Ansbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Ansbach ist eine kreisfreie Stadt in Bayern.
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Verzeichnis der sortierten [[Reklamemarken]] und [[Siegelmarken]] mit einem Bezug zu Ansbach.
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'''[[Hermann Freiherr von Stein]]'''
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==Geschichte==
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'''Mittelalter'''
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Im Jahre 748 wurde im Mündungswinkel des Onoldsbaches zur Rezat vom fränkischen Edelfreien Gumbert ein Benediktinerkloster gegründet; vom heute meist Onolzbach geschriebenen Rezatzufluss ist der spätere Name Ansbach abgeleitet. In den folgenden Jahrhunderten wuchsen das Kloster und die daneben liegende Siedlung zu einer Stadt zusammen. 1139 wird erstmals die Stadtkirche St. Johannis urkundlich erwähnt. 1221 wurde der Ort das erste Mal als Stadt erwähnt.[7]
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'''Wappen derer von Dornberg'''
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Die Verwaltungs- und Herrschaftsgeschichte des Klosters und der Stadt Ansbach liegt weitestgehend im Dunkeln. In einigen Quellen wird die Vermutung aufgestellt, dass die Ahnen der Eyb einige der Klostervögte stellten.[8]
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In den Jahren zwischen 1144 und 1157 wurden die Herren von Schalkhausen und Dornberg, erstmals erwähnt am 18. Oktober 1144 in einer Urkunde von Bischofs Embrico von Würzburg als Geschlecht namens „Scalchusen“, von den Bischöfen von Würzburg mit der erblichen Vogtei[9] über Kloster und Stadt Ansbach sowie das ganze Umland inklusive Liegenschaften belehnt. Die Sitze des Adelsgeschlechts waren die Burgen Schalkhausen und Dornberg. Das Wappen von Schalkhausen erinnert an die frühere Herrschaft[10] und auch die Form des Ansbacher Stadtwappens wurde an das Wappen der Dornberg angelehnt.[7]
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Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Dornberg im Jahr 1288 endete die Schirmvogtei und Ansbach kam auf dem Erbwege an Ludwig von Oettingen, der mit einer Tochter von Wolfram von Dornberg verheiratet war.[11] 1331 verkaufte Ludwig von Oettingen diesen Besitz an Friedrich IV., dem damaligen Burggrafen von Nürnberg.[12][13]
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Ab 1385 (bis 1791) war Ansbach die Haupt- und Residenzstadt verschiedener zollerscher Herrschaftsbereiche.[7] Als die Hohenzollern 1415 (unter Friedrich I.) zu Kurfürsten von Brandenburg aufstiegen, wurde Ansbach nicht mit Brandenburg vereinigt, sondern blieb als Brandenburg-Ansbach unabhängig.[14] Nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde ist in Ansbach seit 1342 ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das sich nordöstlich der Stadt im „Wolfstal“ befand. Es wurde als „Feldsiechenspital“ und „Siechenhaus“ bezeichnet.[15]
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'''16. Jahrhundert'''
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Von 1523 bis 1603 waren die Markgrafen von Ansbach auch Herzöge von Jägerndorf.
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'''18. Jahrhundert'''
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1732 erscheint erstmals der Name Ansbach[7], davor hieß die Stadt Onoltzbach und im 18. Jahrhundert waren zeitweilig beide Namen gleichzeitig gebräuchlich.
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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ansbach 854 Anwesen (Oberes Viertel: 88, Schloss-Viertel: 82, Herrieder Viertel: 148, Obere Vorstadt: 149, Schloss-Vorstadt: 77, Herrieder Vorstadt: 224, die Neue Auslage: 86). Die meisten Anwesen hatten den Ansbacher Rat als Grundherrn. Außerdem waren noch das Stiftsamt Ansbach und das Hofkastenamt Ansbach begütert. Daneben gab es noch einige Freihäuser.[16]
