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Berliner Gewerbeausstellung

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[[File:W0292759.jpg|thumb|300px|Reklamemarke Entwurf von Ludwig Sütterlin]]
[[File:W0340866.jpg|thumb|300px|Reklamemarke Mechanische Werkstatt B. Bartling]]
[[File:W0285246.jpg|thumb|300px|Reklamemarke Druckluftanlagen Erich Merten & Co.]]
[[File:W0285245.jpg|thumb|300px|Reklamemarke Hartung AG]]
[[File:W0346682.jpg|thumb|300px|Reklamemarke Fran Hellwig & Co.]]
[[File:W0306545.jpg|thumb|300px|Reklamemarke Seemann Kunstverlag]]
[[File:W0306546.jpg|thumb|300px|Reglamemarke Paul Telge Hof-Juwelier]]
Die ersten Berliner Gewerbeausstellungen gab es bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die bekannteste und größte fand 1896 vor den Toren Berlins in der Landgemeinde Treptow im Treptower Park statt und wird auch als „verhinderte Weltausstellung“ bezeichnet. Heute erinnert nur noch die Archenhold-Sternwarte an die gigantische Schau.
 '''==Die ersten Ausstellungen'''==
Initiiert von dem preußischen Staatsmann Christian Peter Wilhelm Beuth, der ein großer Förderer des Gewerbes war, fand vom 1. September bis zum 15. Oktober 1822 die erste regionale Ausstellung im Gewerbehaus in der Klosterstraße statt. Damals stellten 182 Aussteller 998 verschiedene Erzeugnisse den 9.514 Besuchern vor. Darauf folgte eine weitere im Jahr 1827.
1844 fand dann die erste Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung im Zeughaus Unter den Linden statt. Unter den 3.040 Ausstellern waren 685 Berliner Unternehmer. 260.000 Besucher zählte man bereits bei dieser Ausstellung deutscher Gewerbeerzeugnisse.
 '''==Berliner Gewerbeausstellung 1879'''==
Die Ausstellung fand im Ausstellungspark am Lehrter Bahnhof statt. Sie war eine Leistungsschau der technischen Neuerungen mit überregionaler Bedeutung und bot den Besuchern auch einen Erlebnispark.
Der Höhepunkt und Publikumsmagnet der Ausstellung war die erste elektrisch betriebene Eisenbahn des Unternehmens Siemens & Halske. Der damals noch nicht geadelte Werner Siemens stellte seine Entwicklung am 31. Mai persönlich vor. Nicht weniger als 90.000 Menschen fuhren während der vier Monate andauernden Ausstellung auf der 300 Meter langen Strecke. Später wurde die technische Sensation auch in Brüssel, London, Kopenhagen und Moskau vorgeführt. Die originale Lokomotive ist noch erhalten und befindet sich heute im Deutschen Museum in München, eine Kopie wird im Technikmuseum in Berlin ausgestellt.
==Berliner Gewerbeausstellung 1896 in Treptow==
'''Berliner Gewerbeausstellung 1896 in Treptow''' '''===Vorgeschichte'''===
Nach den erfolgreichen Weltausstellungen in London und Paris wurde auch in der Reichshauptstadt Berlin darauf gedrungen, eine eigene Weltausstellung auszurichten. Insbesondere der zur Gewerbeausstellung 1879 gegründete „Verein Berliner Kaufleute und Industrieller“ (der übrigens bis heute existiert) unter seinem Vorsitzenden Max Ludwig Goldberger machte sich dies zur Lebensaufgabe (Goldberger, den man aus zeitgenössischen Berichten als „dynamisch“ beschreiben kann, lebte ein Jahr in den USA und schrieb unter anderem ein Buch mit dem Titel „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, dessen Titel mittlerweile sprichwörtlich ist) – die Vorteile auf internationaler Ebene waren ihm bewusst. Berlin entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts in rasantem Tempo zur führenden Industriemetropole Europas, sodass man im Selbstbewusstsein nicht hinter Paris zurückstehen wollte – spätestens mit der Errichtung des Eiffelturms zur Weltausstellung 1889 führte die bürgerliche Presse Berlins unablässig das Wort, es dem „Erbfeind“ noch einmal zu zeigen.
