Baden ein liberales Pressegesetz in Kraft. Darauf erschien in Freiburg die Zeitung Der Freisinnige, in der sich die Herausgeber, die Professoren Carl von Rotteck und Carl Theodor Welcker gegen die Karlsbader Beschlüsse wendeten und ihre liberalen Vorstellungen zur Freiheit und Einheit Deutschlands entwickelten. Unter dem Druck des Frankfurter Bundestages beschloss die Großherzogliche Regierung bereits am 19. Mai, dem hochverräterischen Treiben ein Ende zu machen. Die anschließenden Studentendemonstrationen hielten bis in den Frühherbst an, als am 12. September die Regierung wegen der verderblichen Richtung, welche die Universität seit längere Zeit in politischer und sittlicher Richtung genommen hat, die Schließung der Hochschule verfügte und Rotteck und Welcker am 26. Oktober in den Ruhestand versetzte. Nach dem Einkassieren der liberalen Hochschulverfassung eröffnete der Unterrichtsbetrieb wieder, nachdem eine zweckmäßige, die seitherigen Gebrechen beseitigenden Reorganisation der Universität, sowohl in ob- als auch in subjektiver Richtung stattgefunden hatte.


Weitere Entwicklung

Ab den 1880er Jahren stieg die Zahl der Studenten stark an. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg zählte die Universität 3000 Studenten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Anlage von zahlreichen Neubauten für den modernen Universitätsbetrieb notwendig. Dabei entschied man sich bewusst gegen die Anlage eines zentralen Campus und setzte dagegen architektonische Akzente in der Freiburger Altstadt und ihrer Umgebung. Das Kollegiengebäude I, Hauptgebäude und Sitz der Theologischen sowie der Philosophischen Fakultät, ist ein Bauwerk im Jugendstil. Es wurde 1907–1911 nach Plänen von Friedrich Ratzel und Hermann Billing errichtet. Mit seiner roten Sandsteinfassade und dem Turm, in dem auch zwei Karzerräume untergebracht sind, zählt es bis heute zu den Freiburger Wahrzeichen. Der Eingang wird durch Skulpturen von Homer und Aristoteles flankiert, die 1915 vom Vöhrenbacher Bildhauer Cipri Adolf Bermann geschaffen wurden. An der Westfassade, über den Fenstern der Aula, ist das Universitätsmotto eingemeißelt: „DIE WAHRHEIT WIRD EUCH FREI MACHEN“ (Joh 8, 32).


Im Dritten Reich

Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu Repressalien gegenüber jüdischen Hochschulangehörigen. Rektoren in diesem Zeitraum waren 1933 Wilhelm von Möllendorff (15. bis 20. April), Martin Heidegger (21. April 1933 bis 27. April 1934), 1934 Eduard Kern, 1936 Friedrich Metz, 1938 Otto Mangold und 1940 Wilhelm Süss. Zweifelhafte Berühmtheit erlangte die Rektoratsrede des damaligen Rektors Heidegger zum Thema Die Selbstbehauptung der Deutschen Universität am 27. Mai 1933, die von vielen als öffentliche Bejahung des nationalsozialistischen Regimes verstanden wurde. Über dem Eingang zum Hauptgebäude der Universität ließ das neue Regime die Inschrift „Dem ewigen Deutschtum“ anbringen.


Die Nachkriegszeit

Nach ihrer kriegsbedingten Schließung wurde die Universität wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter Sigurd Janssen wiedereröffnet. Die vom Krieg schwer getroffene Universität musste zunächst unter provisorischen Bedingungen arbeiten. In der Nachkriegszeit gab es zahlreiche Erweiterungen und Neubauten; gerade im sogen. Institutsviertel entstanden Gebäude der naturwissenschaftlichen Fakultäten.