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1791 verzichtete der letzte Markgraf Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach gegen eine jährliche Leibrente auf sein Herrschaftsgebiet und trat seine beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen ab, um fortan mit seiner zweiten Frau Elizabeth Craven in England im damaligen Königreich Großbritannien zu leben und sich dort der Pferdezucht zu widmen.
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Im Jahre 1796 wählte Maximilian Joseph, Herzog von Zweibrücken und bayerischer Kurprätendent, Ansbach zu seiner Exilresidenz, nachdem Zweibrücken von Frankreich besetzt worden war. Preußen hatte sich 1795 im Frieden von Basel vom Reichskrieg gegen das revolutionäre Frankreich zurückgezogen und seine Neutralität erklärt. Damit war das preußische Ansbach ein sicherer Zufluchtsort. Maximilian von Montgelas entwickelte dort für seinen landlosen Fürsten Maximilian Joseph ein umfassendes Konzept einer künftigen radikalen politischen Neugestaltung Bayerns. Die Denkschrift wurde durch Eberhard Weis als Ansbacher Mémoire ediert.[17] Nach dem Erbfall von 1799 und dem Regierungsantritt des bayerischen Kurfürsten Maximilian IV. Joseph und späteren (ab 1806) Königs Max I. Joseph wurde das Ansbacher Mémoire zur konzeptuellen Grundlage des modernen bayerischen Staates.
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'''Fayence-Manufaktur Ansbach'''
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Dank eines 1709 von Markgraf Wilhelm Friedrich erlassenen Privilegs produzierte die Fayence-Manufaktur Ansbach ab 1710. Zunächst (bis etwa 1725) übernahm Ansbach das blauweiße Dekor aus Rouen, später erweiterte man die Palette um Mangan, Grün und Gelb. Unter J. G. Ch. Popp gelang das Kopieren des chinesischen Dekors der Grünen Familie – dies machte Ansbach berühmt. Besonders kostbar sind die Stücke dieser Familie und kalt bemalte Stücke mit Kirschblüten und Vögeln in Reliefdekor. Die Manufaktur bestand mit einer kurzen Unterbrechung 1806/1807 bis 1839.
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'''19. Jahrhundert'''
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Die beiden Landesteile fielen an das 1806 gegründete Königreich Bayern, zunächst (mit Besitzergreifungspatent vom 20. Mai 1806[18]) das Ansbacher Gebiet im Austausch für das wittelsbachische Herzogtum Berg, 1810 auch das zwischenzeitlich französisch verwaltete Bayreuther Teilfürstentum.
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Ansbach wurde Hauptstadt des 1806 gebildeten Rezatkreises. Mit dem Gemeindeedikt (1808) wurde das Polizei-Commisariat Ansbach gebildet (ungefähr vergleichbar mit den heutigen Kreisfreien Städten). Zu diesem gehörten noch die Orte Fallhaus und Ziegelhütte.[19] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Ansbach zum Magistrat I. Klasse erklärt.
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Mit der Verordnung vom 29. November 1837 wurde aus dem Rezatkreis am 1. Januar 1838 Mittelfranken. Der Verwaltungssitz blieb in Ansbach und kam nicht in das größere Nürnberg, da die Metropole stark verschuldet war und sich zudem 1809 nicht zusammen mit Bayern im Fünften Koalitionskrieg mit Napoleon verbündet, sondern sich auf die Seite Österreichs geschlagen hatte.[20]
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'''20. Jahrhundert'''
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Nach zunehmenden Problemen bei der Trinkwasserversorgung ging 1900 das städtische Wasserwerk im 25 Kilometer entfernten Gersbach in Betrieb. Es liefert (gemeinsam mit dem 1966 errichteten zweiten Werk in Schlauersbach) 98 % des Trinkwassers.
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Bei einer Weihnachtsfeier der NSDAP-Ortsgruppe in Neustadt an der Aisch 1929 bezeichnete der evangelische Ansbacher Pfarrer und Bekannte Adolf Hitlers Max Sauerteig (1867–1963) Jesus Christus als „größten Kämpfer“ und betonte unter anderem die Notwendigkeit eines gottgewollten und „rücksichtslosen Kampfes“ zur Rettung Deutschlands.[21] Am 11. Juni 1934 wurde als Protestschreiben gegen die Barmer Theologische Erklärung von acht Theologen, darunter sechs fränkische Pfarrer und die beiden Theologieprofessoren Werner Elert und Paul Althaus, der Ansbacher Ratschlag unterzeichnet und veröffentlicht.
