Altes Theater (Heilbronn)

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Ansichtskarte vom Theater um 1920

Das alte Theater in Heilbronn (auch Fischer-Theater) ist das Vorgängerbauwerk des nahegelegenen heutigen „Stadttheaters Heilbronn“. Das Gebäude wurde in den Jahren 1911 bis 1913 errichtet und während des Zweiten Weltkriegs beschädigt. An ihm als einem der ersten Gebäude der Stadt fanden erste Wiederaufbauarbeiten ab 1947 unter dem Architekten Dr. Rudolf Gabel statt. Bildhauer Robert Grässle erneuerte zwei Maskenköpfe auf der Brüstung. Nach jahrelanger kontroverser Diskussion wurde der Altbau am 18. Juli 1970 gesprengt.

Das Theater galt als „bedeutendes architektonisches Werk“ von Theodor Fischer, der als Vorsitzender des Deutschen Werkbunds nach dessen Gründung die Reformarchitektur wesentlich voranbrachte. Daher nahm das Heilbronner Theatergebäude vor allem lokale Bautraditionen auf, so die Architektur der sogenannten „Heilbronner Renaissance“.

Das Theatergebäude wird als das „wohl wichtigste Gebäude“ der architektonischen Moderne vor dem Ersten Weltkrieg in Heilbronn beschrieben. Aufgrund seiner architektonischen Qualität wurde es als „qualitativ überregionaler Bau“ betrachtet.


Lage und Umgebung

Das alte Stadttheater wurde als Blickfang am Nordende der Heilbronner Allee errichtet, einer boulevardartigen Promenade, an der mit der Synagoge am Südende und der alten Harmonie im Osten bereits zwei markante Bauwerke standen.


Baubeschluss und Einweihung (30. September 1913)

Im Jahre 1902 beauftragte der Heilbronner Oberbürgermeister Paul Hegelmaier die Architekten Theodor Fischer, Fellner und Hellmer in Wien und Moritz in Köln, Pläne zum Neubau eines Theatergebäudes an der Ecke Bismarck- und Herbststraße zu erstellen. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnte das Bauvorhaben nicht realisiert werden. 1903 war man der Meinung, dass das im Harmoniegarten an der Allee befindliche Aktientheater veraltet sei. Man bezeichnete es als Rumpelkasten und im November 1903 ließ Oberbürgermeister Hegelmaier das Aktientheater wegen mangelnden Brandschutzes schließen. Dieser als „Gewaltakt“ empfundene Hoheitsakt veranlasste die Harmonie-Gesellschaft dazu, einige Verbesserungsarbeiten vorzunehmen. Weil sie das Aktientheater wegen der hohen Kosten nicht modernisieren konnte, vermietete sie das Haus an die Stadt Heilbronn, womit aus dem Aktientheater ein Stadttheater wurde. Weil man die notwendigen Renovierungen nicht vornahm, waren die Vorstellungen jedoch schwach besucht.

Am 17. Februar 1908 legte die Theaterdirektion Steng-Krauß der Stadtverwaltung einen Plan zum Umbau des Aktientheaters mit Kosten in Höhe von 120.000 Mark vor. Nachdem sich am 9. März 1908 die Neckar-Zeitung gegen den Umbau des Aktientheaters ausgesprochen und am 12. März 1908 eine Bürgerumfrage zur Entscheidung über Umbau oder Neubau gefordert hatte, berief am 9. April 1908 der Oberbürgermeister Dr. Paul Göbel eine Bürgerversammlung ein, die den Umbau ablehnte und einen Neubau befürwortete. Göbel rief am 9. Mai 1908 zu Stiftungen für den Neubau auf. Am 4. Juni 1908 gab es bereits Darlehenszusagen von 505.900 Mark und Stiftungen in Höhe von 69.725 Mark. Obwohl diese Gelder schnell eingegangen waren, sollten bis zur Fertigstellung des Baus noch über fünf Jahre vergehen.