In einer Art Trotzreaktion übernahmen daraufhin der „Verein Berliner Kaufleute und Industrieller“ (VBKI) und eine eigens gegründete Interessengemeinschaft die Initiative - die in eigener Regie auszurichtende Ausstellung nannten sie zwar nicht mehr Weltausstellung, doch der scheinbar provinzielle Name „Gewerbeausstellung“ darf keinesfalls über die von Anfang an beabsichtigten Dimensionen hinwegtäuschen - ein beabsichtiger Etikettenschwindel. Ein Termin war auch schnell gefunden – es sollte zum 25-jährigen Bestehen Berlins als Reichshauptstadt stattfinden. Im Frühjahr 1894 begann man mit den Bauarbeiten – es sollte eine deutsche Leistungsschau werden zur Stärkung der heimischen Wirtschaft. Deutschland galt als hochtechnologisches Land und Berlin als das Zentrum von Wissenschaft, Industrie und Dienstleistung.
 '''===Ausstellung'''===
Schließlich fand die Ausstellung als Berliner Gewerbeausstellung vom 1. Mai bis 15. Oktober 1896 im Treptower Park statt. Mit einem Areal von 900.000 m² überbot man selbst die bisherigen Weltausstellungen. Um den „Neuen See“, ein künstlich angelegtes Wasserbassin mit 10.000 m² Fläche (in etwa auf dem heutigen Gelände des Sowjetischen Ehrenmals), gruppierten sich auf dem weitläufigen Gelände entlang der Spree die Pavillons der 3.780 Aussteller, die in 23 Gruppen aufgeteilt waren. Das größte Gebäude war das in der Nähe des Haupteingangs gelegene Haupt-Industrie-Gebäude, in dem 13 Gruppen untergebracht waren, um ihre Produkte und Entwicklungen vorzustellen. Die Bauten direkt am „Neuen See“ mit Aussichtstürmen, Restaurant, Wandelhalle und Gondelhafen entstanden nach Entwürfen von Bruno Schmitz.
Die Ausstellung war von einer weltweiten Werbekampagne begleitet, und obwohl es an 120 der 168 Ausstellungstagen regnete, kamen über sieben Millionen Besucher.
 '''===Die Attraktionen der Ausstellung'''===
Die Ausstellung war keine reine Produktmesse, sondern vielmehr als Gesamtkunstwerk angelegt. Neben der Vorstellung der technischen Neuerungen sollte auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen und auch die ferne Welt in der noch jungen Reichshauptstadt präsentiert werden.
Einige Firmen leisteten sich eigene Pavillons mit eigenen Attraktionen, Siemens & Halske zeigte einen Riesendynamo, Wilhelm Conrad Röntgen zeigte erstmals öffentlich die medizinische Anwendung seiner X-Strahlen, Carl Zeiss stellte hochpräzise wissenschaftliche Geräte aus, und die AEG brachte Licht in die Ausstellung – in bis dahin nie gesehenem Umfang wurde das Ausstellungsgelände am Abend mit tausenden Glühlampen (einer noch jungen und noch teuren Erfindung) hell erleuchtet – das elektrische Licht war damals selbst schon eine Attraktion.
 '''===Gliederung der Ausstellung'''===
Die Ausstellung war in 23 Gruppen aufgeteilt:
XXIII. Deutsche Kolonial-Ausstellung
==Berliner Gewerbeausstellung Reklamemarken==<gallery widths="220" heights="220" caption="">Datei:W0385806.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0385806.jpg Berliner Gewerbeausstellung]Datei:W0382288.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0382288.jpg Berliner Gewerbeausstellung]Datei:W0292759.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0292759.jpg Entwurf von Ludwig Sütterlin]Datei:W0340866.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0340866.jpg Mechanische Werkstatt B. Bartling]Datei:W0285246.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0285246.jpg Druckluftanlagen Erich Merten & Co.]Datei:W0285245.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0285245.jpg Hartung AG]Datei:W0346682.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0346682.jpg Fran Hellwig & Co.]Datei:W0306545.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0306545.jpg Seemann Kunstverlag]Datei:W0306546.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0306546.jpg Paul Telge Hof-Juwelier]Datei:W0402906.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Datei:W0402906.jpg Patzenhofer Brauerei]</gallery>
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