Alte Leipziger

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Die Alte Leipziger Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit und die Alte Leipziger Versicherung AG, gegründet 1830 bzw. 1819, als Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt in Leipzig, gehören zu den traditionsreichsten Versicherungen in Deutschland.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken und Siegelmarken.

Geschichte

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten herausragende Persönlichkeiten der Leipziger Gesellschaft, die zumeist auch Inhaber einer Firma waren, darunter der Appelationsgerichts-Präsident Johann Ludwig Wilhelm Beck, Kammerrat Christian Gottlob Frege (Frege & Comp.), der Unternehmer und Eisenbahnpionier Gustav Harkort sowie Johannes Christian Dürbig, Mitinhaber des großen Hamburg-Leipziger Handelshauses H. J. Merck. Zum ersten amtierenden Direktor der "Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig", die am 1. Januar 1831 ihre Geschäfte aufnahm, wurde Johann Friedrich August Olearius ernannt.[5]

Nach Auffassung des Versicherungshistorikers Peter Koch hat die Alte Leipziger Lebensversicherung „wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen Lebensversicherung geleistet“.[6] Pionierleistungen der Alte Leipziger Lebensversicherung waren

die Einführung der vierteljährlichen und dann der monatlichen Prämienzahlung, damit wurde das Produkt breiteren Bevölkerungsschichten erschlossen,

die Möglichkeit zur Abkürzung der Versicherungsdauer und zur Beitragsfreistellung,

die Einführung eines „natürlichen Dividendensystems“, mit dem die Überschussbeteiligung grundlegend umgestaltet und verbessert werden konnte.

19. Jahrhundert bis Ende Zweiter Weltkrieg

Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Lebensversicherungsgesellschaft erfolgreich. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich kontinuierlich. Aufgrund des Reichsgesetzes über die privaten Versicherungsunternehmen vom 12. Mai 1901 nahm die Gesellschaft die Rechtsform eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit an. Den Ersten Weltkrieg überstand das Unternehmen ohne nennenswerte Probleme. Bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts widmete sich die Alte Leipziger dem damals neuen Thema der betrieblichen Altersversorgung, heute ein Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit. Während des Zweiten Weltkriegs kam das Neugeschäft allmählich zum Erliegen.

Nach 1945

Im Herbst 1945 untersagte die sowjetische Militäradministration dem Lebensversicherer ebenso wie dem Sachversicherer, der Leipziger Feuer-Versicherungsanstalt, die weitere Betätigung. Sie wurden geschlossen und „abgewickelt“. Damit war den Gesellschaften nach weit mehr als hundertjährigem Wirken in Leipzig die Geschäftstätigkeit an ihrem Gründungsort verboten. 1946 verlegte die Alte Leipziger Lebensversicherung daher ihren Sitz nach Bad Gandersheim, 1952 nach Frankfurt am Main. Seit 1974 befindet sich die Direktion des Lebens- und des Sachversicherers in Oberursel (Taunus).[7] In Bonn wagte die Leipziger Feuer im Jahr 1947 einen neuen Start. Am 22. März 1948 wurde die Sitzverlegung in das Handelsregister des Amtsgerichtes Bonn eingetragen.[7]

Hallesche

Am 15. September 1934 gründete die Kaufmännische Krankenkasse die Hallesche Krankenkasse mit Sitz in Berlin als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit für den nicht versicherungspflichtigen Personenkreis. Die Ausgliederung der „privat“ Versicherten aus den gesetzlichen Kassen wurde per Gesetz beschlossen. Die betroffenen Versicherten, insgesamt 20.570 Personen, wurden als Bestand auf das neue Unternehmen übertragen. Am 1. Januar 1936 wurde der Geschäftsbetrieb mit 195 Mitarbeitern und Sitz in Berlin aufgenommen. 1948 zog die Hauptverwaltung infolge der politischen Spannungen von Berlin nach Stuttgart. Die Zusammenarbeit mit der Alten Leipziger begann 1972. 1975 fusionierten die Hallesche Krankenkasse und dem Nationaler Krankenversicherungsverein a.G. unter dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ludwig Grosse zu dem Hallesche-Nationale Krankenversicherungsverein a.G. Mit der Gründung der Alte Leipziger Holding 1990 begann die Kapitalverflechtung von Alte Leipziger und Hallesche, die mit der Bildung des Gleichordnungskonzerns 1994 abgeschlossen wurde.[7]

Die Hallesche gilt als Pionier im Bereich der Pflegeversicherung. Als eines der ersten Unternehmen hat sie Anfang der 1990er Jahre eine Pflegeversicherung versicherungsmathematisch kalkuliert und für jedermann angeboten.[8]

Die Hallesche platzierte sich früh mit innovativen Produkten, wie zum Beispiel Vorsorge-Gutscheinen, im neuen Markt der „Betrieblichen Krankenversicherung“ (bKV): Firmen schließen eine bKV für ihre Mitarbeiter ab, um deren Gesundheit zu fördern oder die Bindung an den Arbeitgeber zu erhöhen. Die bKV erweitert den individuellen Krankenversicherungsschutz der Mitarbeiter, zum Beispiel um Leistungen für Zahnersatz oder Sehhilfen.[9]


Text: Wikipedia

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