Altenau

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Die ehemals freie Bergstadt Altenau ist ein Bestandteil der Ortschaft Bergstadt Altenau-Schulenberg im Oberharz in der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld im Landkreis Goslar in Niedersachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Altenau.

Geschichte

Mittelalter bis 16. Jahrhundert

Altenau wurde erstmals 1227 im Zusammenhang mit dem Bergbau erwähnt. 1298 standen in der Umgebung des heutigen Altenaus am Schwarzen Wasser (hutte ton swuarten Worden) und im Tischlertal (hutte tor altena) je ein Verhüttungsbetrieb, welche durch Burchard von Wildenstein an den Goslarer Burchard Erhaftig übergeben worden sind. 1310 stand die Hütte im Tischlertal und wurde von Albrecht Colven betrieben.[5] Die Hütte am Schwarzen Wasser wechselte 1311[6] den Besitzer und ging an Hugo Grospesen,[7] welcher die Hütte 1329 an Burchard von Gadenstedt übergab,[8] der wiederum 1381 die Anlagen an den Rat der Stadt Goslar verkaufte. Dieser gab die Hütte am Schwarzen Wasser bei Altenau 1402 an die Herren von Wallmoden zur Pacht.[9] 1411 ließ der Herzog zu Braunschweig ein Blockhaus Altenah errichten, welches als Rückzugsort für Belagerungen der Harzburg dienen sollte.[10] Die Hütte am Schwarzen Wasser trat urkundlich 1455 und 1463 (Verkauf von der Stadt Goslar an Albrecht von der Helle) abermals in Erscheinung.[11] Weitere Verhüttungsbetriebe befanden sich im 16. Jahrhundert am Lilienwasser und am Kunstberg.[12][13]

1500–1800

Im Spätmittelalter zunächst als Forstsiedlung[14] entstanden, gewann der Ort zu Zeiten des Oberharzer Bergbaus (insbesondere des Silberbergbaus) an Bedeutung. Die ersten Siedler erreichten um 1520[15] Altenau über einen alten Hohlweg aus Richtung des Sösetals.[14] 1525 schlossen sich Altenauer Bürger zu einer Schützengesellschaft zusammen. Eine Grube, welche den Namen Altenau trug, wird 1532 erwähnt und war bis 1542 in Betrieb.[16][17] Die ersten Siedlungen des zum Fürstentum Grubenhagen gehörenden Ortes lagen an der Rothenberger Straße (Nr. 10–12) in der Nähe der damaligen Eisenhütte und dem oberen Teil der Oberstraße, wo ab 1540 Bergbau auf den Gruben des Schatzkammerganges betrieben wurde. 1561 waren bereits die Gruben Schatzkammer, Güldene Schreibfeder und Rose in Betrieb. Zu dieser Zeit waren 20–30 Bergleute mit ihren Familien in den Gruben in Altenau beschäftigt.[18][19] Die erste Bergfreiheit erhielt der Bergort 1554, welche aber erst 1636 für gültig erklärt wurde.[20] Um 1580 wurde Altenau als Bergflecken bestehend aus 20 Häusern mit ca. 120 Einwohnern[21] und Hüttenwerk (zur Abgunst) genannt.[22] Zwischen den beiden Siedlungen wurde 1588 auf einer Terrasse über der Okerschleife eine erste Kirche errichtet.

1594 erhielt Altenau, welches damals 35 Häuser und 210 Einwohner[23] zählte, die Richtbarkeit samt Stadtbuch durch den Herzog Wolfgang von Braunschweig-Grubenhagen. Erster Stadtrichter (Bürgermeister) war Simon Hensch.[19] Zuvor unterstand der Ort den Oberförstern Barthold Gümpell und Zacharias Hennings[22] zu Osterode. Das erste Pfarrhaus stammt von 1601 und ersetzt ein altes Zechenhaus, welches um 1520 gebaut wurde. 1603 zählt Altenau bereits 50 Häuser und 350 Bewohner.[23] 1606 ist das erste Rathaus zusammen mit der Silberhütte entstanden. Am 30. Oktober 1617 wurde Altenau vom Herzog Christian zu Lüneburg-Celle zur Stadt erhoben, nachdem es zuvor zu juristischen Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig und Christian gekommen war.[24] 1618 wurden eine Vielzahl der durch private Investoren betriebenen Altenauer Gruben unter Aufsicht des Bergamtes Clausthals gestellt.[25] 1620 zeigt ein Verzeichnis der Hausvorstände 56 Hauseigentümer und 14 Mieter auf.[26] 1621 wurde eine Eisenhütte am Rothenberg eingerichtet, welche Waffen und Eisenrohre herstellte.[25] Im selben Jahr wurde erstmals eine Schützenordnung erlassen.[27]