Den Bauplatz sollte eine vom Gemeinderat am 11. Juni 1908 gebildete Theaterkommission aus dem Stadtvorstand, fünf Gemeinderatsmitgliedern, drei Bürgerausschussmitgliedern und sechs Vertretern der Zeichner auswählen. Am 31. Juli 1908 genehmigte der Gemeinderat die Vertretung des Bürgerausschusses mit fünf Mitgliedern in der Theaterkommission. Der Ausschuss verweigerte am 23. September 1908 die Zustimmung zur Wahl des Bismarckplatzes als Standort des Theaterneubaus. Dagegen bestand der Gemeinderat auf dem Bismarckplatz als Standort. Theodor Fischer, der am 15. Oktober 1908 mit der Lösung der Standortfrage beauftragt wurde, stellte am 3. Dezember 1908 die Vor- und Nachteile der drei Standorte gegenüber. Daraufhin wählten die „bürgerlichen Kollegien“, der Heilbronner Gemeinderat und der Bürgerausschuss, mit 24:16 Stimmen den Standort für den Theaterneubau an der Heilbronner Allee, an einem der Kopfenden der damaligen Flaniermeile.

Am 8. Februar 1909 erhoben Dr. Buttersack und der Kaufmann G. A. Pfleiderer Einspruch gegen das Alleen-Projekt. Pfleiderer war als Nachbar des Standortes Allee direkt betroffen, weil die vorgegebene Baulinie des Stadtbebauungsplans nicht eingehalten wurde. Dr. Buttersack zog nach Rücksprache mit Theodor Fischer seinen Einspruch zurück. Der Einspruch Pfleiderers wurde am 6. August 1909 vom Gemeinderat verworfen. Pfleiderer wandte sich an das Ministerium, das am 27. September 1909 die Beschwerde als berechtigt anerkannte und der Stadt die Dispensation, die Befreiung von der vorgeschriebenen Baulinie, versagte. Der Heilbronner Gemeinderat änderte daraufhin am 2. Dezember 1909 die Baulinie. Pfleiderer akzeptierte dies und wurde von der Stadt mit 23.000 Mark entschädigt. Am 20. Januar 1910 zog er seinen Einspruch zurück. Das Ministerium genehmigte am 10. Februar 1910 die Änderung des Stadtbauplanes.

Bei den „bürgerlichen Kollegien“ galt der Grundsatz, keine Steuermittel für den Theaterneubau zu verwenden. Sie drängten darauf, von Baumeister Theodor Fischer einen „genauen Kostenvoranschlag“ zu erhalten. Fischers Kostenvoranschlag belief sich auf 520.000 Mark und sah 750 Sitz- und 200 Stehplätze vor. Am 22. Juni 1910 wurde Fischer als „Theaterbauer“ eingestellt. Der Kostenvoranschlag wurde jedoch nochmals von Scherer aus dem Münchner Architekturbüro des Theodor Fischer überarbeitet und überprüft. Scherer kam am 9. Dezember 1910 auf Kosten in Höhe von 620.000 Mark, also 100.000 Mark Mehrkosten. Daraufhin verlangte das Rathaus, die Kosten um zehn Prozent zu reduzieren. Als das Architekturbüro Fischer dazu nicht bereit war, beauftragte die Stadt das Münchner Unternehmen Heilmann & Littmann, das auch das Stuttgarter Hoftheater erbaut hatte, mit der Erstellung eines Kostenvoranschlags, der jedoch höher als der des Architekturbüros Fischer ausfiel. Das Rathaus beschloss daraufhin am 16. Februar 1911, Fischer endgültig als Theaterbauer zu beauftragen, verlangte aber eine kleinere Bauausführung, die statt 620.000 nur 585.000 Mark kosten sollte. Statt 750 wurden nur 650 Sitzplätze vorgesehen. Das Theater wurde insgesamt kürzer und schmaler gebaut, auch das Orchester und die Magazinräume wurden verkleinert.

Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Bauausführung gab es hinsichtlich des oberen Abschlusses der Hauptfassade. Nachdem am 23. Februar 1912 die Kollegien beraten hatten, ob der Theaterneubau einen Giebel mit dem Heilbronner Stadtadler oder ein Türmchen mit Uhr erhalten sollte, votierten sie am 8. März 1912 zugunsten des Heilbronner Stadtadlers. Nachdem am 8. Mai 1913 ein Preisausschreiben für eine Inschrift am Theaterneubau ergebnislos verlaufen war, wählte man am 23. Mai 1913 auf Vorschlag Fischers die Inschrift Erbaut von der Bürgerschaft 1912/1913.

