Bad Karlshafen

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Bad Karlshafen (bis 1977 Karlshafen) ist eine Kurstadt im Landkreis Kassel sowie die nördlichste Gemeinde Hessens.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bad Karlshafen.

Geschichte

Der heutige Stadtteil Bad Karlshafen wurde 1699 als Sieburg (Syburg) von Landgraf Karl als Exulantenstadt von Hessen-Kassel zur Ansiedlung von Hugenotten, protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, gegründet. Der Name leitete sich von der 274 m hohen Erhebung Sieburg im nördlichen Reinhardswald ab. Landgraf Karl ordnete den Aufbau einer neuen Fabrik- und Handelsstadt an, und sein Ingenieur und Baumeister Friedrich Conradi begann die Planungen dazu. Im Zusammenhang mit den ehrgeizigen Plänen, den Landgraf-Carl-Kanal zu graben, wollte der Landgraf die Zölle (Stapelrecht) von Hannoversch Münden umgehen und eine neue Wasserstraße bis in die Residenzstadt Kassel bauen lassen. Diese Pläne konnten jedoch nur teilweise realisiert werden, ebenso wie die weiteren Ausbaupläne für die Stadt Karlshafen. 1704 wurde das Invalidenhaus errichtet. Es diente bis 1918 der lebenslangen Unterbringung und Versorgung invalider hessischer Soldaten und ihrer Familien. Im Jahre 1717 wurde der Ort durch den Hofbaumeister Paul du Ry zu Ehren von Carl Landgraf zu Hessen in Carlshaven umbenannt. Die ersten Einwohner der neuen barocken Stadt waren Hugenotten und Waldenser. Gegenüber der Altstadt auf der anderen Weserseite liegt die Gartenstadt, die später erbaut wurde, um weiteren Wohnraum zu schaffen. Nach dem Tod des Stadtgründers 1730 wurde der erst 17 km fertiggestellte Kanalbau eingestellt.

In Carlshafen wurden 1730 durch den hugenottischen Apotheker Jacques Galland Solequellen entdeckt. Es begann der Handel mit Salz. Im Jahre 1763 wurde eine Saline, bestehend aus Pumpwerk und drei Gradierwerken, aufgebaut.

Carlshafen war im Königreich Westphalen Sitz des Kantons Karlshafen, in Kurhessen von 1814 bis 1821 des Amtes Carlshafen, ab 1821 des Justizamtes Karlshafen und nach der Annexion Kurhessens durch Preußen (ab 1867) Sitz eines Amtsgerichts.

Nach der Gründung des Preußisch-Hessischen Zollvereins wurde zum Schutz der norddeutschen Solevorkommen die Salzgewinnung eingestellt. Im Jahre 1838 wurde in dem Ort das erste Badehaus errichtet, in dem die Sole zur Behandlung von Kurgästen eingesetzt wurde. Im Jahre 1903 wurde am rechten Weserufer eine Saline gebaut; diese wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Im Jahre 1935 wurde Carlshafen in Karlshafen umbenannt. 1955 wurde es als Sole-Heilbad anerkannt.

Am 16./17. Juli 1965 richtete die Heinrichsflut im Bereich der barocken Altstadt schwere Verwüstungen an. Am 25. September 1966 wurde der Reisezugverkehr der Carlsbahn (Bahnstrecke Kassel–Warburg; Friedrich-Wilhelms-Nordbahn) eingestellt und am 27. September 1986 auch der Güterzugverkehr.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde kraft Landesgesetz die Stadt Helmarshausen, der historisch viel ältere Ort, zum 1. August 1972 mit der Stadt Karlshafen zur neuen Stadt Karlshafen zusammengeschlossen.[6][7]

Im Jahr 1973 wurde ein neues Kurzentrum eröffnet. Am 27. Mai 1977 wurde der Stadt Karlshafen der Titel Bad Karlshafen verliehen. Im Jahre 1986 wurde ein neues Gradierwerk errichtet. Im Jahre 2004 wurde eine neue Solequelle in 1150 Metern Tiefe erschlossen und im Dezember 2004 die Kristalltherme Weserbergland, heute Weser-Therme, eröffnet.

2017 begannen Bauarbeiten zur Sanierung und Neugestaltung des historischen Hafenbeckens vor dem Rathaus. Diese wurden 2019 abgeschlossen. Am 11. Mai konnte die Neueröffnung und Wiederanbindung an die Weser gefeiert werden.[8]


Text: Wikipedia

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