Mit der Vergabe des Stadtrechts erhielt Altenau auch das Braurecht. Ein städtisches Brauhaus (Brauerei) errichtete man 1622. Als kommunale Einrichtung stand es unter der Leitung des Richters, dem Bürgermeister. Jeder Straßenzug erhielt einen separaten Brautag, an dem die Bürger beim städtischen Braumeister ihr Bier (Gose und Süßbier) brauen lassen konnten. Die Erlöse aus dem Verkauf des Bieres flossen in eine Bierakzise, welche der Kirchengemeinde und der ab 1637 gegründeten Volksschule zugutekamen.[28] Während des Dreißigjährigen Krieges erkaufte die Stadt Altenau von Tilly (Original ist erhalten[29]), Wildenstein, Wallenstein und dem König Christian unter anderem 1626 teure Schutzbriefe.[30] In einem Zeitraum von 1620 bis 1630 kam der Bergbau zum Erliegen, so dass zur Finanzierung der Schutzbriefe in dieser Zeit am Rothenberg eine Öl- und Mahlmühle, sowie ein Bohr- und Schleifwerk errichtet wurden. Auch existierte in Altenau zu dem Zeitpunkt eine Münzstätte am Marktplatz, welche von Herzog Christian betrieben wurde, um private Gruben aufkaufen zu können.[25] Die Münzstätte bestand von April bis Juni 1621 und produzierte 4800 Reichstaler.[31] 1630 wurden die Gruben wieder in Betrieb genommen.[25] 1636 erhielt der Ort durch den Herzog August von Braunschweig und Lüneburg[24] den Titel einer freien Bergstadt, wodurch die Bürger von bestimmten Steuern befreit waren und zusätzliche Rechte erhielten. Ein Jahr später bestätigte am 12. September 1637 Herzog Friedrich die Stadtrechte.[32] 1638 sind sämtliche Gruben in Besitz der Stadt gelangt. 1639 wurden die Gruben Sankt Michel am Bruchberg und die Grube Sankt Nikolaus unterhalb der Kirche gemuthet. Den Bergbau stellte man in den Jahren 1645 bis 1647 ein, nahm jedoch Contributszahlungen für den Betrieb der Gruben vom Bergamt Clausthal für die entsprechenden Jahre entgegen, so dass Altenau von 1648 für vier Jahre lang Rückzahlungen leisten musste.[33] Herzog Christian bestätigte die Rechte der Bergstadt am 7. Juni 1649 erneut.[32]