Die Grundsteinlegung fand am 9. Mai 1912 und die Einweihung am 30. September 1913 statt.


Beschädigung (4. Dezember 1944)

Den schweren Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 überstand das Theater vergleichsweise unbeschadet. Zerstört waren die teuersten Bauteile und die Innenausstattung, der Zuschauerraum und die Anlagen waren ausgebrannt. Die Umfassungsmauern waren jedoch bis auf wenige „Schönheitsfehler“ unberührt geblieben. Zwei der sechs auf der Attika befindlichen Maskenköpfe waren verloren gegangen, die Attika bzw. Brüstung des halbrunden Vorbaus war ebenso beschädigt worden.


Beschluss zum Wiederaufbau (15. Dezember 1947) und Rekonstruktion

Auch in den Wiederaufbauplänen für die Heilbronner Altstadt nach den Luftangriffen auf Heilbronn blieb das alte Stadttheaters unverändert am Nordende der Allee erhalten. Die Pläne sahen teilweise vor, das westlich parallel des Theaters befindliche, aber im Krieg auch schwer beschädigte Bläß’sche Palais durch einen Querbau mit dem Theatergebäude zu verbinden.

Am 15.Dezember 1947 beschloss die innere Abteilung den Architekten Rudolf Gabel mit der Leitung der Wiederinstandsetzung des Theatergebäude (ohne Bühnenhaus) samt Erweiterung des Zuschauerraums zu beauftragen. Eine erste Überdachung der Stadttheater-Ruine war bereits im November 1947 erfolgt.Noch mit Reichsmark war das Dach über dem Zuschauerraum zusammen mit der Eisenbinderkonstruktion wieder hergestellt worden. Gleichzeitig wurden die verbogenen Reste der Bestuhlung und ihres Untergerippes geräumt, die alte Rabitzdecke und die Bautrümmer aus dem Zuschauerraum entfernt. Erneuert wurde der Verputz der Kassenhalle, der Garderoben und Treppenaufgänge. Am 21. April 1949 beschloss der Heilbronner Gemeinderat den „Zuschauerraum des Stadttheaters provisorisch wiederherzustellen“. Am 8. Juni 1950 bewilligte der Finanzausschuss des württemberg-badischen Landtags einen Zuschuss von 35.000 DM. Anlässlich der Spende wurde von Sachverständigen die vorläufige Rekonstruktion der wichtigsten Räume – Zuschauer- u. Orchesterraum, Bühne mit Nebenräumen – geplant. – „Das Ergebnis … lässt sich in der Tatsache zusammenfassen, dass sich allein schon der Zuschauerraum gegenwärtig bereits wieder in einem Stadium befindet, das der Rohbaufertigstellung entspricht“. Entsprechend der Finanzlage sollte im Rahmen eines „bescheidenen Wiederaufbaus“ die Decke im Zuschauerraum auf dem vorhandenen Eisengebälk eingezogen sowie der Wandverputz und der Bodenbelag auf eine zu errichtende Unterkonstruktion aufgetragen werden. Die Bestuhlung und die notwendigsten technischen Anlagen sollten erneuert werden. Eine Kleinbühne mit fünf Metern Tiefe und neun Metern Breite sollte errichtet werden. Die Kosten sollten dabei 150.000 DM nicht überschreiten. Am 29. Januar 1951 wurde das Bühnenhaus der Stadttheaterruine überdacht. Am 9. August 1951 genehmigte der Heilbronner Gemeinderat den Anschluss des Theatergebäudes an die Fernheizungsanlage des Gaswerks, was am 6. Mai 1952 durchgeführt war. Die verloren gegangenen Maskenköpfe wurden durch zwei neue, von Robert Grässle geschaffenen Maskenköpfe ersetzt.


Nutzungen (KTH usw.)

