Wangen

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Die Stadt Wangen im Allgäu im Südosten Baden-Württembergs (Westallgäu).

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Wangen.

Molkerei Gebr. Wiedemann

Molkerei Hoyer & Lavo

Sonstige

Geschichte

Wangen im Mittelalter

Die Besiedlung Wangens geht vermutlich auf eine alemannische oder fränkische Siedlung aus der Zeit nach der Unterwerfung der Alemannen durch Frankenkönig Chlodwig I. (um 496) zurück. Der Ort wurde erstmals in einer Urkunde des Klosters St. Gallen im Jahr 815 als Wangun erwähnt (siehe Wang). Der freie Alemanne Hadubert schenkte damals dem fränkischen Reichskloster ein Bauerngut und einen Wald. Bereits 770 war die Ortschaft Hatzenweiler als Haddinwilare erstmals erwähnt worden, als ein Hadupert, dessen Verwandtschaft mit dem Hadubert der Schenkung von 815 unklar ist, und seine Mutter Teotrada Hatzenweiler dem Kloster St. Gallen überließen.[3] Im 10. Jahrhundert wurden die hiesigen Besitztümer des Klosters durch Schenkungen, Kauf und Tausch stark erweitert und in Wangen entstand bis zum 12. Jahrhundert im Niederdorf ein Kellhof zur Verwaltung der Liegenschaften. Dazu bestand ein Maierhof; wie lange diese Höfe zusammen existierten, ist unbekannt. Ab dem 13. Jahrhundert bestand das Amt des Werkmeisters (magister operum), der für die Aufsicht über das Bauwesen zuständig war und Aufgaben des Maiers übernahm.[4]

1123 wurde für den Abt Manegold von Böttstein-Mammern die Burg Praßberg gebaut, mit der er die sankt-gallische Macht über die Gebiete nördlich des Bodensees festigen wollte, die auch der zuvor in einem sankt-gallischen Machtkampf unterlegene Heinrich von Twiel beherrschen wollte.[5]

Der Abt von St. Gallen errichtete vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts außerhalb des Niederdorfs einen Markt, um den freie Kaufleute und Handwerker angesiedelt wurden und der den Mittelpunkt der späteren Oberstadt bildete, die bis zum 13. Jahrhundert mit Toren verschlossen und mit Mauer oder Wall und Graben umgeben wurde.

Wann die erste Kirche an Stelle der heutigen katholischen Stadtpfarrkirche St. Martin, Gallus und Magnus entstand, ist nicht genau bekannt, vermutet wird ein Zeitraum zwischen dem 8. Jahrhundert und 820.[6] Ein Pfarrer wurde erstmals urkundlich 1182 erwähnt.[7]

Die weltliche Schutzvogtei über den Klosterort lag im Hochmittelalter bei den Staufern. Im Zeitraum 1210–1230 wurde vermutlich der Stadtmauerring erbaut, gesichert ist ihre Existenz ab der Mitte des 13. Jahrhunderts. Errichtet wurden aus Argenkieseln sechs bis acht Meter hohe und ein Meter dicke Mauern, darauf ein gedeckter Wehrgang. Dabei wurden auch die vier Stadttore, nämlich das Pfaffentor (Ratloch), das Sweglartor (Lindauer Tor), Kimpflertor (Ravensburger Tor) und das Schmiedgassertor (Leutkircher Tor, abgerissen um 1842), errichtet.[8] König Friedrich II. bestimmte in einer Urkunde 1217, dass die Schutzherrschaft von Wangen für immer in königlicher Hand bleiben sollte. Wangen hatte zu dieser Zeit offenbar bereits Stadtrechte. Gemäß dem Reichssteuerverzeichnis von 1241 betrug die jährliche Steuer Wangens an den König 10 Mark Silber, der größte Zahler, Frankfurt am Main, hatte fünfundzwanzig mal so viel zu zahlen.[9] 1241 wurde die Reichsvogtei Wangen unter Konrad IV. an Schenk Rudolf von Tanne verpfändet, 1267, während der königslosen Zeit, an Berchtold von Falkenstein, Sankt-Galler Abt, weiterverpfändet, was die Wangener allerdings keineswegs widerspruchslos hinnahmen.

