Eisenbahntruppen Rehagen-Klausdorf

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ansichtskarte des Offizierscasinos und Barackenlager 1918
Ansichtskarte des Truppenübungsplatzes 1935
Ansichtskarte der Kaserne und Wirtschaftsgebäude 1934
Ansichtskarte der Kaserne 1935

Neben ihrem inzwischen zu klein gewordenen Übungsplatz in Schöneberg erhalten die Eisenbahntruppen 1878 im Raum Rehagen-Klausdorf-Sperenberg einen zweiten, wesentlich größeren Übungsplatz.

Auf einer speziell für diesen Zweck zwischen Kummersdorf und Jüterbog gebauten Schmalspurstrecke erfolgt 1888 erstmals die Erprobung einer Feldbahnlokomotive.

1890/91 werden auf zwei neu gebauten Feldbahnstrecken zwischen Rehagen/Klausdorf-Paplitz-Petkus und Rehagen/Klausdorf-Baruth in mehreren Versuchen neue und verbesserte Heeres-Feldbahnlokomotiven erprobt. Letztendlich führen diese zur Ablösung des bislang durch Pferde betriebenen Feldbahnzuges durch Dampflokomotiven.


Nach dem I. Weltkrieg

Obgleich Lastkraftwagen inzwischen die Schienengebundenen Transportmittel ergänzen und teilweise ersetzen, werden ab 1934 erneut Eisenbahnpionier-Einheiten aufgestellt. So entstehen auf den Übungsplätzen in Rehagen-Klausdorf und Sperenberg zwei Ausbildungseinheiten als so genannte Ergänzungskompanien, in denen zivile Eisenbahner in Sechswochen-Lehrgängen militärisch ausgebildet werden, um sie gezielt auf ihre Einberufung im Falle der Mobilmachung vorzubereiten.

Anfang 1935 kommt eine Lehreinrichtung hinzu, die Pionierschule II, der die beiden Ergänzungskompanien zugeordnet werden, wie auch die am 1. Oktober 1935 in Sperenberg aufgestellte „Pionier-Lehr- und Versuchskompanie für Eisenbahn- und schweren Brückenbau“. Die neue Kompanie führt Technikversuche durch und beschäftigt sich mit technologischen Felderprobungen im Eisenbahn- und Brückenbau.

Eine grundlegende Um- und Neuformierung erfolgt 1936, als sich aus der bisherigen Versuchskompanie für Eisenbahnen und schweren Brückenbau, sowie aus anderen Pioniertruppenteilen sieben neue Kompanien formieren. In Rehagen-Klausdorf entsteht das Pionier-Lehr- und Versuchs-Bataillon 1 für allgemeine pioniertechnische Aufgaben und in Sperenberg das Pionier-Lehr- und Versuchs-Bataillon 2 für Eisenbahn- und schweren Brückenbau. Bald darauf werden die Einheiten verlegt, nur die beiden Ergänzungskompanien verbleiben in Sperenberg.

Den vorläufigen Schlusspunkt der Reorganisationsmaßnahmen vor dem Zweiten Weltkrieg bildet die Aufstellung des Eisenbahn-Pionier-Regiments 68 am 10. November 1938 in Rehagen-Klausdorf mit zwei Bataillonsstäben und acht Kompanien. Der Regimentsstab und das II. Bataillon beziehen neue Kasernen in Rehagen-Klausdorf und das I. Bataillon Neubauten am Ufer des Schumkasees.

Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 werden die bestehenden Regiments- und Bataillonsverbände aufgelöst und für den Kriegseinsatz bereitgestellt. Am 1. Mai 1940 entsteht in Rehagen eine Eisenbahn-Pionierschule, die den Bedarf an Offizieren und Technikern dieser Spezialrichtung der Heeres-Pioniertruppe sichern soll. Ein nach Sperenberg verlegtes Ersatztruppenteil hat für die Ausbildung neuer Soldaten zu sorgen. Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endet 1945 auch die Geschichte der Eisenbahnpioniere im Bereich Sperenberg, Klausdorf und Rehagen.

Quelle