Alter St.-Matthäus-Kirchhof (Geschichte)

Aus veikkos-archiv
Version vom 16. Juni 2015, 06:55 Uhr von Efeu-1 (Diskussion | Beiträge) (Seite Geschichte erstellt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kapelle von Gustav Werner 1906
Gedenk- / Info-Tafel am Eingang Alter St-Matthäus-Kirchhof, Berlin
Grabstelle Brüder Grimm

Der Alte St.-Matthäus-Kirchhof Berlin ist ein historischer Friedhof in Berlin mit vielen kulturhistorisch bedeutenden Grabmälern, die heute unter Denkmalschutz stehen. Der Kirchhof liegt zwischen der Großgörschen- und der Monumentenstraße im Ortsteil Schöneberg auf der sogenannten Roten Insel.


Der Friedhof wurde am 25. März 1856 eingeweiht und gehört zu der im südlichen Tiergartenviertel gelegenen St.-Matthäus-Gemeinde (im heutigen Kulturforum, das bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Geheimratsviertel bezeichnet wurde). Die erste Beerdigung fand am 25. März 1856 statt, bei der die Frau des Rittmeisters Krottnauer-Petersen beerdigt wurde – die Grabstelle ist heute allerdings nicht mehr auffindbar, da die frühen Jahrgänge der Totenbücher verschollen sind.

Bereits am 1. Oktober 1863 wurde der Friedhof erstmals vergrößert. Zu diesem Zweck wurde an der östlichen Friedhofsseite ein Gelände aufgekauft, das dem preußischen Militärfiskus gehörte. Am 6. Dezember 1866 erstand die Gemeinde an der westlichen Seite ein weiteres Grundstück des Grundbesitzers Johann Friedrich Ludwig Grunow. Eine letzte Erweiterung erfolgte 1884 auf der Westseite, auf der ein Grundstück verkauft wurde, danach war in der Umgebung kein Grundstück mehr zu bekommen. Auf dem Friedhof an der Großgörschenstraße befinden sich heute über 50 Gräber prominenter Persönlichkeiten, die als Ehrengrabstätten anerkannt sind und für deren Pflege und Erhalt das Land Berlin sorgt. 1907/1908 ließ die Gemeinde einen „Zentralbau mit Kuppel in Barockmanier“ errichten, der von dem Architekten Gustav Werner entworfen und unter der Bauleitung von Baurat Carl Tesenwitz ausgeführt wurde.

Im Jahr 2007 wurde der gemeinnützige Verein Efeu e. V. gegründet, der sich seither für Erhalt und Pflege des Friedhofs sowie für Öffentlichkeitsarbeit durch Führungen, Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen einsetzt.

Im April 2008 wurde der zu den Vereinsprojekten gehörende Garten der Sternenkinder eingeweiht, eine Ruhe- und Gedenkstätte für Fehlgeburten, Totgeburten und Babys die während oder kurze Zeit nach der Geburt gestorben sind.

Im Eingangsbereich des Friedhofes betreibt „Efeu“-Mitglied Bernd Boßmann, auch bekannt als Ichgola Androgyn, das einzige Friedhofscafé Deutschlands, das „Café finovo“. Über ihn und sein Engagement für Friedhof, Efeu e. V. und den Garten der Sternenkinder entstanden bereits mehrere Dokumentarfilme, Fernseh- und Radioberichte sowie Zeitungsartikel.



Text: Wikipedia

Bild oben: commons.wikimedia
Bild 2: commons.wikimedia
Bild 3: commons.wikimedia

Liste der Autoren


Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.