Seit der Gründung der Universität und ihrem ersten Rektor Matthäus Hummel 1460 war es über 500 Jahre bis Hans-Heinrich Jescheck 1965 üblich, dass die Amtsführung des Rektors genau ein Jahr dauerte. Seit Helmut Baitsch 1965–1968 hat sich dies geändert und die Entwicklung der mehrjährigen Rektoratsamtszeit mündete schließlich in der 13-jährigen Amtszeit von Wolfgang Jäger 1995-2008. Durch die längere Amtszeit konnte eine verstärkte Identifikation der Hochschule mit dem Rektor als Vertreter der Hochschule nach Außen erfolgen.

Im Jahr 2007 feierte die Universität mit zahlreichen wissenschaftlichen und populären Veranstaltungen ihr 550-jähriges Bestehen.

Die Studentenzahlen sind in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Im Jahre 1961 hatte die Hochschule 10.000 Studenten, 1980 hatte sich diese Zahl auf 20.000 verdoppelt. Im Wintersemester 2010/2011 waren mehr als 22.000 Studierende eingeschrieben.


Entwicklung seit 2000

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts arbeiten etwa 430 Professoren, 2.950 wissenschaftliche sowie 8.400 nichtwissenschaftliche Angestellte an der Universität, was sie zu einem der bedeutendsten Arbeitgeber in Freiburg und Südbaden macht.

In den Ranglisten deutscher Medien (Zeit, Focus, Spiegel usw.) erreichen die Fachbereiche Biologie, Jura, Medizin, Geschichte, Germanistik, Anglistik und Erziehungswissenschaften immer wieder Spitzenplätze, was zu hohen Bewerberzahlen führt.

Zum Sommersemester 2007 wurden in Baden-Württemberg für das Erststudium Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester eingeführt; von dieser Regelung sind auch die Freiburger Studenten betroffen. Freiburg entwickelte sich in den Jahren davor zu einem Zentrum des Protestes gegen diese Gebühren. Höhepunkt des Protestes war 2005 die Besetzung des Rektorats durch Studenten im Rahmen des „Freiburger Frühlings”.

Im Januar 2006 wurde die Universität im Rahmen der Ersten Exzellenzinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in die engere Auswahl von zehn deutschen Universitäten zur Förderung von „Zukunftskonzepten zu universitärer Spitzenforschung“ aufgenommen. Als beste baden-württembergische Hochschule konnte sich die Universität Freiburg zunächst mit einer Graduiertenschule qualifizieren. Die Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin (SBGM) wird seit dem 1. November 2006 gefördert und basiert auf der Zusammenarbeit mit etablierten Ausbildungsprogrammen in Forschung und Lehre: auf vier Graduiertenkollegs (GRKs), einer Internationalen „Max Planck Research School” (IMPRS), vier Sonderforschungsbereichen und dem „Bernstein Center for Computational Neurosciences” (BCCN), die durch einen hohen Forschungsstandard und weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewiesen sind.

Im Januar 2007 wurde die Universität Freiburg bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern wiederum in die engere Auswahl von deutschen Universitäten aufgenommen, welche die Möglichkeit hatten, in der dritten Förderlinie („Zukunftskonzept”) erfolgreich zu sein und den Titel einer „Exzellenzuniversität“ zu erhalten. Am 19. Oktober wurde die Aufnahme der Universität Freiburg als eine von insgesamt neuen Exzellenzunis in Deutschland bestätigt. Gefördert wurden das Zukunftskonzept sowie der Exzellenzcluster „Zentrum für Biologische Signalstudien“ (bioss), das erstmalig die Methoden der synthetischen Biologie mit biologischen Signalstudien verbindet und die Ausbildung einer neuen Generation von Bioingenieuren ermöglicht sowie die bereits 2006 bewilligte Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin (SBGM).

Im Oktober 2009 hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Universität Freiburg im Wettbewerb „Exzellente Lehre“ ausgezeichnet.

Am 15. Juni 2012 verlor die Universität ihren Elite-Status wieder, da sie sich im Rahmen der Zweiten Exzellenzinitiative nicht gegen die Mitbewerber durchsetzen konnte. Der bioss-Exzellenzcluster und die Graduiertenschule blieben allerdings erhalten, und der neue Cluster BrainLinks – BrainTools kam hinzu.



Text: Wikipedia

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