Briesnitz (Dresden)

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Briesnitz ist ein Stadtteil von Dresden.

Siegelmarke

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde es in einer in den 1140er Jahren auf 1071 gefertigten Urkunde über einen Tauschvertrag zwischen dem Meißner Bischof Benno und dem slawischen Grundherrn Bor als „Bresnice“. Der Name stammt vom sorbischen Breźnica und bedeutet „Birkenwald“ oder „Birkenort“.[1] Einst war es politischer und kirchlicher Mittelpunkt im oberen Elbtal mit Burgward und Elbfurt (Gau Nisan).

Seit 1559 war Briesnitz zu Meißen eingemeindet, besaß eine eigene Pfarrei und hatte, wie Pesterwitz, den Status eines kaiserlichen Amtsbezirks. Um 1840 wurden in Briesnitz Patentziegeln gefertigt und Weinbau betrieben. Briesnitz besaß sogar einen Sommerpalast für die mitregierenden Bischöfe.[2]

Im 18. Jahrhundert wurden hier mehrere Landhäuser und Gärten von Dresdner Bürgern angelegt, darunter auch Hoffaktor Wolf Benjamin Eibeschütz.[3]

Erschließung der Gegend

1921 wurde der Ort aus der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt nach Dresden eingemeindet, Nachbarorte, wie Cotta und Löbtau, waren schon seit 1903 nach Dresden eingemeindet worden. 1904 gab es bereits Teilbebauungspläne für die Erschließung von unbebauten Flächen. Hierfür war die Bebauung mit dreigeschossigen Häusern vorgesehen. Die Meissner Straße und die Straßen nach Dresden und Meißen wurden ausgebaut. In der Folgezeit wurden mehrere, weitere Bauvorschläge (u. a. Bebauung der Nötzold’schen Lehmgrube, einer breit angelegten Borngrabenpromenade) ohne Ergebnis diskutiert. Dies führte zu einem öffentlichen Druck, die Bebauung voranzubringen, und durch den Einsatz des Sächsischen Heimatschutzvereins wurde im Februar 1911 die Grundsteinlegung für die neue Siedlung vorgenommen.

Siedlung Briesnitz

Seine heutige Gestalt erhielt der Ort ab 1911 durch die Realisierung der Bebauungsidee der Architekten Ludloff und Stieger, welche ihren Entwurf am Vorbild der Gartenstadt Hellerau angelehnt hatten. Zur Gestaltung der Siedlung heißt es in einer Gemeinderatssitzung von Briesnitz 1911 von den Architekten Ludloff und Stieger:

„Einerseits aus praktischen Gründen, aus Rücksicht auf die günstige Ausnutzung des Gartengeländes, sowie auch aus ästhetischen Gründen ist sowohl bei den Reihenhäusern als auch bei den Doppelhäusern teilweise ein Wechsel der Bauflucht vorgesehen. Es wird hierdurch vor allen Dingen eine zu große Einförmigkeit der Anlage vermieden werden und mehr eine Gesamtwirkung erzielt, wie man sie bei neueren Gartenstadtanlagen, z. B. in Hellerau mit großem Erfolge durchgeführt hat.“

Im Juli 1911 wird die Eigenheim-Siedelung Briesnitz-Dresden e. GmbH als Genossenschaft gegründet. Ein erster Teilbebauungsantrag erfolgte im November 1911. Es folgten mehrere Änderungen am Plan und Ende 1915 wurde der Plan durch die Königliche Kreishauptmannschaft bestätigt.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs waren nur ein kleiner Teil der Pläne umgesetzt, wie z. B. das Gebäude Wolfzug/Hammeraue. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurden die Bautätigkeiten eingestellt und die Architekten Ludloff und Stieger aufgrund von Unstimmigkeiten und Baumängeln entlassen.

Weiterer Ausbau der Siedlung

Erst 1919 wurde die Bautätigkeit wieder aufgenommen und durch den Architekten Curt Herfurth weitergeführt. Nach dem Ersten Weltkrieg orientierte sich die Genossenschaft an der allgemeinen Wohnungsbaupolitik. 1927 hatte diese sich am Sonderbauprogramm der Stadt Dresden beteiligt und baute während des Nationalsozialismus Volkswohnungen.

Die Siedlung wurde in den Jahren zwischen den Weltkriegen und 1991 (auf dem Gelände des 1990 stillgelegten Briesnitzer Mineralbrunnens) noch einmal erweitert und steht heute unter Denkmalschutz.


Text: Wikipedia

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