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Aus der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach wurden im Jahre 1940 im Rahmen der Tötungsaktion T4 mindestens 500 Patienten in die als psychiatrische Anstalten getarnten Mordanstalten Sonnenstein und Hartheim verschleppt und dort mit Gas getötet. In der Ansbacher Anstalt selbst wurden in einer „Kinderfachabteilung“ etwa 50 behinderte Kinder mit dem Präparat Luminal zu Tode gespritzt. Seit 1988 erinnert im Bezirksklinikum Feuchtwanger Straße 38 eine Gedenktafel an diese Todesopfer.
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Beim Bombenangriff der United States Army Air Forces auf das Ansbacher Bahnhofsviertel am 22. und 23. Februar 1945 im Rahmen der „Operation Clarion“ wurden neben dem Bahnhof auch weite Teile des Hofgartens samt Orangerie sowie die Gebäude der damaligen Oberrealschule Ansbach, darunter das im 18. Jahrhundert entstandene Zocha-Schlößchen, zerstört.[22]
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Vom 13. März 1945 bis 4. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, existierte im Ort ein Außenlager des KZ Flossenbürg, dessen 700 Häftlinge Zwangsarbeit für die Reichsbahn verrichten mussten. Täglich starben zwischen drei und fünf Häftlinge. Insgesamt kamen mindestens 72 ums Leben.[23] Auf dem Waldfriedhof sind 58 KZ-Opfer begraben, wobei ungewiss ist, ob sie aus dem Ansbacher Lager stammen. Mit einem Gedenkstein wird ihrer dort gedacht.
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Bei Kriegsende setzte sich der neunzehnjährige Student Robert Limpert aktiv für die kampflose Übergabe der Stadt an die US-Truppen ein. Durch Hitlerjungen verraten, wurde er vom Kampfkommandanten der Stadt, dem Oberst Ernst Meyer, persönlich am Tor des Rathauses aufgehängt. Mehrere Gedenkzeichen im Ort zur Erinnerung an seine geplante Rettertat konnten gegen große Widerstände aus Teilen der Bürgerschaft im Laufe der Jahre angebracht werden: An der Ludwigskirche, am Gymnasium Carolinum Reuterstraße 9 und an der Kronenstraße 6.[24] Der Historiker Ian Kershaw beschrieb diese Vorgänge.[25]
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Ansbach zur Amerikanischen Besatzungszone. Das ehemalige markgräfliche Gesandtenhaus an der Promenade, heute Sitz des Ansbacher Verwaltungsgerichts, wurde Dienststelle der amerikanischen Militärregierung. In einer ehemaligen Lungenheilanstalt im heutigen Stadtteil Strüth richtete die Militärverwaltung ein DP-Lager zur Unterbringung so genannter Displaced Persons ein.
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'''21. Jahrhundert'''
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2009 ereignete sich der Amoklauf von Ansbach im örtlichen Gymnasium Carolinum, bei dem neun Schüler und eine Lehrerin verletzt wurden.[26]
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2016 wurden durch einen islamistischen Sprengstoffanschlag beim Musikfestival Ansbach Open, das jährlich auf dem Gelände der Ansbacher Reitbahn stattfindet, 15 Menschen verletzt. Der Täter starb.[27]
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Am 1. Juli 2018 fand in Ansbach der 13. Tag der Franken statt, der unter dem Motto „Essen in Franken“ stand.
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Am 9. Juli 2021 trat die Rezat mit einem Pegel von 4,29 Metern über die Ufer und verursachte ein Hochwasser.[28]
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Text: [https://de.wikipedia.org/wiki/Ansbach Wikipedia]
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Liste der [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ansbach&action=history Autoren]
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[[Kategorie:Reklamemarkenkatalog]] [[Kategorie:Siegelmarkenkatalog]][[Kategorie:Bayern (Reklamemarken)]]    [[Kategorie:Bayern (Siegelmarken)]]      [[Kategorie:Orte (Reklamemarken)]][[Kategorie:Orte (Siegelmarken)]]

