Artern

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Die Kleinstadt Artern ist eine Landgemeinde im thüringischen Kyffhäuserkreis.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Artern.

Richard Ungewitter

Sonstige

Geschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Artern in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als „Aratora“ urkundlich erwähnt. Die Wasserburg Artern wurde wohl schon ab dem 10. Jahrhundert erbaut. Sie diente der Sicherung des Unstrutübergangs zur Thüringer Pforte und in Richtung Schmücke und Sangerhausen. 1252 wurde ein „Ulrich von Artern“ genannt, der sicher mit der Wasserburg verbunden war. 1346 wurden die Erzbischöfe von Magdeburg Lehnsherren. Im 16. Jahrhundert baute man die Burg als Schloss um. Dieser Bau wurde im 18. Jahrhundert größtenteils abgerissen.[5] Jetzt steht dort ein Bankgebäude. Luftbild von Artern 1933/1945

Die Marienkirche wurde 1200 gebaut, die Veitskirche folgte 1250. Die Arterner Burgsiedlung erhielt 1323 das Stadtrecht. Artern erhielt 1463 eine eigene Gerichtsbarkeit. Die Stadt Artern gehörte nach einem Gebietstausch im Jahre 1579 zum Kurfürstentum Sachsen. Die Stadt wurde 1683 vollständig, das Dorf teilweise durch ein Feuer zerstört. Vom Bergingenieur Johann Gottfried Borlach wurde von 1728 bis 1733 eine neue, technisch verbesserte Saline errichtet. Artern kam 1815 unter preußische Herrschaft und wurde in die Provinz Sachsen eingegliedert. Stadt und Dorf von Artern wurden 1832 vereint. Im Stil des Neobarock wurde das Rathaus 1906 neugebaut und 1993/94 saniert.

Zweiter Weltkrieg: 47 Kriegsgefangene aus Polen und Frankreich mussten ab 1939/40 in örtlichen Unternehmen Zwangsarbeit verrichten: auf dem Rittergut Weidlich, auf der Domäne und bei den Unstrutwerken. Über 400 ausländische Zwangsarbeiter waren 1941 in der Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte beschäftigt. Hinzu kamen mindestens 1124 ausländische Zwangsarbeitskräfte, vorwiegend aus der Sowjetunion, die in der Zuckerfabrik, in der Brauerei, in der Saline, bei der Reichsbahn, in der Landwirtschaft (auch im Ortsteil Schönfeld) und im Vorwerk Kachstedt Zwangsarbeit leisten mussten. 1944 befand sich in Artern das Lager Rebstock neu des KZ Buchenwald. Im Außenlager Artern mit dem Decknamen A-Dorf des KZ Mittelbau-Dora mussten 1944 hunderte Häftlinge, auch aus anderen Lagern kommend, die Elektrik für V2-Raketen montieren. Im April 1945 wurden hunderte KZ-Häftlinge auf verschiedenen Routen auf einen Todesmarsch geschickt. Die zahlreichen Todesopfer der Zwangsarbeit und der letzten Deportationen wurden auf dem Parkfriedhof beigesetzt, woran ein Gedenkstein erinnerte, der 1975 entfernt wurde.[6]

Um den 12. April 1945 wurde Artern von US-Truppen besetzt, im Juli von der Roten Armee. Damit wurde es Teil der SBZ und somit ab 1949 der DDR.

Von 1952 bis 1994 war Artern Kreisstadt des Kreises Artern im Bezirk Halle, der aus Teilen der verkleinerten Landkreise Sangerhausen, Sondershausen und Querfurt sowie des aufgelösten Landkreises Kölleda gebildet wurde. 1994 wurde der Kreis Artern mit dem Kreis Sondershausen zum Kyffhäuserkreis mit Sitz in Sondershausen vereinigt. Als Ersatz für den Verlust des Kreisstadtstatus erhielt Artern die zentrale Bußgeldstelle Thüringens.

1998 wurde die 1990 in Barbarossa-Brauerei umbenannte ehemalige Vereinsbrauerei Artern endgültig geschlossen.[7] In den Jahren 2002/2003 produzierte die Endemol-Produktion dort für das MDR Fernsehen die Doku-Soap Artern – Stadt der Träume, welche vom 6. Februar bis zum 25. Dezember lief und das Leben der Menschen in der Stadt mit der höchsten Arbeitslosigkeit in Thüringen dokumentierte. Zeitweilig sprach die Presse (Der Spiegel, Der Standard, Wien) von einer ostdeutschen „Truman Show“.


Text: Wikipedia

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