Ein Theaterbetrieb im Gebäude fand in beschränktem Umfang statt. 1955 waren im Theatergebäude die Proberäume des KTH (Kleines Theater Heilbronn e.V.) untergebracht und nach 1957 inszenierte dort die Ballettmeisterin Brunhild Münch die Ballettszenen der Operetten des KTH . Seit 1967 nutzte das KTH das Foyer als Probebühne für Musicals.

Überwiegend wurde das Theatergebäude anderweitig genutzt. So dienten die Räume des überdachten, beheizten und teilweise restaurierten Theatergebäudes als Unterkunft für städtische Ämter. Das Hochbauamt war im Theater zu finden, das erst am 22.–24. Dezember 1952 in den vierten Stock des Rathaus-Erweiterungsbaus umzog. Nach dem Auszug das Hochbauamts zogen am 15. Januar 1953 die Abteilung für Straßenneubau und die der Trümmerräumung des Tiefbauamtes ein. Außerdem war bis zum 26. März 1953 auch das Stadtplanungsamt im Gebäude des alten Theaters zu finden, das dann in den Wilhelmsbau zog. Schließlich eröffnete am 12. Oktober 1953 die Stadtbücherei ihren Sitz im Alten Theater und bis 1957 waren darin auch das Polizeirevier II sowie das städtische Steueramt untergebracht, das dann in den Neubau der Kreissparkasse Heilbronn zog.


Kontroverse um den Wiederaufbau

Der Wiederaufbau war nach 1952 ins Stocken geraten, so dass im Jahre 1955 die Mitglieder des Kleinen Theaters die Kommunalpolitiker und die Kulturschaffenden zum Wiederaufbau des Alten Theaters aufforderten und auf der Bühne symbolisch mit dem Bau einer Theatermauer begannen. Der Heilbronner Gemeinderat und die Stadtverwaltung lehnten den Wiederaufbau jedoch weiterhin ab. Aber nicht nur Mitglieder des Kleinen Theaters wünschten die Rekonstruktion des alten Theaters, sondern auch große Teile der Bevölkerung, Heilbronner Künstler und Leser der Heilbronner Stimme forderten einen Wiederaufbau. So wurden am 19. Januar 1957 bei einem Künstlerfest im Haus des Handwerks 1000 Mark für den Theaterwiederaufbau gespendet. Von 1948 bis 1969 erfolgten zahlreiche Spenden und Veranstaltungen zugunsten des Wiederaufbaus des Stadttheaters, so Künstlerfeste des Kunstvereins, der Vorschlag eines „Theatergroschens“ und die von der Heilbronner Stimme organisierten Pressebälle in den Jahren 1948 und 1949.

Die Diskussion um den Wiederaufbau des Theaters wurde im Jahre 1966 abermals entfacht, als für den Ulmer Theaterbau acht Millionen Mark Landeszuschuss bewilligt wurden. Bereits 1964 hatte der Ulmer Oberbürgermeister Pfizer versucht die sieben „Theaterstädte“, darunter Heilbronn, zu einer gemeinsamen Initiative zusammenzuführen. Demnach sollten die städtischen Theater in den „Provinzstädten“ nach dem Maßstab der Staatstheater mit 50 % Landeszuschuss bedacht werden. Finanzminister Müller lehnte dies ab – „Wer in den Provinzstädten glaubt, eine solche Finanzierung 50:50 sei praktikabel, der übersieht …, daß die Staatstheater andere Aufgaben haben … Sie sind Spitzentheater für das ganze Land, die auch nach außen repräsentieren müssen“.

Bei einer Fragebogenaktion der Heilbronner Stimme hinsichtlich der Rekonstruktion des Stadttheaters im November 1967 beteiligten sich 4286 von 4515 Lesern, wobei 2177 für einen „Wiederaufbau des alten Theaters“ stimmten. „Ein intimes Theater unter Verwertung des alten Theaterbaus“ forderten 1309 Leser. 295 wollten einen „Wiederaufbau oder einen kleinen Neubau“. 3714 wollten einen Förderverein für den Wiederaufbau des alten Theaters gründen. Heinrich Röhm, der als Leiter des städtischen Hochbauamts die ersten Wiederaufbauarbeiten des Alten Theaters geleitet hatte, vertrat im Jahre 1968 die kostensparende intime Form der Rekonstruktion. So sagte er, dass „die wichtigsten Teile der Theaterfassade des Fischerschen Theaters erhalten werden sollten, selbst wenn es sich dabei nicht um eines der stärksten Werke von Professor Fischer gehandelt habe … .“ Diese Lösung begründete Röhm damit, dass der Theaterbau ein Zeitzeuge der Stadtgeschichte und des Bürgerbewußtseins sei:

