Altersheim der Jüdischen Gemeinde

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Das Altersheim der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist ein Altersheim in Berlin-Schmargendorf. Das 1929–1931 von Alexander Beer für die Jüdische Gemeinde zu Berlin gebaute Gebäude diente im Laufe seiner Geschichte als Altersheim, Büro des Reichssicherheitshauptamt, Kaserne der britischen Armee, allgemeines Krankenhaus und geriatrisches Fachkrankenhaus und gehört heute als Haus Wilmersdorf zum Vivantes-Konzern.

Architektur

Der Backsteinbau ist durch helle durchgehende Putz- und Fensterbänder auffallend horizontal gegliedert. Es verfügt über abgerundete Balkone und ein zurückgesetztes Obergeschoss. Das Haus liegt an einer exponierten Ecklage zwischen Berkaer Straße und Sulzaer Straße. Der nördliche Riegel ist ein symmetrischer Kopfbau, dessen Mittelteil erhöht ist. Zur Sulzaer Straße hin knickt das Gebäude stumpf ab.[1]

Geschichte

Auf dem 7000 m² großen Grundstück ließ die jüdische Gemeinde 1929 das Gebäude errichten, das am Ende Plätze für 180 Bewohner und einen Betsaal für 300 enthielt.[2] 1941 ließ die deutsche Regierung das Heim schließen sowie durch die SS in Beschlag nehmen, und deportierte die noch verbliebenen Bewohner und Pflegekräfte in ein Konzentrationslager, wo sie sie ermorden ließ. In den folgenden Jahren nutzte das Reichssicherheitshauptamt, die Spionageabwehr, das Gebäude und errichtete auf dem Hof einen Aktenbunker. Nach der Befreiung Berlins richtete die Britische Armee hier eine Kaserne und ein Offizierskasino ein.[3] Im Jahr 1954 kam das Haus wieder zurück an das Land Berlin, das es bis 1956 sanieren ließ.[2] Es wurde eine Außenstelle des Krankenhauses Wilmersdorf. Nachdem dieses geschlossen worden war, gehörte es seit 1988 zum Max-Bürger-Krankenhaus.[3]

Seit 1999 wird das Gebäude wieder als Altersheim genutzt, seit 2001 wird es von Vivantes betrieben.[2] Der dem Land Berlin gehörende Vivantes-Konzern ließ das Heim zwischen 2009 und 2011 für 11 Millionen Euro umfassend sanieren.[4] Im August 2011 eröffnete der Konzern das Haus wieder. Nach der Sanierung bietet das Haus Platz für 123 Bewohner in 75 Einzelzimmern und 24 Doppelzimmern.[5]

Seit 1988 erinnert eine Gedenktafel an der Außenmauer (links neben einem der Eingänge an der Berkaer Str.) an Alexander Beer und an die deportierten sowie später ermordeten Bewohner und Pflegekräfte.[3]

Mit dem Haus Leo Baeck in Berlin-Charlottenburg existiert seit 1980 wieder ein Altersheim der jüdischen Gemeinde.[6]


Text: Wikipedia

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