1651 bestand Altenau laut Stadtbuch am 28. Juni aus 74 Wohnhäusern[28] und 500 Einwohner, welche 173 Milchkühe und 15 Rinder hielten.[34] Ab 1652 erhob man eine Stollensteuer, um die Gewerke weiter betreiben zu können.[25] Im Jahr 1656 hielten 82 Haushalte mit 664 Personen 198 Kühe und 90 Rinder.[35] 1669 baute man die heutige Sankt-Nikolai-Kirche, nachdem der Vorgängerbau baufällig und zu klein geworden ist. 1670 muthete man die Grube Wilde Fluth, deren Verlauf von der Altenauer Hütte bis zur Grenze ans Zellerfelder Gebiet reicht.[36] Am 5. Juni 1671 bestätigte Herzog Johann Friedrich die Stadtrechte erneut.[32] Seit 1673 steht das damalige Rathaus der Bergstadt am Marktplatz. Im Verlauf der Stadterweiterung im 17. Jahrhundert wurde das Tal bebaut. Die ersten Siedler hatten es aufgrund der Hochwassergefahr durch die dort fließende Oker vermieden, dort zu bauen. Vor der Bebauung war das Tal mit Geröll bedeckt.[37] Den Namen verdankt der Ort dem Bach „Alte Aue“ oder „Altenah“, der das am Lilierkopf anstehende Wasser aufnimmt und sich durch das Tischlertal fortsetzt. Etwas unterhalb des Parkplatzes im Tischlertal an der Landesstraße L 504 nimmt die Altenau das Wasser des Schneidwassers auf und durchfließt das Schultal, bis sie sich am Marktplatz mit der Oker vereinigt.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts standen im Tal die Häuser am Brauhaus, am Mühlenberg (wo namensgebend eine Mühle stand), am Markt, in der Breiten Straße, sowie eine geschlossene Häuserreihe vor dem Schwarzenberg, zwischen Schneidwasser und Oker.[38] Herzog Ernst August von Hannover bestätigte am 26. Dezember 1680 Altenaus Rechte.[32] 1686 wurde die Bebauung der Marktstraße abgeschlossen.[39] Ein Neubau der während des 30 Jährigen Krieges stillgelegten Silberhütte erfolgte 1691. Von 1692 gehörte Altenau zu Kurhannover.[24] 1699 war die Bebauung der Breite Straße in ihrer heutigen Form fertig gestellt.[39] Kurfürst Georg Ludwig erkannte am 9. Mai 1708 abermals die Stadtrechte an.[32] Der Bergbau blühte auf, und bald betrieb Altenau zwanzig Hauptwerke,[40] darunter Gruben auf dem Schultaler, Burgstätter und Bockswieser Gangzug. Man findet in Altenau heute noch an vielen Stellen Zeugen des einstigen Bergbaus in alten Gruben und Schächten. Zur Versorgung der Altenauer Gruben und Hüttenanlagen entstand 1711 der Hüttenteich und 1714 der Kleine Okerteich. Weiterhin versorgten 1750 insgesamt 14 Köhler die Hütten zu Altenau.[41] Mit der Schließung von Gruben in einem Zeitraum von 1750 bis 1780 kam es zu Abwanderungen aus Altenau, so dass die Einwohnerzahl seit 1740 von 1488 auf 1007 im Jahr 1780 abnahm. Eine Pochknabenschule wurde 1768 auf Bestreben des Pastor Ritters gegründet. Im Dezember 1777 übernachtete Goethe auf dem Weg zum Brocken in der Stadt. Mit der Grube Georg der Dritte schloss 1789 das letzte Bergwerk in Altenau.[25] 1794 wurde eine Eisenhütte unterhalb der Silberhütte errichtet.

