Christuskirche (Mannheim)

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Christuskirche (Mannheim)

Die Christuskirche ist eine evangelische Kirche im Mannheimer Stadtteil Oststadt. Sie wurde zwischen 1907 und 1911 nach den Plänen von Christian Schrade im Jugendstil mit neubarocken Anklängen erbaut. Kaum von den großen Kriegszerstörungen betroffen, ist sie fast vollständig in ihrem Originalzustand erhalten geblieben. Die Christuskirche passte sich in ihrer Pracht dem großbürgerlichen Villenviertel der Oststadt an und bildete den krönenden Abschluss der evangelischen Kirchenbauten, die durch den starken Bevölkerungszuwachs während der Industrialisierung Mannheims notwendig wurden.


Geschichte

Durch das große Bevölkerungswachstum in Mannheim im 19. Jahrhundert war die Stadt zu klein geworden und rund um die Innenstadt entstand ein Kranz neuer Vorstädte. Als letztes wurde nach einem Wettbewerb mit der planmäßigen Bebauung der Oststadt begonnen. Für die evangelische Kirche des neuen Stadtteils war zunächst ein Bauplatz am repräsentativen Friedrichsplatz vorgesehen gewesen, dort wo heute die Kunsthalle steht. Nachdem aber in unmittelbarer Nähe die katholische Heilig-Geist-Kirche errichtet wurde, wich man auf den Werderplatz aus. Bei dem durchgeführten Architektenwettbewerb setzte sich der Stuttgarter Theophil Frey durch, die Pläne hatte sein junger Mitarbeiter Christian Schrade angefertigt. Da Frey kurz darauf verstarb, wurde Schrade mit dem Bau beauftragt und für die technische Bauleitung wurde ihm der Mannheimer Architekt Emil Döring zur Seite gestellt.

Die Ausschreibung hatte eine „zentrale Repräsentationskirche“ mit 1200 Sitzplätzen, ein Konfirmandensaal, ein Versammlungssaal und ein Pfarrhaus gefordert. Als Bausumme wurde 900.000 Mark bewilligt, rund das Doppelte wie bei den anderen Vorstadtkirchen. Aufgrund der Größe des Platzes änderte Schrade den ersten Entwurf. Seine neuen Pläne sahen eine Höherlegung der Kirche und insbesondere eine geschlossene Baugruppe mit je zwei Konfirmandensälen und Pfarrhäusern sowie einer Kirchendienerwohnung vor. Im Jahr des 300-jährigen Stadtjubiläums Mannheims 1907 begannen im März die Bauarbeiten. Am 9. September 1907, dem Geburtstag des badischen Großherzogs Friedrich I., wurde der Grundstein gelegt. Nach vier Jahren Bauzeit konnte die Christuskirche im Beisein von Großherzog Friedrich II. am 1. Oktober 1911 eingeweiht werden. Die Baukosten betrugen mehr als 1,6 Millionen Mark.

Bis zum Bau der Christuskirche waren für die evangelischen Bewohner der Oststadt die Pfarrer der innerstädtischen Konkordienkirche bzw. nach deren Fertigstellung der Friedenskirche in der Schwetzingerstadt zuständig. 1911 wurde, noch vor der Vollendung der Christuskirche, die erste Pfarrei der Friedenskirche auf die Christuskirche übertragen und eine zweite Pfarrei neu gegründet. Erster Pfarrer der Westpfarrei wurde Paul Klein, seit 1905 an der Lutherkirche tätig, und zum ersten Pfarrer der Ostpfarrei wurde Hans Hoff ernannt, der seit 1909 an der Friedenskirche gewesen war.

Den Ersten Weltkrieg überstand die Christuskirche unbeschadet. Auch die Glocken wurden nicht, wie bei den meisten anderen Kirchen, konfisziert. Im Zweiten Weltkrieg zersprangen bei einem Fliegerangriff 1941 zehn kleine Scheiben. 1943 brannten der östliche Gemeindesaal, das dazugehörige Pfarrhaus und die Kirchendienerwohnung aus. 1944 beschädigte eine Sprengbombe, die neben der Kirche niederging, Mauerwerk, Fenster, Orgel und Dach.

Nach dem Krieg wurden in den 1950ern die Fenster und das Auferstehungsbild wiederhergestellt. In den 1980ern wurde die Christuskirche aufwendig restauriert. Auch danach fanden immer wieder kleinere Arbeiten statt. So wurde 2001 eine neue Außenbeleuchtung installiert, die die Kirche und den Engel auf der Spitze in den Abendstunden bestrahlt. 2003 folgte die Wiederinbetriebnahme der Brunnen an den Seiten, 2007 eine neue Innenbeleuchtung und 2009 ein barrierefreier Zugang an der Westflanke.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Hubert Berberich

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