Bernhard Kellermann

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Bernhard Kellermann 1949

Bernhard Kellermann (* 4. März 1879 in Fürth; † 17. Oktober 1951 in Klein Glienicke bei Potsdam) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Bernhard Kellermann nahm 1899 an der Technischen Hochschule in München sein Studium auf, später studierte er Germanistik und Malerei. Ab 1904 machte er sich einen Namen als Romanautor, als eines seiner frühen Werke, Yester und Li, außerordentlichen Erfolg erreichte und bis 1939 insgesamt 183 Auflagen erlebte.

Auch der Roman Ingeborg (1906) erreichte für damalige Verhältnisse beeindruckende 131 Auflagen (bis 1939).

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erschienen Romane im Anschluss an Reisen in die USA und Japan. Sein Roman Das Meer von 1910 wurde 1927 von Peter Paul Felner, Sofar-Film-Produktion GmbH, mit Heinrich George, Olga Tschechowa und Simone Vaudry verfilmt, auch bekannt als „Insel der Leidenschaft“ oder „Die Insel der tausend Sünden“. 1913 erschien sein Hauptwerk Der Tunnel. Es war für den Autor und seinen Verlag ein Riesenerfolg: Die Gesamtauflage überschritt eine Million, und das Werk wurde in 25 Sprachen übersetzt. Auch dieses Buch wurde verfilmt: 1933 unter der Regie von Kurt Bernhardt mit Paul Hartmann, Olly von Flint, Attila Hörbiger und Gustaf Gründgens. Weniger die vorherige impressionistische und lyrische Prosa markierte nun das Werk Kellermanns als vielmehr die gesellschaftskritische und realistische Darstellungsweise. Im Ersten Weltkrieg arbeitete Kellermann als Korrespondent des Berliner Tageblatts. Mehrere Kriegsberichte wurden veröffentlicht.

Bernhard Kellermann kannte auch den Maler Moritz Coschell der für den Fischer Verlag und für das Berliner Tageblatt illustrierte. Coschell fertigte ein großes Porträt von Kellermann an und das bedeutende Gemälde nahm auch an der Große Berliner Kunstausstellung im Jahre 1909 teil und wurde publiziert.

1920 erschien der Roman Der 9. November, der sich kritisch mit dem Verhalten von Soldaten und Offizieren gegenüber der Bevölkerung auseinandersetzte. Dieses Buch wurde Kellermann in der NS-Zeit zum Verhängnis. Delegation deutscher Kulturschaffender auf dem Isaak-Platz in Leningrad 1948, von links: Ellen Kellermann, Günther Weisenborn, unbekannt, Bernhard Kellermann, Wolfgang Harich, Anna Seghers, Stephan Hermlin, Wolfgang Langhoff, Michael Tschesno-Hell, Eduard Claudius, M. J. Apletun (SU) und Heinrich Ehmsen

Ab 1922 folgten zahlreiche Novellen und Erzählungen. 1926 wurde Kellermann Mitglied der Preußischen Dichterakademie, aus der er am 5. Mai 1933 trotz Unterzeichnens einer Loyalitätserklärung der Sektion Dichtung zum NS-Regime ausgeschlossen wurde.[1] Der Roman Der 9. November wurde verboten und öffentlich verbrannt. Kellermann emigrierte nicht, leistete aber auch keinen Widerstand, sondern schrieb triviale Romane. Nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur gründete Kellermann zusammen mit Johannes R. Becher den Kulturbund. Er wurde Abgeordneter der Volkskammer der DDR sowie Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Für seinen Roman Totentanz erhielt er 1949 den Nationalpreis der DDR, Literatur/Klasse II. Sein Engagement in den Nachkriegsjahren in der DDR bescherte ihm einen Boykott der westdeutschen Buchhändler. Sein Name geriet in Westdeutschland in Vergessenheit. Noch kurz vor seinem Tode 1951 rief er die Schriftsteller beider deutscher Staaten auf, sich für gesamtdeutsche Beratungen einzusetzen.

Bernhard Kellermann wurde auf dem Neuen Friedhof Potsdam beigesetzt. Sein Grab ist noch vorhanden.


Adressen: Klein-Glienicke Wannseestr. 14, Seestraße 12 in Potsdam


Bild: Wikimedia/Roger & Renate Rössing

Text: Wikipedia

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