Alte Synagoge (Ulm)

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Die Alte Synagoge in Ulm wurde nach Plänen von Adolf Wolff erbaut. Die Einweihung erfolgte am 12./13. September 1873.

Der Bau wurde im Stil des Historismus mit neoislamischen Elementen gestaltet. In den 1920er Jahren wurde der „orientalisierende“ Synagogenbau mit seinen „goldglänzenden“ Kuppeln als zu „fremdländisch“ empfunden. Daher wurde im Jahre 1928 die orientalisierende Dachlandschaft der Synagoge durch den jüdischen Architekten Ernst Guggenheimer verändert. Dabei wurden die maurischen Kuppeln durch Pyramidaldächer ersetzt. 1937 wurde von Guggenheimer auch das Innere der Synagoge umgestaltet. Dabei erhielt das Synagogeninnere ein nach der Gemeindezeitung neues und würdiges Gewand unter Aufrechterhaltung der einheitlichen Farbgestaltung des Gotteshauses mit sparsamen Mitteln eine auch künstlerisch einwandfreie Lösung zu erhalten.

Durch die Novemberpogrome wurde am 10. November 1938 die Synagoge aufgebrochen. Hierzu waren SA-Leute der SA-Brigade 56 früh morgens zum Weinhof gebracht worden, wo sich bald eine große Menge von Menschen von mehreren hundert Personen einfanden. Der Toraschrein wurde zerschlagen, die großen Leuchter umgerissen, die Teppiche vor dem Toraschrein und auf der Empore angezündet. Es bestand jedoch die Gefahr, dass durch Funkenflug ein benachbartes Farb- und Lackwarenlager in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Daher löschte die bereits anwesende Feuerwehr mit zwei Löschzügen das Feuer innerhalb der Synagoge. Um 5.20 Uhr war das Feuer so weit gelöscht, das die Anwesenheit der Feuerwehr nicht mehr nötig war. Die Brandschäden waren gering, so dass die Synagoge wiederhergestellt hätte werden können. Trotzdem forderte der Ulmer Oberbürgermeister Friedrich Foerster am 18. November 1938 beim Landrat in Ulm die Genehmigung für den Abbruch des Synagogenbaus. Die Abbrucharbeiten musste die jüdische Gemeinde bezahlen und dauerten vom 24. November 1938 bis zum März 1939.

In der Nachkriegszeit wurde an gleicher Stelle ein Gebäude für die Hauptstelle der Sparkasse Ulm erbaut, welches 2012 abgerissen wurde, um dort vergrößert neu errichtet zu werden. Ein 2012 eingeweihter Synagogen-Neubau mit Gemeindezentrum liegt etwa 10 m südlich.



Text: Wikipedia

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