Bacharach: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
 
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Aktuelle Version vom 10. August 2021, 06:32 Uhr

Bacharach auch als Bacharach am Rhein bekannt ist eine Stadt im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bacharach.

Clemens Brentano

Johann Maria Farina

Sonstige

Geschichte

Bacharach wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.[3] Wohl schon im 7. Jahrhundert ging das königliche Gebiet in den Besitz des Kölner Bischofs Kunibert über (darauf deutet eine „Kunibertskapelle“ an Stelle der heutigen Wernerkapelle). Vögte des Kölner Besitzes waren die Pfalzgrafen, die mit der Zeit den Kölner Einfluss zurückdrängten. Bereits Pfalzgraf Hermann von Stahleck hatte so viel Einfluss, dass er auf Burg Stahleck residiert. Die Tochter seines Nachfolgers Konrad von Staufen heiratet heimlich auf Burg Stahleck einen Sohn der verfeindeten Familie der Welfen. Dadurch fällt Bacharach und die gesamte Pfalzgrafschaft für kurze Zeit an Heinrich von Braunschweig. 1214 werden die wittelsbacher Pfalzgrafen neue Herren über Bacharach. Sie erhielten zusammen mit dem Unteramt Kaub hier ihre wichtigste Zoll- und Einnahmequelle. 1314 wurde hier beschlossen, Ludwig den Bayern zum deutschen König zu wählen. Außerdem war Bacharach die wichtigste Umladestation für den Weinhandel, da hier die Fässer von kleineren Schiffen, die allein das Binger Loch passieren konnten, auf größere verladen wurden. Ab jetzt trug der Wein die Bezeichnung „Bacharacher“. Auch durch den Holzhandel aus dem Hunsrück gewann Bacharach an Bedeutung und erhielt 1356 die Stadtrechte.

Weithin sichtbar ist die gotische Wernerkapelle, sie ist ein rheinromantisches Wahrzeichen der Stadt und liegt auf dem Weg zur Burg Stahleck, von der Stadt aus. Ihr Bau wurde um 1293 (erste Weihe eines Werneraltars im Südflügel) an der Stelle der älteren Kunibertkapelle als Wallfahrtskapelle erbaut und mit Beiträgen der Wallfahrer finanziert aber erst nach 1426 vollendet. Bei der Sprengung der Burg (1689) wurde sie stark beschädigt und verfiel danach zur Ruine.[4] Namensgeber ist der vormals „heilige“ Werner von Oberwesel. Nach der zeittypischen christlichen Ritualmordlegende soll der 16-Jährige am Gründonnerstag 1287 von Mitbürgern der örtlichen jüdischen Gemeinde ermordet worden sein, die sein Blut für das Passahfest verwendet hätten. Auf den angeblichen Ritualmord erhob sich der antisemitische Mord- und Pogrommob und zerstörte nicht nur jüdische Gemeinden am Mittelrhein, sondern auch an der Mosel und im niederrheinischen Raum. Im Volkschristentum entstand der Wernerkult. Erst 1963 wurde Werner aus dem Heiligenkalender der Diözese Trier gestrichen.

1344 wurde mit dem Bau der Stadtmauer begonnen, die um 1400 vollendet war. 1545 wurden die Stadt und die Pfalz unter Pfalzgraf Friedrich II. protestantisch. Burg Stahleck und die Stadtmauer konnten aber nicht verhindern, dass Bacharach im Dreißigjährigen Krieg, beginnend mit der spanischen Besetzung durch Ambrosio Spinola 1620, die bis 1632 andauerte,[5] achtmal die Besatzung und damit die vorherrschende Religion wechselte und mehrfach geplündert wurde. Auch mehrere Stadtbrände sorgten für Zerstörung. 1689 sprengten schließlich französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg Burg Stahleck und vier Türme der Stadtmauer.

1794 besetzten französische Revolutionstruppen das linke Rheinufer, Bacharach gehörte von 1798 bis 1814 nach dem Frieden von Lunéville zum Département de Rhin-et-Moselle und war Hauptort (chef-lieu) eines Kantons. Während der napoleonischen Befreiungskriege zog der preußische Feldmarschall Blücher nach seinem Rheinübergang bei Kaub in der Neujahrsnacht 1813/1814 mit seinen Truppen durch Bacharach und das Steeger Tal Richtung Frankreich. An dieses Ereignis erinnert ein Gedenkstein etwas flussabwärts gegenüber Kaub. Nach dem Wiener Kongress ging die Stadt 1815 zusammen mit dem linken Rheinufer bis einschließlich Bingerbrück an Preußen. Nach der Versandung des Hafens fiel Bacharach in einen Dornröschenschlaf, aus dem es erst im Zuge der Rheinromantik, Ende des 18. Jahrhunderts, wieder erweckt wurde. Die Beschreibung von Friedrich Schlegels Rheinreise 1802 und die von Clemens Brentano um 1800 entstandene Ballade Lore Lay lösten den frühen Rheintourismus aus. Die Aufhebung der französischen Kontinentalsperre 1814 brachte die britische Aristokratie ins Rheintal, welches durch Lord Byron in England Aufsehen erlangte.[6] Zu den ersten wichtigen Besuchern zählte 1840 der französische Schriftsteller Victor Hugo. Im Zuge der Rheinregulierung im Jahr 1850 wurde bei Bacharach der Ara Bacchi gesprengt.

Die Pflege und Erhaltung der Baudenkmäler Bacharachs, im frühen 20. Jahrhundert vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz vorangetrieben, der sich besonders der damals höchst gefährdeten Stadtmauer und der Ruine von Burg Stahleck annahm, und das starke Engagement des Landes Rheinland-Pfalz für die Wernerkapelle haben dafür gesorgt, dass Bacharach heute noch ein Kleinod der Rheinromantik und ein vielseitiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur am Mittelrhein ist. Die Ruine der Wernerkapelle ist baudenkmalgemäß gesichert und davor ist eine Gedenktafel zu Erinnerung an die unmenschlichen Verbrechen gegen die jüdischen Mitbürger angebracht, die ein Gebetzitat Papst Johannes XXIII. um Sinnesänderung der Christen in ihrem Verhältnis zu den Juden enthält:

„Wir erkennen heute, daß viele Jahrhunderte der Blindheit unsere Augen verhüllt haben, so daß wir die Schönheit deines auserwählten Volkes nicht mehr sahen und die Züge unseres erstgeborenen Bruders nicht mehr wiedererkannten. Wir entdecken nun, daß ein Kainsmal auf unserer Stirn steht. Im Laufe der Jahrhunderte hat unser Bruder Abel im Blute gelegen, das wir vergossen, und er hat die Tränen geweint, die wir verursacht haben, weil wir deine Liebe vergaßen. Vergib uns den Fluch, den wir zu Unrecht an den Namen der Juden hefteten. Vergib uns, daß wir dich in ihrem Fleische zum zweitenmal ans Kreuz schlugen. Denn wir wußten nicht, was wir taten …“

Heute lebt Bacharach vom Tourismus und der Wein aus Bacharach erfreut sich noch immer internationaler Beliebtheit. Probleme aufgrund einer wegen fehlender Perspektiven schrumpfenden Bevölkerungszahl sind aber nicht zu übersehen.


Text: Wikipedia

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