„die Fassade in ihren wesentlichen Teilen erhalten, das Innere modernisieren … die Begründung lautet, dass man ein Bauwerk, das so sehr ein Zeugnis der Stadtgeschichte und des Bürgerbewußtseins darstelle in diese den heutigen Erfordernissen gemäße Form bewahren müsse … Ein Beweis mehr für die Forderung sich in Heilbronn zu einer kostensparenden intimen Form durchzuringen.“

Als Grund für den Abbruch wurden wissenschaftliche Gutachten beigebracht, die besagten, dass die Bausubstanz „so durchgeglüht [sei], dass ihre Haltbarkeit eingeschränkt und die Standhaftigkeit des Baus aus statischen Gründen nicht gesichert“ sei. Den vorgebrachten Grund der unzureichenden Statik ließ Röhm nicht gelten:

„Es ist mir aus vielfachen Erfahrungen heraus einfach verdächtig, wenn ich höre: ‚Aus statischen Gründen ist ein Abbruch unvermeidbar‘. Abgebrochen, zerstört ist so leicht und schnell getan. Dahinter steckt, wie in allem Destruktiven von Grund aus etwas Negatives. Man muss sich der Verantwortung als Baumeister, der ja ‚Kulturschaffender‘ sein soll voll bewusst sein, ob die Ersatzlösung, die ich an Stelle des Zerstörten schaffe, in der Wirkung späterer Generationen besser ist.“

Der Architekt Gerhard Graubner, der den Abbruch des Altbaus befürwortete, bewertete die Fassade nicht als historisch, sondern lediglich als historisierende Imitation. Selbst Theodor Heuss, der das Theater bei seiner Einweihung noch gelobt hatte, beschrieb das alte Theater als „einzige[…] Jugendsünde des sonst hervorragenden Baumeisters Fischer“. Als die Leser der Heilbronner Stimme mehrheitlich für den Erhalt des Baus stimmten, "kontert[e] OB Hoffmann, die Politik werde nicht im Stimme-Hochhaus gemacht, sondern im Rathaus".


Beschluss zum Abbruch und Sprengung (18. Juli 1970)

Der Architekt Gerhard Graubner aus Hannover besichtigte das Theatergebäude im Dezember 1960 und im Februar 1961 und erstellte anschließend ein Gutachten, in dem er den Wiederaufbau des Theaters gegen einen Umbau mit eventueller Wiederverwendung alter Gebäudeteile abwog. Im Gutachten lehnte er einen Wiederaufbau des alten Gebäudes ab, da die Raumeinteilung des alten Theaters den technischen Ansprüchen an moderne Theaterbetriebe mit den drei Sparten Theater, Oper und Operette in keiner Weise mehr gerecht werde. Es fehlten vor allem Waschräume, Werkstätten und ein ausreichend großes Foyer. Anfang 1969 stimmte der Gemeinderat den Entwürfen für den Neubau und damit auch einem Zeitplan bis zum Abriss des Gebäudes zu. Die lange Planungs- und Entschlussdauer seit dem Abrissbeschluss von 1961 lag auch darin begründet, dass gleichzeitig auch der Ausbau der gesamten Heilbronner Allee geplant wurde, wobei der Altbau einer geplanten Straßenbegradigung im Wege stand und der Neubau einige Meter versetzt in die Planungen eines ebenfalls neu zu errichtenden Einkaufszentrums integriert werden musste.

Das alte Theater wurde am 18. Juli 1970 von der Firma Sprengtechnik gesprengt. Die Kosten beliefen sich damals auf 126.406 DM. Die Sprengung blieb umstritten und löste gemischte Gefühle aus.



Text: Wikipedia

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