Calau

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Calau ist eine Kleinstadt im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Stadtführer

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Calau.

Geschichte

Der Name Calau, ursprünglich slawisch Carlowe, erinnert an die slawischen Wurzeln der Stadt.

10. bis 17. Jahrhundert

Markgraf Gero unterwarf um 963 das Gebiet der Lusitzi. Um 970 wurde es dem Bistum Meißen unterstellt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Calau im Jahre 1279 in einem Dokument Heinrich des Erlauchten. Von 1319 bis 1368 befand es sich im Besitz derer von Ileburg und gelangte von 1370 bis 1635 in den Besitz der Habsburger. Im 13. Jahrhundert entstand der Vorgängerbau der Stadtkirche. Im 15. Jahrhundert bauten Handwerker – von der Herrenheide ausgehend – eine Wasserleitung aus Holzrohren, um die Stadt mit Trinkwasser zu versorgen. Das Wasser gelangte in acht Röhrkasten, von denen im 21. Jahrhundert noch zwei erhalten geblieben sind. Einer davon dient am Rathaus als Springbrunnen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden mehrfach Niederlausitzer Landtage in Calau abgehalten.[5] Zwei Stadtbrände in den Jahren 1565 und 1573 führten zu großen Zerstörungen. Eine leerstehende Burg diente ab 1576 als Steinbruch für den Wiederaufbau der Stadt. Eine weitere Zerstörung erfolgte im Dreißigjährigen Krieg durch die Truppen Wallensteins. In den Jahren 1635 und 1658 brannte die Stadt erneut und wieder fiel auch das Rathaus den Flammen zum Opfer. Es wurde 1681 aufgebaut. Nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde existierte in Calau ein mittelalterliches Leprosorium, das sich „vor dem Cottbusser Tor“ befand. Es wurde als Siechenhaus bezeichnet und war der Heiligen Katharina geweiht. 1627 wurde es zerstört und 1649 wieder aufgebaut, ein Jahr der Ersterwähnung ist nicht bekannt.[6]

18. und 19. Jahrhundert

Während der Koalitionskriege belasten die Kontribution sowie die Einquartierung französischer Truppen die Stadt schwer. Napoleon Bonaparte kam auf seinem Weg nach Sachsen am 21. Juli 1813 durch Calau und legte eine Rast am Cottbuser Tor ein. 1815 wurde die Niederlausitz preußisch und durch den Beschluss des Wiener Kongresses löst man das Markgrafentum auf. Ein Jahr später vergrößerte sich der Kreis Kalau um 85 Orte zum Landkreis Calau. In diese Zeit fiel auch das Wirken des Politikers und Apothekers Carl Anwandter, der seit 1848 Mitglied der Preußischen Nationalversammlung war und ein Jahr später zum Bürgermeister der Stadt gewählt wurde. Er wanderte 1850 nach Chile aus und gründete dort die Kolonie Valdivia. 1848 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Kladderadatsch, die wegweisend für den Kalauer werden sollte. 1879 entstand ein Neubau des Rathauses. Im Zuge der ersten Industriellen Revolution entstand in Calau 1892 eine Schuhfabrik von Robert Schlesier. Dort wurde zunächst nur auf mechanischem Wege Schuhwerk produziert. Dies änderte sich jedoch mit dem Bau eines Elektrizitätswerks, das ab 21. Januar 1897 erstmals Strom für die Straßenbeleuchtung Calaus lieferte.

20. Jahrhundert

1925 entstand das Finanzamt, das im 21. Jahrhundert als Polizeistation genutzt wird. 1930 gründete sich die katholische Kirchengemeinde, die sechs Jahre später ein Pfarrhaus bezog. Im Zweiten Weltkrieg starben 130 Bürger, teilweise durch Freitod, Erschießung oder bei Kampfhandlungen. Die Rote Armee plünderte in den Tagen des 19. und 20. April 1945 eine Vielzahl an Geschäften; es kam zu Brandschatzungen. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, die Stadtkirche brannte vollständig aus. Im Zuge der Verwaltungsreform 1952 umfasste der neue Kreis Calau im Bezirk Cottbus der DDR insgesamt 81 Gemeinden, einschließlich Vetschau und Lübbenau. Am 30. Januar 1956 weihten die Stadtverordneten die Poliklinik an der Karl-Marx-Straße ein. Am 24. Dezember 1958 wurde erstmals das erste Programm des Deutschen Fernsehfunks vom Vorgängerbau des heutigen Fernmeldeturms ausgestrahlt. Am 31. Mai 1959 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Junge Brandschutzhelfer, der Vorläufer der heutigen Jugendfeuerwehr. In den 1960er und 1970er Jahren herrschte eine rege Bautätigkeit in der Stadt. Ab 1961 begannen die Arbeiten für den Bau der Neustadt in der Otto-Nuschke-Straße; in den Jahren 1977 und 1978 für das Wohngebiet Sonnenseite in der Innenstadt. Bis 1980 entstanden 402 neue Wohnungen. 1982 gründete sich die neuapostolische Gemeinde, die 1985 ein Grundstück in der Schlossstraße erwarb und dort nach dreijähriger Bauzeit einen Raum für den Gottesdienst einweihen konnte. Am 14. September 1985 gaben die Stadtväter den Startschuss für den Neubau des Fernsehturms, der im April 1987 in Betrieb genommen wurde. Im Zuge der Wende kam es zu zahlreichen Beratungen und Friedensgebeten in der Stadtkirche. Die Bürger wählten Herbert Dönau als ersten Bürgermeister nach der Wende. Die am 6. Februar 1990 aufgenommenen Kontakte nach Viersen führten am 3. Oktober 1991 zum Abschluss eines Städtepartnerschaftsvertrages. Mit der Kreisgebietsreform 1993 verlor Calau mit Wirkung zum 31. März 1993 seine Funktion als Kreisstadt. Seit diesem Datum gehört es zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz. 1996 benannte die Stadt das zuvor namenlose Gymnasium in „Carl-Anwandter-Gymnasium“ um.

21. Jahrhundert

2002 belegte Calau zusammen mit dreizehn weiteren Städten den 3. Platz im Bundeswettbewerb Stadtumbau Ost. 2003 wurde Calau als Sportlichste Stadt in Brandenburg ausgezeichnet. Zur 100-Jahr-Feier der Grundschule erhielt diese am 17. Oktober 2008 den Namen „Carl Anwandter“. Vom 20. bis 22. August 2004 feierte die Stadt ihren 750. Geburtstag. 2008 schloss das Gymnasium in Calau. Am 31. März 2010 fand die erste Tourismusfachmesse in der Calauer Sporthalle statt. Am 21. August 2010 weihte der Bürgermeister das Haus der Heimatgeschichte mit einer Ausstellung über das Leben Anwandters ein.[7]


Text: Wikipedia

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