Alboinstraße 36-42 (Berlin)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Schwarzkopf-Fabrik Berlin

Die Schwarzkopf-Fabrik oder Parfümeriefabrik Schwarzkopf, heute Alboin-Kontor, ist ein ehemaliges Fabrikgelände in der Alboinstraße im südlichen Berlin-Schöneberg. Das denkmalgeschützte Gebäude war das erste Fabrikgebäude des Unternehmens Schwarzkopf und wurde von diesem bis 1994 genutzt. Das Gebäude wurde in den Jahren 1928 bis 1930 unter Carl Mackensen errichtet. Der Stahlskelettbau mit Klinkerfassade ist ein Bau des Backsteinexpressionismus.

Der Bau wurde um einen Innenhof herum errichtet. Seinen hinteren Teil im Westen bildet der ehemalige fünfstöckige Fabriktrakt. Zwei zweistöckige L-förmige Verwaltungsgebäude umschließen Nord- und Südseite. Auf der Ostseite, zur Straße hin, werden die beiden Verwaltungstrakte durch eine repräsentative Einfahrt verbunden. Auf dieser stand ursprünglich der Schwarzkopfsche Firmenname, heute ist dort die Bezeichnung Alboin-Kontor angebracht. Der Turmaufbau stammt aus dem Jahr 1936, in dem auch die Verwaltungsflügel um ein Stockwerk aufgestockt und mit einem Walmdach versehen wurden. Seit dem Umbau von 1936 thronte ein Kopfumriss, der Schwarzkopf, in der durchsichtigen Turmspitze. Nach der Umnutzung des Gebäudes wurde dieser durch eine Silhouette des Königs Alboin ersetzt, nach dem Straße und Kontor benannt sind.

Der Bau war in den 1930er Jahren auf dem Stand der Technik und verfügte unter anderem über eine Telefonanlage, Fließbänder, moderne Entlüftungsanlagen etc. Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier ein Zwangsarbeiter-Lager. Im Weltkrieg selbst wurde das Werk stark beschädigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut.

Schwarzkopf ließ die Fabrik errichten, nachdem die ursprünglichen Charlottenburger Räumlichkeiten zu klein für das Unternehmen geworden waren. Dieses hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erster deutscher Hersteller Pulvershampoo hergestellt und 1927 Flüssigshampoo erfunden. Die Nachfrage nach dem damals Schaumpon genannten Produkt ermöglichte Schwarzkopf den Bau eines großen Fabrikgeländes südlich der damaligen Berliner Stadtgrenze. Im Werk wurden verschiedene Trocken- und Flüssigshampoos und Haarpflegemittel hergestellt. Außerdem beherbergte es das weltweit erste industrielle Trainingszentrum für Friseure. Dort wurde auch die Kaltwelle entwickelt. Bis 1994 ließ Schwarzkopf in dem Werk Shampoo herstellen. Nach der Wiedervereinigung Berlins und dem Wegfall der Berlin-Förderung schloss das Werk jedoch 1994. Heute wird das Gebäude von verschiedenen Gewerben vor allem als Büro- und Lagerfläche genutzt.

Schwarzkopf Firmengeschichte

Die Marke geht zurück auf den Chemiker und Apotheker Hans Schwarzkopf († 1921), der im Jahr 1898 an der Passauer Straße in Berlin-Charlottenburg die „Farben-, Drogen- und Parfümeriehandlung“ eröffnete. Eine Kundin hatte in England ein Haarwaschmittel in Pulverform kennengelernt und wünschte, dass der Drogist es ihr bestelle. Hans Schwarzkopf vertröstete sie mehrfach, bis sie eines Tages nicht mehr erschien. Stattdessen kam er auf die Idee, selbst ein solches Produkt zu entwickeln. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit brachte Hans Schwarzkopf im Jahre 1904 ein Shampoo in Pulverform auf den Markt. Es kostet pro Tüte (für eine Behandlung) 20 Pfennige, wurde in Wasser aufgelöst und erweist sich in der Bequemlichkeit allen damals erhältlichen Haarwaschseifen als überlegen. Das „Shampoon mit dem schwarzen Kopf“ wurde zum ersten haarkosmetischen Markenartikel in Deutschland. Aufgrund des Erfolges gab Hans Schwarzkopf noch im selben Jahr seine Drogerie auf und konzentriert sich auf die Produktion und Vermarktung.

1903 entwickelte Schwarzkopf das erste Pulver-Haarwaschmittel, das in Wasser aufgelöst wurde, er nennt es „Shampoon“. Internationale Vertriebskontakte mit Niederlande und Russland folgen. 1919 wurde „Shampoon“ in „Schaumpon“ umbenannt. Mit der Einführung des ersten flüssigen Haarwaschmittel auf dem europäischen Markt gelang Schwarzkopf im Jahr 1927 eine weitere Produktinnovation, die Nachfrage lässt sein Geschäft rasant wachsen und führt zur Eröffnung des allerersten Trainingszentrums für Friseure: das „Schwarzkopf Institut für Haarhygiene“ im Tempelhofer Schwarzkopf-Werk.

1933 wird mit „Onalkal“ das weltweit erste seifenfrei, d. h. alkalifreie Haarwaschmittel lanciert, es gilt als der Prototyp aller modernen Shampoos. Neben Haarpflegeprodukten bilden auch Dauerwellen einen Bestandteil des Produktangebots. 1947 führt Schwarzkopf „Onaltherma“, die erste „kalte Dauerwelle“ auf dem deutschen Markt ein, die es ermöglicht das Haar permanent zu wellen, ohne es auf fast 100 Grad erhitzen zu müssen; „cold waves“ erfreuen sich in den USA schon lange großer Beliebtheit. Außerdem kommt in diesem Jahr „Poly Color“, die Haarfärbung für den Endverbraucher, auf den Markt.

1949 brachte Schwarzkopf mit der „Schauma-Crème-Schaumpon“ in einer Metall-Tube ein Produkt auf den deutschen Markt, dass sich bald durchsetzte und die Marke „Schauma“ wurde in West-Deutschland zum Synonym für Shampoo. Das erste Haarspray, „Taft“, kommt auf den Markt. Das Verb „taften“ entwickelt sich im Deutschland des Wirtschaftswunders zum Synonym für „das Haar mit Haarspray besprühen“.

1972 wurde mit der Schwarzkopf-Methode ein neues systematisches Konzept, bestehend aus Beratung, Produkten und Training, entwickelt. Bereits 1980 stellte Schwarzkopf als erster internationaler Kosmetik-Hersteller überhaupt auf FCKW-freie, umweltfreundlichere Treibmittel für seine Sprays um.

1995 erwarb der Düsseldorfer Henkel-Konzern das ehemals Hamburger Unternehmen von der Familie Schwarzkopf und dem früheren Hoechst-Konzern und wurde mit einem Schlag zu einem der führenden europäischen Anbieter im Bereich Haarkosmetik. Während die Haarprodukte für Verbraucher inzwischen von Düsseldorf aus entwickelt und vertrieben werden, ist in Hamburg (Schwarzkopf-Akademie am Jungfernstieg) das Geschäft mit professionellen Kunden wie Friseuren verblieben.

Schwarzopf Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Firma Scharzkopf ausgegeben hatte.



Text Firmengeschichte: Wikipedia

Liste der Autoren

Text Schwarzkopf-Fabrik Berlin: Wikipedia

Liste der Autoren

Die Texte sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.