Bunkermuseum Hamburg-Hamm

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Bunkerröhre
Bunkermuseum Hamburg-Hamm

Das Stadtteilarchiv Hamm, eine der Hamburger Geschichtswerkstätten, erforscht seit 1987 die Geschichte eines Stadtteiles, der 1943 zu 96 % zerstört wurde. 1993 starteten wir Zeitungsaufrufe, in denen wir Leser baten, uns Standorte von unterirdischen Bunkern zu nennen. Die oberirdischen Bauwerke waren für uns von geringem Interesse, da sie einer unterschiedlichen Nutzung unterliegen. Zwei Jahre dauerten unsere Instandsetzungsarbeiten, ehe wir 1997 den Bunker erstmalig für Besucher öffnen konnten. Bis heute betreiben wir unter großem Aufwand das einzige unterirdische Bunkermuseum im norddeutschen Bereich. Wie bei allen unterirdischen Bauwerken ist Wasser das Hauptproblem. Durch Kriegseinwirkungen entstanden Risse im Mauerwerk, durch die sich das Grundwasser seinen Weg sucht. So dringen auch in diesen Bunker in jedem Jahr tausende Liter ein, die mühselig rausgepumpt, -gefegt und schließlich -gewischt werden müssen. Eine dauerhafte Lösung ist nicht in Sicht.

Der Vier-Röhrenbunker aus dem Jahre 1940/41 wurde mit nachgebautem Mobiliar in seinen Ursprungszustand versetzt, sodass ein Museum entstand, bei dem bereits das Gebäude an sich einen Bestandteil der gesamten Ausstellung bietet.

Der Bunker besteht aus einem Eingangsbereich mit Treppe in die Tiefe, Gasschleuse, vier Röhren, die jeweils 50 Menschen Platz boten, sowie einem Notausstieg. Die Wandstärke beträgt 1 m, die Sohle liegt etwa 5 m tief im Erdreich.

Dargestellt werden persönliche Erlebnisse von Zeitzeugen der Luftangriffe auf Hamburg-Hamm im Jahr 1943, aber auch die von Bewohnern des Londoner Stadtteiles Holborn auf ihr Wohngebiet. Weitere Themen sind dem Luftschutz und den verschiedenen Luftschutzbauten gewidmet. Zahlreiche Ausstellungsstücke und Dokumente vertiefen die Präsentation, die auch durch ihre vielen großformatigen, historischen Fotos besticht.

Bei gebuchten Gruppenführungen erhalten die Besucher einen besonders intensiven Eindruck und erleben, wie es während der Luftangriffe in diesen Bauten zugegangen ist. Darüber hinaus gibt es Infos zum Bunkerbau in Hamburg. Diashow und Toneinspielungen runden die etwa 1,5 Stunden dauernde Tour ab. Alle zwei Monate findet „Bunker im Dunkeln“ statt – eine sehr authentische Führung, da auch während der Luftangriffe das Licht ausfiel. Eine Voranmeldung ist erforderlich, da diese Special-Tour über Monate ausgebucht ist.

Bunkermuseum Hamburg, Wichernsweg 16, 20537 Hamburg, Tel. 18 15 14 93, www.hh-hamm.de.

Öffnungszeiten: donnerstags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet, letzter Einlass 17.15 Uhr. Gruppenführungen können an jedem anderen Wochentag gebucht werden.


Text und Bild Bunkermuseum