Aenania

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Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Aenania zu München (KDStV Aenania) ist eine 1851 in München gegründete, farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung und ist Gründungsmitglied des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).

Aenania hat die amtliche Nummer 1 unter den Cartellverbindungen. Ihre offizielle Abkürzung lautet: Ae. Aenanias Farben sind (dunkel-)grün-weiß-gold. Die Fuchsenfarben sind grün-gold.

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Geschichte

Gründung

Die KDStV Aenania ging aus dem Münchner Katholischen Leseverein für Studierende (1848), der späteren Orthodoxia (1849) bzw. dem wissenschaftlichen Kränzchen Sophrosyne (1849) hervor[1] und wurde am 5. Februar 1851 in München ins Leben gerufen. Ihr Gründer war der aus Wasserburg am Inn stammende Priesteramtskandidat Franz Lorenz Gerbl. Von seinem Heimatort leitete Gerbl den Namen der Verbindung her: Aenus steht im Lateinischen für den Inn. Aenania sollte ein Gegengewicht zu den schlagenden Korporationen darstellen und lehnt als katholische Verbindung noch heute jede Form des Duells ab. Mit den alten Korporationen gemein hat sie das öffentliche Farbentragen und die studentische Tracht, weiterhin können der Aenania ausschließlich Männer beitreten. Als Prinzipien wählte sich Aenania "religio", "scientia" und "amicitia".

Die Verbindung wurde am Nikolaustag (6. Dezember) 1851 offiziell an der Ludwigs-Maximilians-Universität immatrikuliert und wählte die Farben grün-weiß-gold. 1852 wurde das bis dahin wahlfreie Farbentragen Pflicht und 1853 wurde das Katholizitätsprinzip eingeführt.[2]

Erster Protektor der Verbindung war ab 1864 Gregor von Scherr. Zum Protektorat über die Verbindung siehe unten.

Gründung des Cartellverbandes

Der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, kurz CV, wurde im Jahre 1856 von Aenania gemeinsam mit ihrer Schwesterverbindung KDStV Winfridia Breslau gegründet.[3] Der CV übernahm die drei Prinzipien der Aenania und erweiterte sie später um das "patria"-Prinzip, das allerdings von Aenania selbst nicht übernommen wurde. Heute ist der Cartellverband mit knapp 30.000 Angehörigen in mehr als 120 Verbindungen nach eigenen Angaben der größte Studenten- und Akademikerverband Europas.

Politische Verfolgung und Wiederbegründung

Von 1864 bis 1865 war die Aenania München Mitglied im Würzburger Bund. Entsprechend ihrem Wahlspruch „Treu und frei!“ war und ist die KDStV Aenania keiner politischen Partei verpflichtet. Während des Dritten Reiches wurde sie nach langem Widerstand, in dem sie unter anderem ihr Mitglied, der Münchner Männerseelsorger Rupert Mayer SJ unterstützte, schließlich verboten und aufgelöst. Einer Enteignung kam man mit einem erzwungenen Notverkauf des Verbindungshauses in der Münchner Schellingstraße 44[4] zuvor.

Erst 1947 war nach eingeschränkter Existenz im Untergrund eine Wiederbegründung möglich. Nach Anerkennung als vom NS-Regime verfolgte Vereinigung wurde ihr 1952 in einem spektakulären Prozess das Eigentum am notverkauften Haus wieder zugesprochen. Aus der dadurch erlangten Entschädigung erfolgte der Neubau des heutigen Aenanenhauses in der Münchner Türkenstraße 38, das 1956 von Joseph Kardinal Wendel eingeweiht wurde.

Gegenwart

Aenania führte sechsmal den Vorort des Cartellverbandes: 1881/82, 1889/90, 1932/33, 1956/57, 1986/87 und 2005/06 und stellte zweimal den Altherrenbundvorsitz des Cartellverbandes: von 1950 bis 1951 mit Wilhelm Winkler und von 1968 bis 1972 mit Alfons Fleischmann. Zuletzt stellte die KDStV Aenania zusammen mit der KDStV Winfridia-Breslau zu Münster den Vorort des Cartellverbandes im Jahr 2005/06 aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums des CV.

Heute besteht die Verbindung aus insgesamt etwa 600 Mitgliedern (Studenten und Alten Herren) aus ganz Deutschland.

Die Mitglieder der Aktivitas der Aenania studieren heute an der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München, der Universität der Bundeswehr, der Hochschule für angewandte Wissenschaften München oder einer anderen der elf Münchner Hochschulen.


Text: Wikipedia

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