Van der Zypen & Charlier

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Die Firma van der Zypen & Charlier in Köln-Deutz war der Name eines seit 1845 bestehenden Unternehmens des Waggonbaues.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche als Siegelmarken ausgegeben wurden.

Geschichte

Gründer waren die Unternehmer Albert Charlier (1814–1894) und Ferdinand van der Zypen (1816–1863). Albert Charlier war ein Kaufmann, der einen Eilgutdienst von Belgien nach Köln und weiter südlich betrieb. Ferdinand van der Zypen kam aus Lüttich, wo er eine Werkstatt für Postkutschen hatte. Beider Betriebe waren durch die Konkurrenz der Eisenbahn in der Existenz gefährdet, so dass sich für beide ein Zusammenschluss lohnte. Van der Zypens Söhne Julius (1842–1907) und Eugen (1843–1910) führten das Unternehmen nach seinem Tod weiter.

Der Betrieb war an vielen richtungweisenden Entwicklungen elektrischer Schienenfahrzeuge beteiligt:

Vor 1894 baute man nach einer Konstruktion von Eugen Langen auf dem Werksgelände eine Einschienenhängebahn-Teststrecke nach Eugen Langens "erster Grundform", bei der das Fahrzeug an der Achse eines Radsatzes hängt, dessen zwei Räder auf Schienen innerhalb eines kastenförmigen Trägers laufen, was also eher dem System der H-Bahn ähnelt. Albert Charlier demonstrierte Langens "zweite Grundform" mit seinem 1895 konstruierten "Schwebefahrrad". Eugen Langens "zweite Grundform" setzte sich bei der Wuppertaler Schwebebahn durch, deren Wagen ebenfalls von Van der Zypen gebaut wurden.

Zusammen mit anderen namhaften Unternehmen wurde es 1899 Mitgesellschafter der Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen (St.E.S.) und lieferte die Triebwagen für die Schnellfahrversuche, die von AEG und Siemens mit Drehstromantrieben ausgerüstet wurden. Sie erreichten jeweils Geschwindigkeiten von über 200 km/h.

Van der Zypen & Charlier baute die ersten Fahrzeuge der U-Bahn Berlin 1902.

Es baute auch erste elektrische Triebwagen für die Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn (die später als DR-Baureihe ET 99 bezeichnet werden sollten), der S-Bahn Hamburg 1906.

1916 lieferte das Unternehmen einen Probewagen für die später elektrisch betriebene Berliner S-Bahn.

Weiter wurden die Fahrzeuge für zahlreiche Straßenbahnen gebaut.

1925 ist ein Lkw-Prototyp mit BMW-Motor entstanden, aber eine Serienproduktion gab es nicht.



Text: Wikipedia

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