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Wesenberg

Wesenberg ist eine Landstadt im Süden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

13. Jahrhundert bis heute

Dokumente aus dem 13. Jahrhundert berichten, dass der Ort Wesenberg 1252 durch Fürst Nikolaus I. von Werle gegründet wurde, aber bereits 1276 nach einer Schlacht bei Groß Trebbow in den Besitz des Markgrafen Otto IV. von Brandenburg überging. Nur zwei Jahre später wurde das Schweriner Stadtrecht bestätigt, und 1282 errichtete man eine Burg. 1292 gelangte der Ort als Teil der Herrschaft Stargard und damit des Wittums der brandenburgischen Markgrafentochter Beatrix in die Hände der Mecklenburger, als jene Fürst Heinrich II. (den Löwen) zu Mecklenburg heiratete. Wesenberg wurde Landstadt in Mecklenburg und als solche Teil der Städte im Stargardischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren. 1326 kam Wesenberg in den Besitz von Ritter von Plote. Wenige Jahre später musste die Stadt Rückschläge in der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Rückgang der Bevölkerung durch die Pest und Seuchen erleiden. Im 14. Jahrhundert fand die Wüstung Buristsorpe Erwähnung.

Die Reformation erreichte Wesenberg spätestens 1529, als Herzog Heinrich der Friedfertige den Prediger Laurentius Cassube auf die Wesenberger Pfarrei berief. 1610 beschrieb der Chronist Latomus den Ort als „ein ziemlich wohlgelegenes Städtlein reich an Wasser und Holz, aber der Ackerbau ist etwas gering, … auch ist daselbst ein Herrenhaus, darauf ein Amtmann gehalten wird, die Havel treibt eine zweigliedrige Korn- und Walkmühle.“ 1648 stand Wesenberg wie viele andere Städte nach dem Dreißigjährigen Krieg am Rande des Ruins. Viele Jahrzehnte lang verbesserte sich die Situation der Stadt nicht wesentlich. Mehrere Brände wüteten dort. Als wichtige Erkenntnis daraus wurde vorgeschrieben, dass die Wohnhäuser zukünftig mit einem größeren Abstand zueinander zu errichten seien, was noch heute vielfach zu sehen ist. Auch Plünderungen im 18. Jahrhundert erschwerten den wirtschaftlichen Aufschwung. 1806 besetzten französische Truppen die Stadt und quartierten sich für einige Jahre dort ein.

Die Landschulordnung von 1825 führte, zumindest im Domanium, zur ganzjährigen Schulpflicht. Als Folge davon wurde 1832/33 von Friedrich Wilhelm Buttel eine neue Schule in der Hohen Straße erbaut. Im folgenden Jahr entstand das Postgebäude. Die Gründung des ersten Turn- und Sportvereins in der Stadt erfolgte 1886.

1890 erhielt die Stadt Anschluss an die Strecke Buschhof–Neustrelitz der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahngesellschaft (der späteren Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft). Am 17. Mai fuhr auf der neuen Strecke der erste Zug von Neustrelitz nach Mirow.[5]

1897 wurde eine Brennerei am Bahnhof errichtet, in der bis in die 1970er Jahre aus Kartoffeln Schnaps gebrannt wurde. Im Jahre 1908 erhielt der Ort elektrischen Strom. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden in Wesenberg eine Freiwillige Feuerwehr, ein neuer Bahnhof und 1937 ein jetzt wieder in Betrieb befindliches Kino.

Zu DDR-Zeiten wurde am Labus-See eine Jugendherberge gebaut, die auch als Kinderferienlager genutzt wurde und heute als Familienhotel geführt wird.

Für die Stadt und die umliegenden Orte entstanden in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre am Woblitzsee zahlreich Arbeitsplätze durch die holzverarbeitende Industrie, hervorgegangen aus einem kleineren Sägewerk. Nach 1990 konnte der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden.

Ab 1992 begann eine umfangreiche Sanierung der Stadt und der Burg u. a. im Rahmen der Städtebauförderung.

Von 1952 bis 1994 gehörte Wesenberg zum Kreis Neustrelitz (bis 1990 im DDR-Bezirk Neubrandenburg, danach im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Mecklenburg-Strelitz eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Ahrensberg

Der jetzige Ortsteil Ahrensberg blieb nach der Mecklenburgischen Hauptlandesteilung 1701 bis zur Vereinigung im Jahr 1934 eine Exklave Mecklenburg-Schwerins im Strelitzer Landesteil.


Text: Wikipedia

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