Charlottenburger Tor

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Charlottenburger Tor

Das Charlottenburger Tor ist ein neobarockes Schmuckbauwerk, das 1907/1908 errichtet wurde, um den Repräsentationsbedürfnissen der Stadt Charlottenburg zu dienen. Charlottenburg hatte ein höheres Steueraufkommen als Berlin und setzte dessen Brandenburger Tor stolz sein eigenes Tor entgegen. Heute befindet es sich an der Grenze der Berliner Ortsteile Charlottenburg und Tiergarten auf der Straße des 17. Juni zwischen Ernst-Reuter-Platz und Siegessäule. Es bildet das Pendant zum Brandenburger Tor auf der östlichen Seite des Tiergartens. Die in den Torbau integrierte Charlottenburger Brücke überspannt hier den Landwehrkanal.


Charlottenburger Brücke

An der Stelle der heutigen Charlottenburger Brücke befand sich früher eine hölzerne Klappbrücke über den Landwehrkanal, die im Besitz des preußischen Staates war. Seit 1897 plante die Königliche Wasserbauverwaltung diesen Engpass sowohl für den Schiffs- als auch für den Straßenverkehr durch einen Neubau zu beseitigen. Verhandlungen mit der Stadt Charlottenburg führten im Jahr 1900 zur Übernahme der Brücke in den Besitz Charlottenburgs, da Charlottenburg im Zusammenhang mit einem Brückenneubau plante, diesen Bereich künstlerisch neu zu gestalten. Die schließlich entstandene Brücke befindet sich am Kanalkilometer 1,20 und hat eine lichte Höhe von 3,56 Metern, was für die Ausflugsschiffe von Bedeutung ist.


Steuerhäuser

Bereits 1856 wurde diese Stelle am Westrand des Tiergartens das erste Mal architektonisch gestaltet, als nach Entwürfen von Friedrich August Stüler zwei im Abstand von 15 Metern einander gegenüberstehende Steuerhäuser errichtet wurden. Das eine Steuerhaus diente als Zollhaus für Schlacht- und Mahlsteuer, das andere als Einnahmestelle für das Chausseegeld. Beide Steuerhäuser waren zueinander symmetrisch. Ihre Fronten waren mit einer kleinen, offenen, jedoch an den Seiten geschlossenen Vorhalle gestaltet. Drei Rundbögen ruhten auf den Außenwänden und auf jeweils zwei dorischen Säulen. Diese Säulen aus Sandstein wurden aus einem Stück gefertigt. An den zurückliegenden Wänden der Vorhalle waren jeweils drei runde Reliefs angebracht, auf denen kniende weibliche Gestalten dargestellt waren. Diese Reliefs unterschieden auch die Häuser. Am nördlichen symbolisierten sie Technik, Kriegswesen und Verkehr, am südlichen Wissenschaft, Bau- und Bildkunst.

Nachdem die in den Steuerhäusern erhobenen Abgaben abgeschafft wurden, benötigte die Steuerverwaltung die Häuser nicht mehr und vermietete sie. Für den ansteigenden Verkehr zum Ende des 19. Jahrhunderts stellte der nur 15 Meter breite Durchlass zwischen den Häusern jedoch immer mehr einen Engpass dar. Deshalb wurden zu dieser Zeit die Seitenwände der Vorhallen entfernt, sodass diese als Arkadengang nutzbar wurden.

Im Rahmen der Baufeldfreimachung für den Neubau des Charlottenburger Tores wurde das nördliche Steuerhaus 1905 und das südliche 1907 abgebrochen. Die sechs runden Reliefs sowie die vier dorischen Säulen wurden gesichert und der Technischen Hochschule übergeben. Die Säulen wurden als Anschauungsstücke für den architektonischen Unterricht im Hof der Hochschule aufgestellt, wo sich bereits eine Sammlung von Berliner Bauresten befand und auch heute noch befindet. Der Standort der Säulen war seit der Aufstellung 1908 an den rückwärtigen Ausgängen des Hauptgebäudes. Anfangs standen sie beidseits der Türen und dienten als Auflage für Rankspaliere. Heute stehen sie jeweils nebeneinander, den Längsenden des Gebäudes zugewandt. Die Säulen stehen heute unter Denkmalschutz.


Coding da Vinci Projekt (2015), nach der Idee von Berliner Grossstadtgeschichten


Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Waldemar Titzenthaler

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