Version vom 29. Juli 2021, 06:32 Uhr

Ansbach ist eine kreisfreie Stadt in Bayern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Ansbach.

Georg Friedrich Händel

Hermann Freiherr von Stein

Sonstige

Geschichte

Mittelalter

Im Jahre 748 wurde im Mündungswinkel des Onoldsbaches zur Rezat vom fränkischen Edelfreien Gumbert ein Benediktinerkloster gegründet; vom heute meist Onolzbach geschriebenen Rezatzufluss ist der spätere Name Ansbach abgeleitet. In den folgenden Jahrhunderten wuchsen das Kloster und die daneben liegende Siedlung zu einer Stadt zusammen. 1139 wird erstmals die Stadtkirche St. Johannis urkundlich erwähnt. 1221 wurde der Ort das erste Mal als Stadt erwähnt.[7]

Wappen derer von Dornberg

Die Verwaltungs- und Herrschaftsgeschichte des Klosters und der Stadt Ansbach liegt weitestgehend im Dunkeln. In einigen Quellen wird die Vermutung aufgestellt, dass die Ahnen der Eyb einige der Klostervögte stellten.[8]

In den Jahren zwischen 1144 und 1157 wurden die Herren von Schalkhausen und Dornberg, erstmals erwähnt am 18. Oktober 1144 in einer Urkunde von Bischofs Embrico von Würzburg als Geschlecht namens „Scalchusen“, von den Bischöfen von Würzburg mit der erblichen Vogtei[9] über Kloster und Stadt Ansbach sowie das ganze Umland inklusive Liegenschaften belehnt. Die Sitze des Adelsgeschlechts waren die Burgen Schalkhausen und Dornberg. Das Wappen von Schalkhausen erinnert an die frühere Herrschaft[10] und auch die Form des Ansbacher Stadtwappens wurde an das Wappen der Dornberg angelehnt.[7]

Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Dornberg im Jahr 1288 endete die Schirmvogtei und Ansbach kam auf dem Erbwege an Ludwig von Oettingen, der mit einer Tochter von Wolfram von Dornberg verheiratet war.[11] 1331 verkaufte Ludwig von Oettingen diesen Besitz an Friedrich IV., dem damaligen Burggrafen von Nürnberg.[12][13]

Ab 1385 (bis 1791) war Ansbach die Haupt- und Residenzstadt verschiedener zollerscher Herrschaftsbereiche.[7] Als die Hohenzollern 1415 (unter Friedrich I.) zu Kurfürsten von Brandenburg aufstiegen, wurde Ansbach nicht mit Brandenburg vereinigt, sondern blieb als Brandenburg-Ansbach unabhängig.[14] Nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde ist in Ansbach seit 1342 ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das sich nordöstlich der Stadt im „Wolfstal“ befand. Es wurde als „Feldsiechenspital“ und „Siechenhaus“ bezeichnet.[15]

16. Jahrhundert

Von 1523 bis 1603 waren die Markgrafen von Ansbach auch Herzöge von Jägerndorf.

18. Jahrhundert

1732 erscheint erstmals der Name Ansbach[7], davor hieß die Stadt Onoltzbach und im 18. Jahrhundert waren zeitweilig beide Namen gleichzeitig gebräuchlich.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ansbach 854 Anwesen (Oberes Viertel: 88, Schloss-Viertel: 82, Herrieder Viertel: 148, Obere Vorstadt: 149, Schloss-Vorstadt: 77, Herrieder Vorstadt: 224, die Neue Auslage: 86). Die meisten Anwesen hatten den Ansbacher Rat als Grundherrn. Außerdem waren noch das Stiftsamt Ansbach und das Hofkastenamt Ansbach begütert. Daneben gab es noch einige Freihäuser.[16]

1791 verzichtete der letzte Markgraf Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach gegen eine jährliche Leibrente auf sein Herrschaftsgebiet und trat seine beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen ab, um fortan mit seiner zweiten Frau Elizabeth Craven in England im damaligen Königreich Großbritannien zu leben und sich dort der Pferdezucht zu widmen.

