Deutsch-Russisches Museum

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Das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst ist ein den deutsch-sowjetischen und deutsch-russischen Beziehungen gewidmetes Museum in Berlin-Karlshorst. Der größte Teil der Dauerausstellung informiert über den Deutsch-Sowjetischen Krieg 1941–1945.


Museumsgebäude

Das Museum befindet sich in dem in den 1930er-Jahren errichteten Offizierskasino der Wehrmachtspionierschule in der Zwieseler Straße. In dem großen Raum des Hauses wurde am 9. Mai 1945 kurz nach Mitternacht die Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. Mit dem Akt der Ratifizierung der Kapitulationsurkunde in Karlshorst endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Nachdem ab Mai 1945 zunächst der Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) das Haus als Amtssitz nutzte, erhielt die Regierung der DDR hier 1949 die staatliche Vollmacht. Die DDR richtete später in Zusammenarbeit mit der Regierung der Sowjetunion das Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg ein. Dies wurde 1967 eröffnet und war eine Außenstelle des Zentralen Streitkräftemuseum in Moskau.

Nach den deutsch-sowjetischen Vereinbarungen über den Abzug der Streitkräfte einigten sich die Partner, an diesem historischen Ort gemeinsam an die Geschichte des deutsch-sowjetischen Krieges und das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft zu erinnern. Nach einer Umgestaltung wurde im Mai 1995 das Deutsch-Russische Museum eröffnet.


Dauerausstellung

Die Dauerausstellung, die ca. 40.000 Besucher im Jahr anzieht, vermittelt dem Besucher auf ca. 1000 m² eine Vorstellung von der Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen von 1917 bis 1990. Im Mittelpunkt steht dabei der deutsch-sowjetische Krieg 1941-1945, insbesondere der Kriegsalltag der Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten.

Zentrum des Museums ist weiterhin der im alten Zustand erhaltene Kapitulationssaal, in dem eine Filmaufnahme der Unterzeichnung in Endlosschleife zu sehen ist. Neben den neuen, modern gestalteten Ausstellungsräumen sind auch Teile der alten Ausstellungen sowie Denkmäler aus sowjetischen Zeiten zu sehen. Auf dem Außengelände befinden sich ein Denkmal, in das ein auf einem Podest aufgestellter sowjetischer T34-Panzer integriert ist, sowie eine Ausstellung sowjetischen militärischen Großgerätes aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges sowie der Nachkriegszeit.


Sonderausstellungen und andere Aktivitäten

Das Museum zeigt im Jahr zwei bis drei Sonderausstellungen. Hierfür steht seit Ende 1997 ein 100 m² großer Raum zur Verfügung. Schwerpunkte sind die Erinnerung an den Krieg sowie Themen der deutsch-sowjetischen/russischen Beziehungen, wie insbesondere Kriegsfotografie, aber auch künstlerische fotografische Auseinandersetzungen mit der Thematik. Hierfür können die Mitarbeiter des Museums auf eine umfangreiche Sammlung zurückgreifen.

Ein Teil der Sonderausstellungen wurde bereits in anderen deutschen sowie russischen und ukrainischen Städten gezeigt.

Neben der ausstellerischen Arbeit veröffentlicht das Museum zu jeder Sonderausstellung einen (meist) auch im Buchhandel erhältlichen Katalog in deutscher und russischer Sprache und organisiert wissenschaftliche Tagungen bzw. Konferenzen sowie Studienreisen.

Das Museum richtet im Auftrag der Bundesregierung den zentralen Gedenktag zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 aus. Neben einem Gedenkkonzert in der Berliner Philharmonie wird auch eine bis Ende 2012 andauernde Veranstaltungsreihe, eine entsprechende Wanderausstellung in Deutschland, der Europäischen Union und Russland sowie eine internationale Tagung zu Krieg und deutscher Besatzungspolitik in der UdSSR an dieses historische Datum erinnern.


Trägerschaft

Das Deutsch-Russische Museum ist eine bisher einmalige binationale Einrichtung, die von der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation getragen wird. Dem 1994 gegründeten gemeinsamen Trägerverein gehören zu gleichen Teilen deutsche und russische Institutionen an. Der Vorsitz wechselt zwischen dem Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums und dem Direktor des Zentralen Streitkräftemuseums in Moskau. Ergänzt wird der Verein durch die Mitgliedschaft der Museen des Großen Vaterländischen Krieges in Minsk und Kiew. Mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen schafft das Museum Räume für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, für Bildung und Begegnung sowie für die Verständigung zwischen Deutschen und Russen. Alljährlich findet zum 8. Mai, dem Tag des Endes des Krieges in Europa, ein Museumsfest statt.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Mangan2002

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