Bühlau (Dresden)
Bühlau ist ein Stadtteil von Dresden.
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Geschichte
Bühlau wurde 1349 im Lehnbuch Friedrichs des Strengen als „Bele“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist altsorbischen Ursprungs, weist auf eine slawische Gründung hin und bedeutet „heller/weißer Ort“ (vgl. Biehla). Im Jahr 1412 heißt das Dorf „Belen“. Im 16. Jahrhundert sind nacheinander die Formen „Bela“, „Byle“, „Belaw“ und „Pele“ belegt. Als „Biehla“ wird es 1623 genannt, 1627 als „Bihla“. Im Jahr 1791 findet sich schließlich die Bezeichnung „Bühlau“. Die Vielfalt der historischen Ortsnamen schlug sich auch in der Neuzeit nieder – 1875 wird der Ort neben „Bühlau“ unter anderem auch „Biela“ genannt.[12] In dieser Zeit trug der Ortsname den Zusatz „bei Dresden“, um es von dem 20 Kilometer weiter östlich gelegenen gleichnamigen Dorf bei Stolpen zu unterscheiden.
Zur Zeit seiner erstmaligen Erwähnung gehörte Bühlau dem Blasewitzer Grundherrn Nikolaus Karras, später unterstand es den Lehnsherrn des Ritterguts Helfenberg. Zu dem alten Straßendorf entlang der Quohrener Straße, das seither als Oberdorf bezeichnet wurde, kam spätestens im 16. Jahrhundert eine Häuslergemeinde an der Bautzner Landstraße. Sie hieß Neubühlau beziehungsweise Niederdorf. Hier befinden sich auch die ältesten Bühlauer Häuser, die bereits im 17. Jahrhundert errichtet wurden. Weitere Ortsteile waren Adelig-Bühlau an der Grundstraße mit seinen drei im 17. Jahrhundert bezeugten Wassermühlen sowie die Waldarbeitersiedlung Dürr-Bühlau an der Ullersdorfer Landstraße, wo seit 1596 ein berittener Förster saß. Die Dresdner Heide durfte von den Bühlauer Bauern als Hutewald genutzt werden. Im Siebenjährigen Krieg kam es im Raum Bühlau zu Kampfhandlungen, das Oberdorf brannte ab. Am 12. Mai 1813 zerstörte ein Dorfbrand 15 Bühlauer Gehöfte.
Im Laufe der Jahrhunderte wuchsen die einzelnen Bühlauer Ortsteile sowie das benachbarte Quohren immer weiter zusammen. Im Jahr 1839 wurden sie zur Landgemeinde „Bühlau mit Quohren“ vereinigt. In Neubühlau entstanden im späten 19. Jahrhundert vorwiegend entlang der Bautzner Landstraße zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser. Im Jahr 1896 erhielt Bühlau einen Anschluss an das Dresdner Straßenbahnnetz; die Strecke wurde 1908 als „Bühlauer Außenbahn“ nach Weißig verlängert und stellte somit den Anschluss an die im gleichen Jahr eröffnete Bahnstrecke Dürrröhrsdorf–Weißig her. Um 1900 erfreute sich Bühlau unter den Einwohnern der nahen Residenzstadt Dresden einer großen Beliebtheit als Sommerfrische. Nachdem die Gemeinde auf Beschluss des sächsischen Innenministeriums vom 8. Juli 1907 in „Bühlau“ umbenannt worden war, erfolgte am 1. April 1921 ihre Eingemeindung nach Dresden.[13] Ab den 1920er Jahren setzte sich die Bautätigkeit bis zum Zweiten Weltkrieg fort. In der Zeit der DDR war das unzerstörte Bühlau nicht nur als Wohnstadtteil von Bedeutung, sondern nach wie vor auch für die Landwirtschaft.
Text: Wikipedia
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