Im Jahre 1796 wählte Maximilian Joseph, Herzog von Zweibrücken und bayerischer Kurprätendent, Ansbach zu seiner Exilresidenz, nachdem Zweibrücken von Frankreich besetzt worden war. Preußen hatte sich 1795 im Frieden von Basel vom Reichskrieg gegen das revolutionäre Frankreich zurückgezogen und seine Neutralität erklärt. Damit war das preußische Ansbach ein sicherer Zufluchtsort. Maximilian von Montgelas entwickelte dort für seinen landlosen Fürsten Maximilian Joseph ein umfassendes Konzept einer künftigen radikalen politischen Neugestaltung Bayerns. Die Denkschrift wurde durch Eberhard Weis als Ansbacher Mémoire ediert.[17] Nach dem Erbfall von 1799 und dem Regierungsantritt des bayerischen Kurfürsten Maximilian IV. Joseph und späteren (ab 1806) Königs Max I. Joseph wurde das Ansbacher Mémoire zur konzeptuellen Grundlage des modernen bayerischen Staates.

Fayence-Manufaktur Ansbach

Dank eines 1709 von Markgraf Wilhelm Friedrich erlassenen Privilegs produzierte die Fayence-Manufaktur Ansbach ab 1710. Zunächst (bis etwa 1725) übernahm Ansbach das blauweiße Dekor aus Rouen, später erweiterte man die Palette um Mangan, Grün und Gelb. Unter J. G. Ch. Popp gelang das Kopieren des chinesischen Dekors der Grünen Familie – dies machte Ansbach berühmt. Besonders kostbar sind die Stücke dieser Familie und kalt bemalte Stücke mit Kirschblüten und Vögeln in Reliefdekor. Die Manufaktur bestand mit einer kurzen Unterbrechung 1806/1807 bis 1839.

19. Jahrhundert

Die beiden Landesteile fielen an das 1806 gegründete Königreich Bayern, zunächst (mit Besitzergreifungspatent vom 20. Mai 1806[18]) das Ansbacher Gebiet im Austausch für das wittelsbachische Herzogtum Berg, 1810 auch das zwischenzeitlich französisch verwaltete Bayreuther Teilfürstentum.

Ansbach wurde Hauptstadt des 1806 gebildeten Rezatkreises. Mit dem Gemeindeedikt (1808) wurde das Polizei-Commisariat Ansbach gebildet (ungefähr vergleichbar mit den heutigen Kreisfreien Städten). Zu diesem gehörten noch die Orte Fallhaus und Ziegelhütte.[19] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Ansbach zum Magistrat I. Klasse erklärt.

Mit der Verordnung vom 29. November 1837 wurde aus dem Rezatkreis am 1. Januar 1838 Mittelfranken. Der Verwaltungssitz blieb in Ansbach und kam nicht in das größere Nürnberg, da die Metropole stark verschuldet war und sich zudem 1809 nicht zusammen mit Bayern im Fünften Koalitionskrieg mit Napoleon verbündet, sondern sich auf die Seite Österreichs geschlagen hatte.[20]

20. Jahrhundert

Nach zunehmenden Problemen bei der Trinkwasserversorgung ging 1900 das städtische Wasserwerk im 25 Kilometer entfernten Gersbach in Betrieb. Es liefert (gemeinsam mit dem 1966 errichteten zweiten Werk in Schlauersbach) 98 % des Trinkwassers.

