Bayerische Staatseisenbahnen

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Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) wurden 1844 gegründet. Sie entwickelten sich bis zum Ende des Ersten Weltkrieges mit einem Streckennetz von 8526 Kilometern (einschließlich der zum 1. Januar 1909 übernommenen Pfälzischen Eisenbahnen) zur zweitgrößten deutschen Länderbahn nach den Preußischen Staatseisenbahnen. Nach dem Ende der Monarchie am 8. November 1918 entfiel im Namen das Prädikat Königlich.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken der Bayerischen Staatseisenbahnen.

Geschichte

Nachdem im Königreich Bayern private Gesellschaften 1835 zwischen Nürnberg und Fürth sowie ab 1839 zwischen München und Augsburg erfolgreich Eisenbahnbetriebe errichten konnten, begann 1841 die Staatseisenbahnzeit mit der Gründung der Königlichen Eisenbahnbau-Kommission zu Nürnberg. Diese sollte den Bau einer Eisenbahnstrecke von Lindau über Augsburg und Nürnberg nach Hof organisieren.

Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen konzentrierten sich anfangs auf den Bau von drei Hauptlinien:

Die Ludwig-Süd-Nord-Bahn mit 548 Kilometer Länge entstand von 1844 bis 1854.

Sie wurde zeitgleich in drei Bauabschnitten erbaut: Der Nordabschnitt verläuft von Nürnberg über Bamberg und die Schiefe Ebene nach Hof mit Anschluss an das sächsische Eisenbahnnetz. Der Mittelabschnitt führt von Augsburg über Donauwörth nach Nördlingen. Dort wurde ein Anschluss an das württembergische Bahnnetz erhofft. Von Nördlingen aus verläuft die Strecke über Gunzenhausen und Pleinfeld weiter nach Nürnberg. Um den Anschluss der Landeshauptstadt zu gewährleisten, wurde die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft mit ihrer 62 km langen Bahnstrecke zu einem Kaufpreis von 4,4 Millionen Gulden übernommen. Der Südabschnitt führt von Augsburg über Buchloe, Kaufbeuren und Kempten nach Lindau am Bodensee. Beschäftigungsausweis eines Angehörigen der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen von 1910.

Die Ludwigs-West-Bahn mit einer Länge etwa 100 Kilometern wurde von 1852 bis 1854 gebaut und abschnittweise eröffnet. Vom Anschluss an die Süd-Nord-Bahn in Bamberg führt sie entlang des Maintals über Schweinfurt und Würzburg nach Aschaffenburg mit Anschluss nach Hessen.

Die von 1853 bis 1860 erbaute Bayerische Maximiliansbahn schuf eine Ost-West-Verbindung von der Grenze zu Württemberg bei Neu-Ulm über die bestehende Strecke Augsburg–München nach Österreich. Der westliche Teil Augsburg–Günzburg–Neu-Ulm war 85 km lang. Im östlichen Abschnitt wurde die Isar mit der Großhesseloher Brücke überquert und die Strecke über Holzkirchen nach Rosenheim geführt. Dort verzweigte die Strecke nach Süden Richtung Kufstein und nach Osten über Traunstein Richtung Salzburg.

Aufgrund der angespannten Kassenlage verabschiedete der Landtag am 19. März 1856 ein Gesetz, das die Gründung privater Eisenbahngesellschaften zuließ und durch staatliche Zinsgarantien die Finanzierung des Eisenbahnbaus erleichterte. Schon am 12. April 1856 erteile Maximilian II. der AG der Bayerischen Ostbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb folgender Strecken:

von Nürnberg über Amberg nach Regensburg,

von München über Landshut an die Donau (bei Straubing),

von Regensburg über Straubing und Passau an die Landesgrenze zu Österreich und

von der Linie Amberg–Regensburg bei Schwandorf über Furth im Wald an die Landesgrenze zu Böhmen.


Diese Strecken wurden innerhalb von nur fünf Jahren unter der Leitung von Paul Denis und dem Architekten Heinrich Hügel erbaut. In den Konzessionen vom 3. Januar 1862 und 3. August 1869 wurden der Bau von Nebenbahn und Vereinfachungen im Streckennetz geregelt, so z. B. die kürzere Strecke von Regensburg über Neumarkt nach Nürnberg. Da ab 1874 eine Inanspruchnahme der Zinsgarantie drohte, wurde die staatliche Übernahme am 15. April 1875 beschlossen und die Ostbahn am 1. Januar 1876 in die Staatsbahn eingegliedert.

Auf dem Gebiet der Pfalz (Bayern) wurden am 1. Januar 1870 die drei Gesellschaften der Ludwigsbahn, der Maximiliansbahn und der Nordbahnen zu den Pfälzischen Eisenbahnen zusammengefasst. Gleichzeitig übernahmen die Nordbahnen alle Aktien der Neustadt-Dürkheimer Eisenbahn-Gesellschaft. Am 1. Januar 1909 wurde das damals größte private Eisenbahnunternehmen Deutschlands als Königlich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen[7] in die Staatseisenbahnen eingegliedert. Das Streckennetz hatte zu diesem Zeitpunkt eine Länge von 870 km, davon waren 60 km schmalspurig ausgeführt. Aufwenden musste der Staat für diesen Kauf rund 300 Millionen Mark.[8]

In den folgenden Jahrzehnten wurde das Staatsbahnnetz mehr und mehr ausgebaut und Lücken geschlossen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Land mit Hilfe eines weitverzweigten Lokalbahnnetzes erschlossen. Mit dem Ende der Monarchie im November 1918 entfiel das Prädikat „Königlich“. Die Bayerischen Staatseisenbahnen gingen am 1. April 1920 als Gruppenverwaltung Bayern auf die Deutschen Reichseisenbahnen über.

nicht verortet

Text: Wikipedia

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