Albrecht von Preußen

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Albrecht von Preußen (* 4. Oktober 1809 in Königsberg; † 14. Oktober 1872 in Berlin; vollständiger Name Friedrich Heinrich Albrecht Prinz von Preußen) war ein preußischer Prinz und Generaloberst.

Leben

Albrecht von Preußen wurde als fünfter Sohn und letztes von zehn Kindern des Königs Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise im Königsberger Exil geboren. Er war der Bruder der preußischen Könige Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I., der ab 1871 auch Deutscher Kaiser war. Seine Mutter starb ein Jahr nach seiner Geburt.

Er trat mit 10 Jahren, wie alle preußischen Prinzen, 1819 als Sekondeleutnant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß der preußischen Armee ein, in der er bis 1852 zum Rang eines Generals der Kavallerie aufstieg, einer Waffengattung, der er sich besonders widmete; 1865 wurde er zum Inspekteur der dritten Armeeabteilung ernannt. Im Krieg gegen Österreich 1866 befehligte er das Kavalleriekorps der ersten Armee und wohnte den Schlachten bei Münchengrätz, Gitschin und Königgrätz bei.

Bei Beginn des Kriegs gegen Frankreich 1870 erhielt er das Kommando über die der 3. Armee zugeteilte 4. Kavallerie-Division und nahm aktiv an der Spitze derselben Anteil am Zug der 3. Armee von Weißenburg über Wörth und Sedan nach Paris teil. Anfang Oktober wurde er beauftragt, zur Beobachtung der französischen Loirearmee im Rahmen der Armeeabteilung des Generals von der Tann vorzugehen, seine Kavallerie deckte die Bayern im Gefecht bei Artenay und beim Vorgehen in Richtung auf Orléans.

In der Schlacht bei Loigny und Poupry und bei Beaugency beteiligte sich seine Kavallerie-Division Anfang Dezember erfolgreich an den Operationen des Großherzogs von Mecklenburg Friedrich Franz II. und des Prinzen Friedrich Karl Nikolaus von Preußen bis zur Beendigung des Loirefeldzugs. Prinz Albrecht wurde am 31. Dezember 1870 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet.[1]

Nach Beendigung des Kriegs wurde Prinz Albrecht zum Generaloberst ernannt. Von 1867 bis 1871 war er als Abgeordneter des Wahlkreises Gumbinnen 3 (Gumbinnen – Insterburg) Mitglied des Reichstag des Norddeutschen Bundes. Im Parlament schloss er sich keiner Fraktion an und war ein unabhängiger Konservativer. [2] Er starb am 14. Oktober 1872 und wurde im Mausoleum im Park von Schloss Charlottenburg (in einem Zinnsarg in der Gruft unter dem Vorraum) beigesetzt.

Vom 14. September 1830 bis 28. März 1849 war Prinz Albrecht von Preußen mit Marianne von Oranien-Nassau verheiratet (* 1810 in Berlin, † 1883 auf Schloss Reinhartshausen in Erbach im Rheingau), der jüngsten Tochter von König Wilhelm I. der Niederlande. Die Ehe ging auseinander, als er 1845 eine außereheliche, nicht standesgemäße Liebesbeziehung mit Rosalie von Rauch (1820–1879) einging, der Tochter des preußischen Kriegsministers General von Rauch, die er 1853 morganatisch heiratete (der niederländische und der preußische Hof hatten der Scheidung Albrechts und Mariannes erst zugestimmt, als Marianne von Oranien-Nassau von ihrem Kutscher und späteren Kabinettssekretär Johannes van Rossum, mit dem sie 1848 eine Liebesbeziehung eingegangen war, ein Kind erwartete).[3] Die nicht standesgemäße Hochzeit von Albrecht und Rosalie musste außerhalb Preußens stattfinden. Gewählt wurde der Hof von Sachsen-Meiningen, denn Albrechts ältere Tochter Charlotte aus der Ehe mit Marianne von Oranien-Nassau war mit dem Erbprinzen von Sachsen-Meiningen verheiratet (ab 1866 Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen). Rosalie von Rauch wurde kurz vor der Eheschließung von ihm zur Gräfin von Hohenau erhoben.

Aufgrund seiner Scheidung von Marianne von Oranien-Nassau und seiner nicht standesgemäßen zweiten Ehefrau Rosalie war Albrecht am preußischen Hof nicht erwünscht. Daher ließ er sich von 1850 bis 1854 am Loschwitzhang bei Dresden das prachtvolle Schloss Albrechtsberg durch den Schinkelschüler Adolf Lohse erbauen, wo er mit Rosalie lebte und zwei gemeinsame Söhne geboren wurden. In Berlin ließ er ab 1860 ebenfalls von Lohse sein Wohnhaus in der Wilhelmstraße, das Prinz-Albrecht-Palais, nochmals umbauen, nachdem Schinkel es bereits 30 Jahre zuvor seinen Wünschen entsprechend grundlegend verändert hatte.

Die Apfelsorte Prinz Albrecht von Preußen wurde 1865 vom Hofgärtner des Prinzen in Kamenz in Schlesien als Sämling von Kaiser Alexander entdeckt.

Ein Denkmal für den Prinzen wurde vom Bildhauer Eugen Boermel und dem Maler Conrad Freyberg entworfen und am 14. Oktober 1901 am nördlichen Ende der Schloßstraße in Charlottenburg in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. feierlich enthüllt, siehe Prinz-Albrecht-Denkmal.


Text: Wikipedia

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