1800–1950

Während der französischen Besatzung von 1806 bis 1813 gehörte die Bergstadt innerhalb des Departement des Harzes zum Königreich Westphalen.[24] 1813 zählt Altenau 1174 Einwohner und 165 Häuser.[42] Hüttenarbeiter Altenaus gründeten 1837 ein Hornistencorps. Eine Blaskapelle der Waldarbeiter stellten dagegen die 1847 gegründeten Janitscharen dar.[43][44] Die Stadt entwickelte sich weiter, so dass in der Breiten Straße oberhalb des Rathauses 1841 eine neue Schule gebaut wurde. Der örtliche Maurermeister Beermann errichtete 1850 unterhalb der Eisenhütte eine Zementfabrik, ab 1863 wurde diese als Holzmehlfabrikationsstätte genutzt.[45] 1866 wurde der Ort Preußen zugehörig.[24] Für das Jahr 1867 werden 2210 Einwohner gezählt, welche in 575 Haushalten leben, die sich auf 188 Wohnhäuser verteilen. Pro Haus leben im Schnitt 10 Personen.[46] Aufgrund von Unrentabilität schloss 1871 die Eisenhütte und 1911 die Silberhütte. 1872 errichtete der Tischlermeister Mügge eine Kurbadeanstalt, welche später zum Mehrzweckgebäude Altenauer Hof mit Hotelbetrieb, Rathaus, Kurverwaltung und Polizeistation wurde.[47] Die Auflösung der Pochknabenschule erfolgte 1877, als die Beschäftigung von Kindern in der Erzaufbereitung verboten wurde und die Kinder nun die Volksschule besuchen mussten.[45] Ab 1885 war die Stadt Teil des Landkreises Zellerfeld. Die meisten Bewohner Altenaus lebten hauptberuflich vom Bergbau und dem Hüttenwesen, hielten nebenbei aber auch bescheidene Vieh- und Milchwirtschaft, so dass praktisch jeder Haushalt in der Stadt drei bis vier Kühe, Schweine und Geflügel hielt. Geweidet wurde das Vieh auf städtischen Weiden im Umland von Altenau. Für 1886 sind 314 Kühe und 69 Pferde vermerkt, deren Zahl jedoch abnahm, so dass 19 Jahre später 239 Kühe und 89 Pferde gezählt wurden.[41] Auch setzte ein bescheidener Tourismus ein. Für 1895 werden 581 Haushalte genannt, die sich auf 216 Häuser verteilen.[46] 1914 erhielt Altenau Anschluss an die Innerstetalbahn. Die vormals städtische Brauerei wurde mit Ratsbeschluss vom 15. Mai 1919 an den Braumeister Hermann Kolberg verkauft.[48][49] Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges befand sich in Altenau ein Offizierskriegsgefangenenlager sowie ein Flüchtlingsheim des Deutschen Roten Kreuzes.[50] Ab den 1920er Jahren setzte man verstärkt auf den ganzjährigen Fremdenverkehr; Pensionen und Hotels entstanden mit dem passenden Angebot in der ganzen Stadt, die 1928 eine Einwohnerzahl von 1899 verwies und 593 Haushalte zählte. Trotzdem blieb für viele Altenauer die wirtschaftliche Situation schlecht. Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 erhielt die NSDAP in Altenau 716 von insgesamt 1338 abgegebenen Stimmen. Auch bei den Kommunalwahlen im selben Jahr wurde die NSDAP mit acht Sitzen stärkste Kraft im Stadtrat, was zur Folge hatte, dass der Stadtrat auf einer Sitzung am 27. April 1933 einstimmig die Umbenennung der Straßen Kleine Oker in Franz-Seldte-Straße und Breite Straße in Adolf-Hitler-Straße beschloss. Weiterhin wurde Hitler, wie vielerorts damals üblich, Ehrenbürger. Baulich betrachtet, wurden zwischen den beiden Kriegen 80 neue Gebäude errichtet.[50] Durch Einberufung von Wehrpflichtigen sank ab 1939 die Einwohnerzahl Altenaus ab.[51] Während des Zweiten Weltkrieges befand sich das Arbeitskommando 3302 „Am Grassstieg“, in dem ab 1942 zwischen 12 und 50 Zwangsarbeiter als Arbeitskräfte im Forstamt Altenau eingesetzt wurden.[52] Weitere Lager im Gebiet Altenaus befanden sich auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte, auf Torfhaus, an der Oker und Eckertalsperre und Unterschulenberg wo die Häftlinge zum Bau der Talsperren eingesetzt wurden,[50] wodurch die Einwohnerzahl wieder über 2000 steigt.[53] Auch existierten ein Müttererholungslager (Hotel Waldgarten) sowie ein NSV-Jugend Lager, in dem auch Loki Schmidt Teile ihrer Kindheit von 1944 bis zum Kriegsende verbrachte.[54][55]

Am 29. März 1945 starben 10 Zivilisten bei einem alliierten Luftangriff auf die Bergstadt.[56] Am Freitag, den 13. April 1945 wurde Altenau von amerikanischen Truppen befreit. Dabei kam es zu kleineren Gefechten zwischen Deutschen und Alliierten.[57]

Nach dem Krieg war die Stadt Zufluchtsort von über 800 Flüchtlingen sowie Heimatlosen und befand sich in der britischen Besatzungszone.[58] Anfang der 1950er Jahre wurden Wohngebäude an der Silberhütte und an der Rose gebaut, um die vielen Neubürger beherbergen zu können.[59]

