Wallstraße 93 (Berlin)

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Eisengießerei Jacob Ravené Söhne & Co.

Ravené ist der Name einer Berliner Unternehmerfamilie und Teil der Firma ihres Unternehmens, das sich mit der Produktion und dem Handel von Eisen- und Stahlprodukten befasste. Mehrere Patrone wurden auch als Kunstmäzene bekannt.

Siegelmarken

Verzeichnis der Siegelmarken von Jacob Ravené.

Unternehmen

Das Unternehmen wurde 1775 von Jacques Ravené (1751–1828) gegründet. Er befasste sich gemäß seiner Ausbildung mit der Eisengießerei, hatte aber auch bald von seinem Schwiegervater die 1722 gegründete Eisenwarenhandlung „Samuel Gottlieb Butzer“ geerbt.

Bald bemerkte man, dass mit dem Handel bessere und einfachere Geschäfte zu machen sind als mit der schmutzigen und aufwändigen Fertigung von Eisenteilen. Durch die folgenden zwei Generationen verlegte sich das Unternehmen auf den Großhandel mit Stahl- und Eisenwaren. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts stellte man die eigene Produktion (im Sinne des Urformens) ein. Weiterhin wurden aber große Lager unterhalten, vor allem für Halbzeuge, jedoch auch für haushaltsübliche Kleinteile.

Der Produktion blieb man aber durch Finanzierungen und Beteiligungen verbunden – so 1837 beim Bau des Eisenwalzwerks von Carl Justus Heckmann am damaligen Schafgraben vor dem Schlesischen Tor, heute Landwehrkanal und Heckmannufer in Kreuzberg.

Vor allem der Aufbau von Eisenbahnnetzen in den folgenden Jahrzehnten brachte große Gewinne in Preußen und seinen Nachbarländern. Die Ravenés wurden auch die „Eisenkönige“ genannt. In den zentralen und östlichen Provinzen Preußens hatten sie eine führende Marktposition und waren damit dort etwa das, was in den westlichen, rheinischen Provinzen die Familie Krupp war.

Im Lauf der Zeit wurden mehrere Handelsgesellschaften gegründet, die in verschiedenen Bereichen tätig waren. Niederlassungen gab es in Nürnberg, Leipzig, London und Birmingham. Zum 1. Januar 1910 wurden einige der Teilunternehmen in die Deutsche Eisenhandels AG des Georg von Caro eingebracht.

In der vierten Generation wird das Familienkapital für kaufmännische Aktivitäten aller Art eingesetzt. Bis 1945 besteht die Unternehmensgruppe in Form einer OHG.

Heute lebt der Name Ravené noch weiter als Bestandteil der beiden Firmen

Ravené Possehl

Ravené-Schäfer

die sich traditionell mit dem Eisenhandel befassen. Eine Verbindung zu Familienmitgliedern besteht nicht mehr. Im Bereich der Sowjetische Besatzungszone war das Unternehmen enteignet worden und wurde 1949 in West-Berlin neu gegründet.


Adressen in Berlin: Wallstraße 5-8 und 93

Text: Wikipedia

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