Altstädtisches Rathaus und Brandenburger Roland

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Ansichtskarte vom Rathaus (1915)
Ansichtskarte vom Rathaus (1916)

Altstädtisches Rathaus

Das Altstädtische Rathaus gilt als ein herausragendes Beispiel gotischer Backsteinbaukunst. In der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden zuerst die Rats- und Schreibstuben. In den Jahren 1470 bis 1480 wurde das Hauptgebäude mit dem Turm errichtet.

Bis zur Vereinigung der beiden Brandenburger Städte 1715 war das Rathaus der administrative Mittelpunkt der Altstadt. Danach verlor es als Verwaltungssitz seine Aufgabe und damit an Bedeutung. In der weiteren wechselvollen Geschichte wurden die Räume des Rathauses als Barchentfabrik (bis 1803), als Warenlager, Kaufhalle und Kornmagazin (bis 1819) genutzt.

Auf Beschluss der preußisch-königlichen Regierung wurde der Ausbau des Altstädtischen Rathauses zum Landes- und Stadtgericht beschlossen und 1819 für wenige Jahrzehnte seiner Bestimmung übergeben.

Nach dem Verkauf des Rathauses 1863 an die Garnison wurden die Gebäude als Kleiderkammern und Arrestzelle genutzt. Mit der Verschlechterung des baulichen Zustandes wurde das Rathaus zur Ruine und musste 1904 wegen Baufälligkeit geräumt werden. Es drohte der Abriss. Erst 1910, nach dem Rückkauf des Altstädtischen Rathauses durch die Stadt wurde der Wiederaufbau (bis 1912) in der heutigen Ansicht beschlossen.

Besonders sehenswert ist der blendengeschmückte Staffelgiebel mit den Wappen von altstädter Ratsfamilien an der Schauseite des Altstädtischen Rathauses, das Hauptportal mit Kopfbildern von vier Stadtpersönlichkeiten des 15. und 16. Jahrhunderts sowie der rechts neben dem Hauptportal stehende Roland aus dem Jahre 1474.


Brandenburger Roland

Der Brandenburger Roland ist ein Symbol und stand als Zeichen mittelalterlicher Rechtsordnung. Der aus Sandstein 1474 jünglingshaft gestaltete 5,35 m hohe Roland gehört zu den schönsten Figuren dieser Art im norddeutschen Raum.

Den Soldaten beim Exerzieren auf dem Platz hinderlich, wurde er mit Genehmigung des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. 1716 vor das Neustädtische Rathaus gesetzt. 1941 zum Schutz gegen die Bombenangriffe der Alliierten demontiert und eingelagert, überstand der Roland die Zerstörung des Neustädtischen Rathauses 1945 unbeschadet. Seinen neuen Standort fand er nunmehr vor dem Altstädtischen Rathaus.

Auffallend ist das Standbild des Roland mit seiner Plattenrüstung, das Schwert mit der Rechten senkrecht in die Höhe, die Linke am Dolch, in einer Mulde auf dem Kopf das Büschel "Donnerbart". Der Legende nach soll die Pflanze den Roland vor Blitzschlag schützen.

Quelle