Reichsstadt Wangen

Ab dem 15. Oktober 1281 unter Rudolf von Habsburg stand Wangen wieder unter königlicher Vogtei, am 10. Januar 1286 wurde es zur Reichsstadt erhoben.[10] Das Symbol des Adlers für das staufische und das Symbol der Lilie für das fränkische Kaisertum verdeutlichen im Wappen der Stadt noch diesen Status.

In Wangen treffen sich die Straßen von Ravensburg, Lindau, Leutkirch und Isny. Der sich entwickelnde Fernhandel über die Alpen – anfangs durch die Große Ravensburger Handelsgesellschaft, später durch Welser und Fugger – förderte im Spätmittelalter die Entwicklung der Stadt. Um 1400 war innerhalb der bestehenden Grenzen keine bauliche Entwicklung mehr möglich. Daher ummauerte man die zwischen Stadtmauer und Argen gelegene und als Baind bezeichnete landwirtschaftlich genutzte Sonderflur als Unterstadt.

Innerhalb der Reichsstadt gewannen bereits im 14. Jahrhundert die Zünfte großen Einfluss. Die Herstellung und der Export vor allem von Sensen und Leinwand sorgten für eine ansehnliche Außenhandelsbilanz. Die Stadt erwarb während ihrer Blütezeit ein beachtliches Landgebiet außerhalb der Stadtmauern, das bis an das Ufer des Bodensees reichte und ihr dauerhafte und nachhaltige Einnahmen unabhängig von den Schwankungen des Handels sicherte.

Wangen schloss sich 1349 dem Schwäbischen Städtebund an, 1362 außerdem dem Bund der Seestädte (Seebund), der auch nach Auflösung des Städtebunds 1379 Bestand hatte und im Juli 1389 Truchsess Johannes II. von Waldburg gefangen nahm, nachdem dieser vergeblich versucht hatte, die Stadt einzunehmen. Zur Erinnerung an den Überfall und zum Dank für die Errettung aus der Gefahr wurde bis 1803 jährlich am 1. Januar eine Prozession um die Stadt abgehalten. Im 15. Jahrhundert war Wangen mit dem Seebund in eine Reihe weiterer Kriege und Fehden verwickelt, u. a. den Appenzeller Krieg (1401–1404) und die Städtekämpfe gegen Herzog Friedrich von Österreich (1415) und Graf Ulrich von Württemberg (1449).

1470 wurde der Seebund erneuert, doch bereits 1477 stellte sich Wangen per Vertrag unter den Schirm der Stadt St. Gallen. Unter Androhung der Reichsacht durch Kaiser Friedrich III. musste Wangen das Bündnis mit St. Gallen jedoch schon 1488 aufkündigen und sich dem bis 1534 bestehenden Schwäbischen Bund anschließen.

Wangen in der frühen Neuzeit

1552 löste Kaiser Karl V. die Zünfte auf und gab der Stadt eine neue Rats- und Gerichtsverfassung mit aller Macht für das Patriziat der Stadt. Wangen im 17. Jahrhundert (Stich von Matthäus Merian)

Im Dreißigjährigen Krieg hatte Wangen ab 1622 unter Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden, ab 1628 herrschte die Pest. Nach 1631 flüchtete bei mehreren schwedischen Überfällen ein Großteil der Einwohner vorübergehend nach Bregenz. Nachdem die Schweden 1634 aus der Gegend abgezogen waren, verursachte 1635 und 1636 abermals die Pest viele Todesfälle. 1646 und 1647 kam es erneut zu Kampfhandlungen und Plünderungen in Wangen.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts (teilweise bis zum Ende des Alten Reiches 1806) gehörten etliche Ortsteile der heutigen Stadt zu Vorderösterreich (Landvogtei Schwaben, Grafschaft Montfort, näheres dazu im Abschnitt zur Geschichte der Stadtteile). Neuravensburg war bis ins 18. Jahrhundert Verwaltungssitz sämtlicher Besitzungen des Klosters St. Gallen nördlich des Bodensees.[11]

