Bürgel (Thüringen)

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Bürgel ist eine Landstadt im Saale-Holzland-Kreis im thüringischen Saaletal.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bürgel.

Geschichte

Bürgel wurde erstmals urkundlich am 13. Februar 1133 als Ort erwähnt.[2] 1234 wurde Bürgel als Stadt unter 24 Städten Thüringens erwähnt.[3] Im Bereich der Altstadt auf dem südlich gelegenen Georgenberg lag eine Befestigung. Diese Burg, von der noch Mauerreste vorhanden sind, hat wohl auch der Stadt den Namen gegeben.[4] Sowohl die Stadt Bürgel, als auch das im Ortsteil Thalbürgel gelegene Kloster Bürgel haben ihren Namen von der ehemaligen Burg (Bürgelin) auf dem Georgenberg. Die Wegekreuzung der Nord-Süd- und Ost-West-Straße an der Gleisefurt (schon 1283 als „Quere“ genannt = altes Recht der Stadt)[5] bot eine günstige Voraussetzung für die Stadt und das Kloster. Nachdem das Saaletal kultiviert und eine Brücke in Dorndorf über die Saale gebaut war, versiegten die Verkehrsströme bei Bürgel, was eine andere Entwicklung erforderte.[6]

Eine kleine Burg lag südwestlich von Hohendorf auf dem Goldberg. Sie diente wahrscheinlich zur Kontrolle der aus Stadtroda nach Naumburg führenden alten Handelsstraße. Reste der Anlage sind Terrassen und flache Gräben sowie ein nördlich gelegener Geländeabsatz. Zwei Linden markieren den Platz. Im sogenannten Hofgarten von Beulbar war ein Herrensitz mit einer Burg und später einer überbauten Marienkapelle vorhanden. Ein Spitzahorn und Ruinenhügel markieren heute die Stelle.[7]

Im Ortsteil Gniebsdorf sind noch Wallreste einer mittelalterlichen Ortsbefestigung auffällig zu sehen. Bei der Anfahrt zum Ortsteil von der B 7 ist eine Wiese mit großen Bäumen bestanden. In den Gärten ist der Wall stark verschliffen.[8]

Das Töpfereigewerbe ist seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen, seit dem 17. Jahrhundert hat Bürgel den Beinamen „Töpferstadt“.

Die Stadt Bürgel gehörte zum Besitz des Klosters Bürgel und kam nach dessen Auflösung im Zuge der Reformation im Jahr 1526 zum ernestinischen Amt Bürgel.[9] Dieses gehörte aufgrund mehrerer Teilungen zu verschiedenen ernestinischen Herzogtümern. 1677 ließ Herzog Bernhard von Sachsen-Jena einen Tiergarten im Amt Bürgel anlegen.[10] Ab 1815 war die Stadt Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach,[11] das sie 1850 dem Verwaltungsbezirk Weimar II (Verwaltungsbezirk Apolda) angliederte. 1920 kam der Ort zum Land Thüringen. 1905 wurde Bürgel an die Bahnstrecke Crossen–Porstendorf angeschlossen, die 1969 stillgelegt wurde.

Die Zeit des Nationalsozialismus war bis in die letzten Tage von Terror gekennzeichnet. Ein Ehepaar und der Bürgermeister von Taupadel, die sich für die Beendigung des Krieges ausgesprochen hatten, gerieten im April 1945 in die Fänge einer SS-Streife, die sie in der Flur westlich von Rodigast ermordete. Auf ihrem Grab auf dem Friedhof von Taupadel sowie in Rodigast erinnern Gedenksteine an diese Opfer. Während des Zweiten Weltkrieges mussten Frauen und Männer aus Polen in der Stadt und ihrer Umgebung in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten. Sieben Opfer der Zwangsarbeit sind auf dem Friedhof Bürgel begraben. Häftlinge des KZ Buchenwald schleppten sich auf einem Todesmarsch im April 1945 auf der B 7 durch die Gemarkung Bürgel, wobei aufgrund des Terrors der SS-Mannschaften 43 Tote zurückblieben. Sie wurden in Bürgel, Thalbürgel, Gniebsdorf, Rodigast, Taupadel, Droschka und Eisenberg begraben. Seit 1979 erinnert eine Gedenktafel am Bürgeler Rathaus an die Opfer des Todesmarsches.


Text: Wikipedia

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