1950 bis heute

Anfang der 1950er Jahre wurde der Landkreis Zellerfeld in das Förderprogramm für Kommunen im Zonenrandgebiet aufgenommenen. Durch das damit zur Verfügung stehende Geld begann man damit, die Stadt wieder touristisch aufzubauen. Park und Grünanlagen wurden neu errichtet und die Infrastruktur optimiert. Wesentlich dazu beigetragen hat der 1953 gegründete Verkehrsverein.[60] 1956 errichtete die Stadt in der Oberstraße das erste Feuerwehrhaus, welches ein zu kleines Spritzenhaus auf dem Gelände der Brauerei ablöst.[61] 1957 eröffnete die neue Schule in der Rothenberger Straße.[57] 1964 übernahm Hartmut Kolberg den Betrieb der Altenauer Brauerei von seinem Vater Paul Kolberg.[49] Erste Beratungen für den Bau eines Ferienparks auf dem Glockenberg fanden 1968 statt.[62] 1970–1972 ließ die Engelhardt-Gruppe aus Hannover für 100 Millionen DM den Ferienpark Glockenberg durch die Frankfurter Firma Philipp Holzmann errichten, die eigens ein Wohnlager für rund 100 jugoslawische Bauarbeiter einrichtete.[62] Der Ferienpark umfasst 5 Hochhäuser, in denen sich über 1000 Wohnungen befinden, sowie ein Hallenwellenbad und eine Eissporthalle.[63] Neben den Hochhäusern errichtete man auch weitere Wohngebäude auf dem Glockenberg. Pläne zur Errichtung einer Seilbahn mit Skigebiet vom Mühlenberg auf den Bruchberg wurden aus Gründen des Naturschutzes nicht umgesetzt.[64] Am 10. Februar 1972 erhielt die Stadt vom Hildesheimer Regierungspräsidenten die Anerkennung zum Heilklimatischen Kurort.[60] Im selben Jahr wurde Altenau Teil der Samtgemeinde Oberharz. 1976 verkehrte ein letzter Zug auf der Innerstetalbahn, die Strecke wurde anschließend demontiert. 1979 nahm man das heutige Feuerwehrhaus in der Großen Oker in Betrieb, nachdem seit der Anschaffung einer Drehleiter der Platz im alten Feuerwehrhaus in der Oberstraße nicht mehr ausreichte.[61]

Heute ist Altenau durch den Tourismus bekannt, bedingt durch seine idyllische Lage inmitten des Harzes und seine Angebote an Freizeitmöglichkeiten, wie zahlreichen Wanderwegen und Loipen sowie vielen Seen, die im Sommer zum Schwimmen einladen. Der Fremdenverkehr begann mit der Fortführung der Eisenbahn Goslar-Clausthal/Zellerfeld nach Altenau im Jahre 1913. Von 1914 bis 1970 stiegen die Zahlen der Kurgäste und der Übernachtungen beständig an; davon entfielen 30 Prozent auf Kurhäuser und 70 Prozent auf Privatvermieter. Seit Anfang der 1990er Jahre leidet die Region Westharz unter dem Rückgang der Touristenzahlen, der vielfältige Ursachen hat. 1994 wurde der Altenauer Hof abgerissen und anstelle dessen 1995 ein modernes Kurgastzentrum errichtet.[65] Sehr hohe Kosten entstanden der Samtgemeinde Oberharz jedes Jahr durch den Betrieb des Gebäudekomplexes Aqua-Polaris, bestehend aus Wellenschwimmbad und Eissporthalle, der in den 1970er Jahren erbaut und an die hohen Touristenzahlen der 1970er und 1980er Jahre angepasst war. Er wich im März 2007 dem Neubau der Thermen- und Saunalandschaft Kristall Heißer Brocken. 2009 wurde die Grundschule Altenau geschlossen.[66]

Am 1. Januar 2015 wurde die Samtgemeinde Oberharz sowie die ihr angehörenden Gemeinden Bergstadt Altenau, Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, Bergstadt Wildemann und Schulenberg im Oberharz aufgrund eines Konsolidierungsvertrages mit dem Land Niedersachsen aufgelöst und aus den bisher selbständigen Gemeinden die neue Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld gebildet.[67] Zuvor hatten sich in einer Bürgerbefragung 62 Prozent der abstimmenden Altenauer dagegen ausgesprochen; das Ergebnis war jedoch für den Rat – gemäß einer Klausel in der Satzung – nicht bindend.[68] Seitdem bilden die bisherige Bergstadt Altenau und die bisherige Gemeinde Schulenberg im Oberharz die gemeinsame Ortschaft Bergstadt Altenau-Schulenberg im Oberharz mit einem Ortsrat.



Text: Wikipedia

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