Wangen nach der Mediatisierung

Im Rahmen der Mediatisierung verlor Wangen 1803 den Status einer Reichsstadt und wurde zunächst Teil des Kurfürstentums Bayern (siehe Landgericht Wangen). Nach dem Grenzberichtigungsvertrag von 1810 zwischen dem Königreich Bayern und dem Königreich Württemberg wurde Wangen Sitz des gleichnamigen württembergischen Oberamts.

1880 bekam Wangen mit dem Bau der Bahnstrecke von Kißlegg und der Eröffnung des Bahnhofs Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn.

Anfang der 1930er Jahre war Wangen den Wahlergebnissen zufolge eine Hochburg der katholischen Zentrumspartei. Der 1932 mit 95 % wiedergewählte Bürgermeister Fritz Geray und die örtliche Tageszeitung Argen-Bote traten der gegen die jüdische Einwohnerschaft gerichteten Propaganda der ab Ende der 1920er Jahre öffentlich in Erscheinung tretenden NSDAP-Ortsgruppe entgegen. Gegen diese Widerstände gelang es den Nationalsozialisten nach ihrer Machtübernahme in Berlin, im Jahresverlauf 1933 mit Hilfe der Gleichschaltung Bürgermeisteramt und Gemeinderatsmehrheit zu übernehmen und die Tagespresse unter ihre Kontrolle zu bringen. Oppositionelle wurden ins Konzentrationslager Heuberg verbracht. Die 1933 aus 11 bis 14 Personen bestehende jüdische Bevölkerung Wangens emigrierte in den Folgejahren bis nach den Novemberpogromen 1938 bis auf zwei Personen.[12][13]

1934 wurde das Oberamt Wangen in Kreis Wangen umbenannt und 1938 im Zuge der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg zum erweiterten Landkreis Wangen umgeformt.

1936 wurde der Stadtname amtlich mit Wangen im Allgäu festgelegt.

Im November 1944 wurde in Wangen ein Volkssturm­bataillon aufgestellt. Dieses bekam im April 1945 den Befehl, gemeinsam mit Wehrmacht-Einheiten die Wangener Gegend entlang der nordwestlich von Wangen verlaufenden Unteren Argen zu verteidigen. Im April 1945 bezogen der Reichsstatthalter von Württemberg, Wilhelm Murr, und andere hohe Funktionäre von NSDAP, SS und Gestapo mit ihrem Gefolge auf der Flucht vor der heranrückenden Kampffront in und um Wangen Quartier. Deren Anwesenheit wird zugeschrieben, dass Volkssturm und Wehrmacht trotz Erkennens der militärischen Aussichtslosigkeit und trotz Bitten von Landrat Hermann Röger die Verteidigung vorbereiteten und dabei auch mehrere Brücken sprengten, jedoch auch die Sprengung einiger Brücken hintertreiben konnten. Am 28. April flüchtete der Großteil der NS-Funktionäre aus Wangen. Am 29. April meldeten sich französische Truppen aus dem südwestlich gelegenen Niederwangen telefonisch im Wangener Rathaus und verlangten die Übergabe der Stadt. Dies veranlasste den Wehrmacht-Kommandeur zu desertieren, und Wangen wurde am selben Tag kampflos übergeben.[14]

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Der Landkreis Wangen (Kfz-Kennzeichen WG) bestand bis zu dessen Auflösung und Eingliederung in den Landkreis Ravensburg am 1. Januar 1973. Wangen wurde von der Landesregierung Baden-Württemberg gleichzeitig zur Großen Kreisstadt erhoben, da die Einwohnerzahl die Grenze von 20.000 überschritten hatte.