Bei einer Weihnachtsfeier der NSDAP-Ortsgruppe in Neustadt an der Aisch 1929 bezeichnete der evangelische Ansbacher Pfarrer und Bekannte Adolf Hitlers Max Sauerteig (1867–1963) Jesus Christus als „größten Kämpfer“ und betonte unter anderem die Notwendigkeit eines gottgewollten und „rücksichtslosen Kampfes“ zur Rettung Deutschlands.[21] Am 11. Juni 1934 wurde als Protestschreiben gegen die Barmer Theologische Erklärung von acht Theologen, darunter sechs fränkische Pfarrer und die beiden Theologieprofessoren Werner Elert und Paul Althaus, der Ansbacher Ratschlag unterzeichnet und veröffentlicht.

Aus der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach wurden im Jahre 1940 im Rahmen der Tötungsaktion T4 mindestens 500 Patienten in die als psychiatrische Anstalten getarnten Mordanstalten Sonnenstein und Hartheim verschleppt und dort mit Gas getötet. In der Ansbacher Anstalt selbst wurden in einer „Kinderfachabteilung“ etwa 50 behinderte Kinder mit dem Präparat Luminal zu Tode gespritzt. Seit 1988 erinnert im Bezirksklinikum Feuchtwanger Straße 38 eine Gedenktafel an diese Todesopfer.

Beim Bombenangriff der United States Army Air Forces auf das Ansbacher Bahnhofsviertel am 22. und 23. Februar 1945 im Rahmen der „Operation Clarion“ wurden neben dem Bahnhof auch weite Teile des Hofgartens samt Orangerie sowie die Gebäude der damaligen Oberrealschule Ansbach, darunter das im 18. Jahrhundert entstandene Zocha-Schlößchen, zerstört.[22]

Vom 13. März 1945 bis 4. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, existierte im Ort ein Außenlager des KZ Flossenbürg, dessen 700 Häftlinge Zwangsarbeit für die Reichsbahn verrichten mussten. Täglich starben zwischen drei und fünf Häftlinge. Insgesamt kamen mindestens 72 ums Leben.[23] Auf dem Waldfriedhof sind 58 KZ-Opfer begraben, wobei ungewiss ist, ob sie aus dem Ansbacher Lager stammen. Mit einem Gedenkstein wird ihrer dort gedacht.

Bei Kriegsende setzte sich der neunzehnjährige Student Robert Limpert aktiv für die kampflose Übergabe der Stadt an die US-Truppen ein. Durch Hitlerjungen verraten, wurde er vom Kampfkommandanten der Stadt, dem Oberst Ernst Meyer, persönlich am Tor des Rathauses aufgehängt. Mehrere Gedenkzeichen im Ort zur Erinnerung an seine geplante Rettertat konnten gegen große Widerstände aus Teilen der Bürgerschaft im Laufe der Jahre angebracht werden: An der Ludwigskirche, am Gymnasium Carolinum Reuterstraße 9 und an der Kronenstraße 6.[24] Der Historiker Ian Kershaw beschrieb diese Vorgänge.[25]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Ansbach zur Amerikanischen Besatzungszone. Das ehemalige markgräfliche Gesandtenhaus an der Promenade, heute Sitz des Ansbacher Verwaltungsgerichts, wurde Dienststelle der amerikanischen Militärregierung. In einer ehemaligen Lungenheilanstalt im heutigen Stadtteil Strüth richtete die Militärverwaltung ein DP-Lager zur Unterbringung so genannter Displaced Persons ein.

21. Jahrhundert

2009 ereignete sich der Amoklauf von Ansbach im örtlichen Gymnasium Carolinum, bei dem neun Schüler und eine Lehrerin verletzt wurden.[26]

2016 wurden durch einen islamistischen Sprengstoffanschlag beim Musikfestival Ansbach Open, das jährlich auf dem Gelände der Ansbacher Reitbahn stattfindet, 15 Menschen verletzt. Der Täter starb.[27]

Am 1. Juli 2018 fand in Ansbach der 13. Tag der Franken statt, der unter dem Motto „Essen in Franken“ stand.

Am 9. Juli 2021 trat die Rezat mit einem Pegel von 4,29 Metern über die Ufer und verursachte ein Hochwasser.[28]


Text: Wikipedia

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