Alte Post (Neumünster)
Das alte Postgebäude am Großflecken 25-27, erbaut zwischen 1884 und 1886, beherbergte früher das Kaiserliche Postamt, das am 1. Oktober 1886 eingeweiht wurde. Wie auch das etwas später entstandene alte Rathaus wurde das Postamt im neugotischen Stil (norddeutsche Backsteingotik) gebaut.
Damit gehörte das Haus in Neumünster zu einem von 2000 Postgebäuden, die während der Amtszeit des Generalpostmeisters von Stephan in Deutschland errichtet wurden. Auf dem Dach der alten Post befindet sich eine viereckige Plattform, die den Ausgangspunkt für das Neumünsteraner Fernsprechnetz bildete. Dessen Geschichte begann im Jahre 1888 mit gerade einmal 25 Teilnehmern aus dem Stadtgebiet.
Zu Postzeiten befand sich links des Eingangs die Schalterhalle, rechts die Wohnung des Vorstehers. Nach dem Umzug der Hauptpost in die Friedrichsstraße im Jahre 1988/89 wurde das Gebäude am Großflecken zur Alten-Post-Passage im Stil der Postmoderne mit Geschäften und Restaurants umgestaltet und am 15. Oktober 1989 eröffnet. Insbesondere das Erdgeschoss und der Hof wurden dabei umfassend umgebaut. Auch die Fassade, deren Zierelemente im zweiten Weltkrieg beschädigt wurden, ist im Zuge der Baumaßnahmen vollständig saniert worden.
Text und 1./2. Bild: Anna Pechbrenner
Quellen:
Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.
Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.
Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.