Zu Pfingsten des Jahres 1999 überflutete nach über 50 Jahren erstmals wieder Hochwasser Teile der Unterstadt und die östlichen argennahen Stadtteile. Anschließend wurde mit staatlichen Fördermitteln ein landschaftsverträgliches Hochwasserschutzprogramm umgesetzt. Als Wangen 2005 erneut von der Oberen Argen überflutet wurde, haben sich die Hochwasserschutzmaßnahmen bewährt.

Geschichte der Stadtteile

Deuchelried wurde 1307 als Tihtlerriet erstmals erwähnt. Es war im Besitz des Klosters St. Gallen. Später hatte das Kloster Salem Besitz. Ab dem 14. Jahrhundert erwarb die Reichsstadt Wangen Zug um Zug das Gebiet und führte es als Gerichtsbezirk Deuchelried. Die Hohe Gerichtsbarkeit konnte Wangen jedoch erst 1767 vollständig erlangen. Zuvor gehörten Teile des Gebiets noch zu verschiedenen Herrschaften. Im 18. Jahrhundert war der Ort überwiegend im Besitz von Bauern. 1802 kam das Gebiet mit Wangen an Bayern und 1810 an Württemberg. 1820 wurde aus dem Gerichtsbezirk Deuchelried die gleichnamige Gemeinde innerhalb des Oberamts Wangen.

Karsee wurde 1275 als Carse erstmals erwähnt. 1289 kaufte das Kloster Weingarten Güter in Karsee, die seinerzeit Lehen von Graf Rudolf von Montfort waren. Das Kloster bildete dort ein Amt Karsee und besaß die Niedere Gerichtsbarkeit. Die Hohe Gerichtsbarkeit lag bei der Landvogtei Schwaben. 1802 kam das Amt Karsee mit Weingarten an Nassau-Oranien und 1806 an Württemberg. Karsee gehörte dann mit seinem Umland zur Gemeinde Vogt im Oberamt Wangen. 1952 wurde das Dorf Karsee mit einigen Weilern der Gemeinde Vogt sowie einigen Weilern der benachbarten Gemeinde Amtzell, die bis 1933 die Gemeinde Eggenreute bildeten, zur eigenständigen Gemeinde im Landkreis Wangen erhoben. Im Einzelnen umfasste die Gemeinde Karsee von der Gemeinde Vogt die Wohnplätze Abraham, Aich, Baumann, Blaser, Bommen, Edengut, Endersen, Grub, Haag, Hartmannsberg, Karsee, Karsee-Berg, Kehlismoos, King, Oberholz, Riefen, Schweinberg, Spiegelhaus, Steißen, Unterholz, Untersteig und Zeihers sowie von der Gemeinde Amtzell die Wohnplätze Albishaus, Böschlishaus, Brenner, Edenhaus, Eggenreute (bis 1933 mit einigen umliegenden Weilern selbständige Gemeinde), Eggerts, Englisweiler, Felbers, Hochberg, Kohlhaus, Luß, Niederlehen, Oberhalden, Oberhof, Oberwies, Ruzenweiler, Siggenhaus, Sommers und Unteregg.

Leupolz wurde 1229 erstmals als Lvpoltes erwähnt, doch gab es im 8./9. Jahrhundert bereits Herren von Lupoltes als Ministerialen des Klosters St. Gallen. 1411 wurde die Herrschaft Leupolz mit der Herrschaft Praßberg vereinigt. Die Nachfahren der Herren von Leupolz bzw. Praßberg verkauften das Gebiet 1721 an die Freiherren von Westernach, die es 1749 an die Truchsessen von Waldburg veräußerten. Seither gehörte das Gebiet zur Vogtei Kißlegg. Die Hohe Gerichtsbarkeit lag bei der Landvogtei Schwaben. 1806 kam das Gebiet an Württemberg. Es bestanden zunächst zwei Gemeinden, Leupolz und Praßberg, die 1819 zur Gemeinde Praßberg vereinigt wurden. Diese wurde 1883 in Leupolz umbenannt. Beide Siedlungen gehörten mit ihrem Umland zum Oberamt Wangen. Bei der Eingemeindung in die Stadt Wangen 1974 wurden die Wohnplätze Bayums, Becken, Bertlings, Bietenweiler, Hub, Reute, Ried und Siggen nach Kißlegg umgemeindet.

