Bärenstein (Altenberg)

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Bärenstein ist ein Stadtteil der sächsischen Stadt Altenberg. Es zählt mit seinem Schloss zu den ältesten Siedlungsgründungen im Osterzgebirge.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bärenstein.

Geschichte

Bärenstein wurde 1165 zum ersten Mal erwähnt, in Zusammenhang mit einem Ritter Albrecht von Bernstein, welcher aus der Schweiz stammte und in Zürich an einem Turnier teilnahm. 1324 erfolgte die Ersterwähnung von Dorf Bernstein (HStA, Orig. Urk. Nr. 2319). 1348 erhielt Walzko (Walzig) von Bernstein das Schloss Bernstein von Markgraf Friedrich dem Älteren (der Magere) von Meißen als Lehen. Um 1400 gab es die ersten Zinnfunde. 1435 verteidigte Peter von Bernstein den Ort gegen die einfallenden Hussitenheere. 1436 begann der Zinnerzbergbau im festen Gestein. Verwunderlich ist ein Verkauf von 1446, als die Bärensteiner Herren dem Kurfürsten den vierten Teil ihres Schlosses verkauften. Darin enthalten war auch das Gebiet des jetzigen Ortes Altenberg, später verliehen sie noch die Zinnbergwerke. 1449 wurde im Steuerregister des Dorfes ein Richter erwähnt. Ein gewisser Walzig von Bernstein übernahm 1453 die Herrschaft über den Ort, 1462 auch den kurfürstlichen Anteil. Nun war er Besitzer des Schlosses Bärenstein mit den Dörfern Börnchen, Dittersdorf, Falkenhain, den Berg Geising, Johnsbach, Waltersdorf und seinen Teil Zehnten und Wagegeld. 1458 begannen Graupener Knappen mit ihren Schürfarbeiten an der Müglitz, nahe Bärenstein.

Bis zum Vertrag von Eger 1459 verlief die offizielle böhmisch-sächsische Grenze durch den Raum Lauenstein-Bärenstein. Von 1462 bis 1465 erfolgten große Landzukäufe zum Ritterlehen. Walzig verpfändete 1486 seinen Besitz an die Brüder Hans und Heinrich von Haubitz. 1489 starb Walzig völlig verschuldet. 1491 kaufte Herzog Georg die Herrschaft, trennte das Gebiet um Altenberg und Altgeising ab und machte es zum herzoglichen Amt. Den größeren, aber ohne die Bergwerke wertloseren Rest verkaufte er an Hans von Bernstein. 1501 gründete Hans von Bernstein eigenmächtig die Stadt Bärenstein, welche vorerst nicht anerkannt wurde, nach und nach erhielt aber dieses „Städtchen“, welches nur aus wenigen Häusern bestand, seine Stadtrechte. 1506 erfolgte eine erste urkundliche Erwähnung der Stadt Bärenstein im Lehnbrief von Herzog Georg an die Brüder Christoph, Georg und Peter von Bernstein. Seit 1529 erhielt die Stadt ihr Bierschankrecht, somit durfte es die Gastwirte der Bärensteiner Herrschaft mit Bier beliefern. Schloss Bärenstein

Die Einführung der Reformation erfolgte in der Zeit von 1539 bis 1540. Unter Magnus von Bernstein erhielt die Stadt 1544 die Berechtigung zum Rathausbau und zum Salzmarkt und es erschien das erste Stadtsiegel mit dem Bärenkopf und der Unterschrift: „NAVSTADT BERNSTEIN“. 1564 bat die Neustadt Bärenstein Herzog Georg um das Abhalten eines Wochenmarktes. 1576 ging das Archiv beim Brand des Schlosses verloren. Lehnsherr Hans von Bernstein und der Kurfürst wurden 1578 von der Bärensteiner Gemeinde um Erlaubnis gebeten, einen Jahrmarkt zu veranstalten. Hans Wilhelm von Bernstein verkaufte am 10. März 1618 den Rittersitz Bärenfels, zu dem die Dörfer Kipsdorf und Schellerhau gehören, ebenso wie das Silberbergwerk Eule und eine Zinnkluft nahe der Ammelsdorfer Straße, an den Kurfürsten. 1622, 1630 und 1640 setzten der Stadt gewaltige Stadtbrände zu. Siegfried von Lüttichau ersteigerte 1675 die Herrschaft. 1699 wurde Hans Heinrich von Schönberg neuer Besitzer der Herrschaft. 1702 trat erstmals der Name „Bärnstein“ auf. Christian Gottlieb von Holtzendorff übernahm 1711 die Herrschaft.

