Villa Lauser

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Villa Lauser

Die Villa Lauser (auch „Dittmer'schers Gartenpalais“) ist eine Ende des 18. Jahrhunderts von Georg Friedrich von Dittmer in Auftrag gegebene und nach Plänen des Architekten Joseph Sorg erbaute Gartenvilla in Regensburg (Bayern). Im Laufe der Zeit erfuhr die Villa unterschiedliche Nutzungen, unter anderem als Café, Spielcasino oder Bordell.


Lage und Umgebung

Das Objekt befindet sich in der Lieblstraße 2 am Oberen Wöhrd in Regensburg. Die Bauplätze auf der Donauinsel waren schon bei den Römern populär, dort lassen sich Natur und Stadtnähe in Einklang bringen. Dies bildete den Hauptgrund für den Bankier und Handelsherr Georg Friedrich von Dittmer, dort seinen Zweitwohnsitz zu errichten, nur eine kurze Kutschfahrt entfernt von seiner Firma am Haidplatz.


Geschichte

Als Architekt wurde der Regensburger Baufachmann der und spätere fürstliche Baudirektor Joseph Sorg engagiert. Zum Bau des Gebäudes sind keine Quellen überliefert, laut einer Inschrift im Nordsockel wurde es von 1795 bis 1797 errichtet.

Die 1797 fertiggestellte Villa diente ihrem Besitzer zunächst hauptsächlich als Ort für rauschende Feste. Im Jahr 1830 ging das Anwesen in den Besitz des fürstlichen Oberjustizrates Johann Baptist Liebl über. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehört das Dittmer'sche Gartenpalais der Familie Lauser. Zu dieser Zeit erfolgten erste Renovierungsarbeiten, wobei die Bilder Joseph Zacharias' teilweise übermalt wurden.

In der 1970er Jahren wurden im Zuge weiterer Instandhaltungsmaßnahmen Betonfundamente eingesetzt. Die Eichenpfähle aus dem 18. Jahrhundert waren auf Grund des zeitweise auftretenden Donauhochwassers instabil geworden Das Dach wurde erneuert. Die Anfang des 20. Jahrhunderts aufgetragenen Malereien im Festsaal und im Treppenhaus wurden entfernt und die darunter befindlichen Gemälde in den Originalzustand gebracht. In den 1980er Jahren wurde der Chinesische Pavillon durch ein Notgerüst gesichert und anschließend restauriert.

Die in Privatbesitz befindliche Villa ist nicht öffentlich zugänglich.


Architektur

Die im Stil des frühen Klassizismus erbaute Villa gilt als bedeutendster Bau Regensburgs des späten 18. Jahrhunderts.

Das langgestreckte elegant wirkendene Bauwerk besteht aus einem dreistöckigen Mittelpavillon mit fünf Fensterachsen und zwei zweistöckigen Seitenflügeln mit jeweils sechs Fensterachsen. Kennzeichen des Sockelgeschosses ist die geringe Höhe, es diente als Funktionsgeschoss. Der quadratische Mittelbau mit Vestibül und repräsentativem Treppenhaus blickt zur Straße. Dort befindet sich ein Hinterausgang in Richtung des englischen Landschaftsgartens. Dieser war aufwändig gestaltet, vor allem fällt der erhaltene chinesische Pavillon auf. Außerdem war es möglich, auf dem Donaukanal nach venezianischem Vorbild Gondel zu fahren.

Im östlichen Seitenflügel befindet sich der große Festsaal, der sich über die gesamte Grundfläche erstreckt und den Hauptbereich der Gartenvilla darstellt. Der westliche Flügel umfasst Wohn- und Bedienstetenräume. Auffällig sind die vom Maler Joseph Zacharias gestalten Deckenbilder nach Vorbildern der griechischen Mythologie sowie die vier lebensgroßen Holzfiguren der griechischen Mythologie in der ovalen Vorhalle des Mittelbaus.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/FcbayernT44

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