Hotel am Zoo

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Hotel am Zoo

Das Hotel am Zoo ist ein historischer Beherbergungsbetrieb in der Nähe des Berliner Zoologischen Gartens. Es wurde 1893 als Wohnhaus eingeweiht und 1911 in ein Hotel umgewandelt. Nach behutsamer und denkmalgerechter Renovierung, Sanierung und Modernisierung in den 2010er Jahren wird das denkmalgeschützte Haus im Spätherbst 2014 als Hotel Zoo wieder eröffnet.


Lage

Das Gebäude im Berliner Ortsteil Charlottenburg trägt die Adresse Kurfürstendamm 25 und befindet sich auf der Nordseite der Straße, gegenüber der Einmündung der Meinekestraße. Unmittelbar in der Nachbarschaft (Hausnummern 26/26a und 28–30) stehen weitere Baudenkmale, die zwischen 1891 und 1907 nach Entwürfen renommierter Architekten ebenfalls als Wohn- oder Geschäftshäuser errichtet wurden.


Geschichte

Das Hotelgebäude entstand zwischen 1891 und 1893 nach Entwürfen des Architekten Alfred Messel im Auftrag des Maurermeisters H. Mittag als Mehrfamilien-Wohnhaus. Insgesamt bot das Gebäude für zwölf Familien, darunter auch dem damaligen Bauinspektor Walter Gropius, großzügige Wohnungen. Messel hatte für die Ausstattung und die Fassade dem Zeitgeschmack entsprechend historisierende Elemente wie Schmuckgiebel, Erker, Zierbalkone, Karyatiden unter der Traufe und einen prachtvollen Eingang geplant. Das aus Ziegelsteinen errichtete Bauwerk mit fünf Etagen erhielt im Erdgeschoss eine Bossenwerk-Verkleidung, die übrigen Etagen wurden Ton-in-Ton verputzt. Bereits im Jahr 1910 veräußerte der Besitzer das Haus und der neue Eigentümer, Kaufmann Adolf Koschel aus Charlottenburg, ließ es zu einem Nobelgästehaus umbauen, das 1911 unter dem Namen Hotel am Zoo eröffnete. Nach dem Tod des Hotelbesitzers betrieb seine Witwe Hedwig Koschel die Herberge weiter. In den 1930er Jahren gesellten sich zum Hotel ein Kino (Haupt Lichtspiele) und das Kurfürsten-Theater. Im Jahr 1932 ging die Immobilie an Valentin Köhler, der das Unternehmen in eine GmbH umwandelte. Kino und Theater verschwanden wieder aus dem Haus, dagegen eröffnete eine Gaststätte. In das Nachbarhaus (Nummer 26) zog das UFA-Theater Kurfürstendamm ein. In den 1940er Jahren betrieb Köhler zusammen mit seinem Sohn das gut gehende Haus. Dabei wurde wieder ein Kurfürstentheater genannt und (1941) die Zigarrenhandlung der Gebrüder Borchardt bzw. die Hamburger Cigarren-Handels-AG (1943) hatte sich im Erdgeschoss eingemietet.

Obwohl viele Gebäude entlang des Kurfürstendamms zum Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Bombenhagel oder bei den Endkämpfen zerstört worden sind, blieb das Hotelgebäude erhalten. Wer es nach dem Krieg betrieb, muss noch ermittelt werden. Im Jahr 1949 wurde die Hotelhalle umgebaut und das Portal erhielt eine auffällige, den Bürgersteig überdachende Glasverkleidung. 1956 ließ der Eigentümer das Haus nach Plänen des Architekten Paul G. R. Baumgarten aufstocken. Die neuen Etagen wurden ohne weiteren Fassadenschmuck aufgesetzt.

In den 1950er Jahren erlebte das Gasthaus seine Blüte – hier stiegen prominente Schauspieler ab, die zu den West-Berliner Filmfestspielen kamen, darunter Romy Schneider und Gina Lollobrigida.

Nach der Maueröffnung und der deutschen Wiedervereinigung verlor das Hotel seine Bedeutung und die Gästenachfrage ging zurück. Notwendige Sanierungsmaßnahmen konnten wegen knapper Kasse nicht mehr durchgeführt werden. Das Haus stand zum Verkauf. Im Jahr 2005 erwarb der Immobilienunternehmer Manfred Weingärtner zusammen mit seinem Partner Robert Hübner das Gebäude und erhielt den Hotelbetrieb (mit insgesamt 136 Zimmern) noch bis zum 15. Dezember 2012 aufrecht. Danach beauftragten die neuen Eigentümer die US-amerikanische Innenarchitektin Dayna Lee mit der Ausarbeitung von Umgestaltungsplänen. Diese wurden bis Mitte des Jahres 2014 schrittweise verwirklicht: Aus dem Namen verbannte man das „am“, das Gebäude wurde nochmals aufgestockt, die Edelstahlfahnenstangen aus dem Jahr 1949 sind jedoch erhalten worden. Hofseitig kamen ein Wintergarten und ein Anbau mit einem Restaurant hinzu. Weil nicht das ganze Gebäude als Hotel genutzt werden soll, vermietete Weingärtner den mittleren Bereich an die Bekleidungskette Hugo Boss. Der Hoteleingang wurde deshalb auf die Westseite des Gebäudes verlegt. In die Lobby führt nunmehr ein 20 Meter langer Gang (vom Management Catwalk genannt), der zum Teil mit simulierten eckigen Säulen in Fabrikoptik und zum Teil mit einer Stuck-geschmückten Decke ausgestattet ist. Im Hollywood-Stil werden die Zimmer ausgerüstet sein: neben den Stuckdecken gibt es smaragdgrüne Wände mit altrosa Elementen, schokoladenbraune Dielen und einen Kamin im Wintergarten. Insgesamt wird das Hotel nach Abschluss aller Arbeiten über 145 Zimmer verfügen. Weingärtner möchte keine Hotelsterne vergeben lassen, sondern das Gästehaus soll als Boutique-Hotel firmieren. Darunter wird ein persönlich geführter, individueller, meist luxuriöser Beherbergungsbetrieb verstanden. Die Preise können damit variabel gestaltet werden. Mit benachbarten Einrichtungen wie dem Kino oder einem Wellnessanbieter wird eine Zusammenarbeit vereinbart.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Fotografie aus der Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin

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