1734 wurde die Kursächsische Postmeilensäule errichtet. 1738 fand ein großer Stadtbrand statt, die Kirche, die Schule, die Pfarre, 18 Häuser und 6 Scheunen brannten ab. Gräfin von Bünau, geb. Cosel, erwarb 1795 die Herrschaft Bärenstein. 1816 wurde Hanns Friedrich Curt von Lüttichau (1783–1864) mit Bärenstein belehnt, das er von seiner Schwiegermutter Gräfin Bünau gekauft hatte. Die Müglitztalstraße führt seit 1857 im Tal an Bärenstein vorbei. 1867 erbaute Otto Raffloer eine Pappenfabrik in Bärenklau, einen Ortsteil von Bärenstein. 1890 erfolgte die Eröffnung der schmalspurigen Müglitztalbahn, somit erhielt Bärenstein einen Anschluss an das Schienennetz. 1897 verursachte ein Hochwasser schwere Schäden im Bärensteiner Tal, 13 km der Müglitztalbahngleise wurden zerstört. 1918 erhielt der Ort einen Anschluss an das Überlandstromnetz. 1921 erfolgte die Vereinigung des bisher selbstständigen Rittergutes mit Dorf Bärenstein. 1926 wurden die Stadt und das Dorf zur Stadtgemeinde Bärenstein vereinigt.

1927 wütete ein schweres Hochwasser im Gottleuba- und Müglitztal, Bärenstein hatte 3 Tote zu beklagen. Von 1935 bis 1938 wurde die Müglitztalbahn auf Normalspur umgebaut. 1934 wurde eine Buslinie über den Markt eingerichtet und 1939 ein neues Bahnhofsgebäude erbaut. Am 19. April 1945 stürzte ein Turbinen-Jäger Me 262 im Bielatal ab. Am 9. Mai 1945 marschierte die Rote Armee in Bärenstein ein, im selben Jahr, am 10. Oktober, musste die Familie von Lüttichau das Schloss verlassen. Aus dem Schloss wurde ein Erholungsheim der NDPD. 1952 gründete sich eine LPG Typ III mit dem Namen „Vorwärts“. 1954 starb der Heimatforscher Arthur Klengel, 1969 wurde ihm im Dorf eine Gedenkstätte gebaut. 1957 zerstörte ein Hochwasser die Liebenauer Brücke und verursachte schwere Schäden an der Eisenbahnstrecke. 1960 erfolgte die Gründung der LPG Typ I „Bergfrieden“. Ein Wirbelsturm wütete 1963 in Bärenstein.

Die Stadt trug den Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ seit dem Jahre 1964. 1988 wurde neben der Schule ein kleines Stadtbad eingeweiht. Am 8. Dezember 1991 fand der 1. Bärensteiner Weihnachtsmarkt statt. Der Verkauf der Gaststätte „Stadt Bärenstein“ an Familie Hanewald erfolgte 1992. 1997 wurde das veränderte Stadtwappen genehmigt. 1998 kaufte die Stadt das Gelände des ehemaligen Sägewerkes um darauf ein Gewerbegebiet einzurichten. 1999 kaufte die Stadt das Bahnhofsgebäude für 80.000 DM um es später als Museum zu nutzen. Ab 2001 erfolgte dann die Nutzung des Bahnhofsgebäudes durch den Förderverein für die Müglitztalbahn e. V. Der Baubeginn des Altenpflegeheimes „pro civitate“ war 2002. 2006 fand die Einweihung des neuen Marktbrunnens mit Historiensäule statt.


Text: Wikipedia

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