Neuravensburg wurde 1271 als Nuwen Ravenspurg erstmals erwähnt. Es bestand eine frühmittelalterliche Burganlage, die Burg Neuravensburg, die 1525 zerstört und 1614/17 wieder aufgebaut wurde. 1836/40 wurde sie teilweise wieder abgebrochen, heute besteht sie nur noch als Ruine. Am Fuße der Burg wurde im 13. Jahrhundert eine Stadt angelegt, die 1272 zerstört wurde. Seit 1432 tauchte die Siedlung nur noch als Flecken auf. Die Herrschaft über Burg und Ort lag in den Händen von Ministerialen von Ravensburg, die der Burg und dem Ort wohl den Namen gaben. Um 1270 fiel der Ort an das Kloster St. Gallen, die ihn an verschiedene Herrschaften verpfändeten, zuletzt 1586 an die Stadt Wangen. 1608 erwarb das Kloster St. Gallen Neuravensburg wieder zurück. 1699 bis 1772 war der Ort an die Grafen von Montfort-Tettnang verpfändet. Ende des 18. Jahrhunderts verödete das Gebiet und kam 1803 an den Fürsten von Dietrichstein und 1806 an Württemberg. 1810 wurde es zu einer Gemeinde im Oberamt Wangen.

Niederwangen wurde 856 als Nidironwangun erstmals erwähnt. Das Gemeindegebiet war eine Hauptmannschaft der Reichsstadt Wangen, welche die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit von den Grafen von Montfort-Tettnang erlangte. Die Herrschaftsrechte über den Ort Niederwangen (inkl. Kirchenlehen) erwarb die Reichsstadt 1431 als Nellenburger Lehen. 1465 fiel die Landgrafschaft Nellenburg an Habsburg. Fortan verlieh das Haus Österreich das Lehen an die Stadt.[15] Die Weiler im Norden und Westen der Hauptmannschaft blieben bis 1700 in der Hohen Gerichtsbarkeit der Grafen von Montfort-Tettnang. Danach überließen diese der Stadt die Hochgerichtsbarkeit als Pfand.[16] 1802 fiel Niederwangen an Bayern und 1810 an Württemberg. 1819 entstand die Gemeinde Niederwangen im Oberamt Wangen.

Schomburg wurde 1229 als Scowenburc erstmals erwähnt. Es war Mittelpunkt der gleichnamigen Ritterherrschaft. Die Lehnshoheit lag beim Kloster St. Gallen, teilweise auch bei den Grafen von Montfort-Tettnang. Anfang des 14. Jahrhunderts gelangte die Herrschaft an die Grafen, 1408 an die Lindauer Familie Siber, 1515 an die Augsburger Familie Rem, 1549 an die Humpis-von-Waltrams-Pfaffenweiler, 1638 an die Herren von Freyberg. Nach 1659 oblag die Herrschaft den Grafen von Montfort-Tettnang, welche die Burg 1754 zu ihrer Sommerresidenz ausbauten. Im Zuge des Konkursverfahrens mussten die Grafen ihre Güter samt der Herrschaft Schomburg 1779 an das Haus Habsburg abtreten.[17] 1836 wurde die Burg abgebrochen, der Rest brannte 1899 ab. Nach 1770 war Schomburg fast ganz verödet, lediglich Primisweiler und Haslach bestanden noch als Siedlungen. Mit der Grafschaft Tettnang ging das Gebiet 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg, wo es als Gemeinde Schomburg zunächst zum Oberamt Tettnang gehörte. Erst 1938 kam die Gemeinde zum Landkreis Wangen. Damals wurden auch einige Weiler der Nachbargemeinde Neukirch (Engelitz, Hagmühle, Haslachmühle, Lochmühle, Pflegelberg) nach Schomburg eingegliedert.


Text: Wikipedia

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