Dahlewitz

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Dahlewitz

Zu beiden Seiten der vom Bahnhof Dahlewitz nach dem Dorf führende Chaussee sind vorgeschichtliche Siedelungsspuren festgestellt worden; sie erbrachte den Nachweis, dass schon vor Anlegung des Ortes die Gemarkung besiedelt gewesen ist.

Dahlewitz selbst ist, wie es sich heute zeigt, eine deutsche Anlage aus dem 13. Jahrhundert. Das Dorf wurde dem markgräflichen Schlosse in Slawischwusterhausen, dem heutigen Königswusterhausen unterstellt, scheint aber bald darauf, als sich die Verhältnisse nach dem friedlichen Erwerb des Teltow mehr und mehr geklärt hatte, wie andere Dörfer verpfändet worden zu sein.

1305 besaß schon der Ritter Gruvelhut Gerechtsame in Dahlewitz, 1318 kaufte Walter von Havellant einen Teil der Hufen, die Gerichtsbarkeit, Dienste der Bauern und anderes vom Markgrafen. Über die Zeit um 1375 sind wir ziemlich gut unterrichtet, denn das karolinische Landbuch zählt gewissenhaft alle Einkünfte, Abgaben und Hörigkeiten auf. Danach gehörte dem Cuno Wederinghen ein Hof mit 6 Freihufen, aus dem sich später das heutige Gut gebildet haben mag.

Zur Zeit der ersten Hohenzollern befinden sich diese Ritterhufen im Besitz Konrads von Schlieben und gehen dann auf Kuno von Wilmersdorf über. Nach dem Schoßkataster von 1450 sind die von Wilmersdorf alleinige Herren des ganzen Dorfes und hielte sich dort bis zur Zeit der Reformation, um dann das Eigen an die Familie von Otterstedt abzutreten. Sie verstand es, das Rittergut um rund 800 Morgen zu vergrößern und sich dadurch eine umfangreiche Einnahmequelle zu sichern.

Wenn der Dreißigjährige Krieg wie fast überall im Teltow tiefe Wunden schlug, so vernarbten sie doch verhältnismäßig schnell durch Einsetzung neuer Bauern und Kossäten. Die Otterstedts hatten bis 1780 die Zügel in der Hand, und erst der Vermögensverfall des letzten Besitzers nötigte ihn, die Güter in Dahlewitz, Brusendorf, Rangsdorf und Jühnsdorf zu veräußern. Magnus von Zülow kaufte des Eigen, und er war es auch, der den nach ihm benannten Zülow- Graben stechen ließ, um den in dieser Zeit stärker begehrte Torf auf dem Wasserwege über Königswusterhausen nach Berlin schaffen zu können.

Nach den Befreiungskriegen erwarben nacheinander verschieden Bürgerliche das Gut; um 1830 Dr. Samson, um 1850 Josef Gilka, 1856 Engelhardt, später Friedländer. Seit 1896 gehört es der Familie Boeckmann.

Das interessanteste Gebäude im Dorfe ist außer dem alten zweistöckigen Fachwerk errichtete Gasthaus und dem einfach – vornehmen Gutshaus aus dem 18. Jahrhundert das markante, wehrhafte Gotteshaus. Der feldsteinerne Quaderturm beherrscht trotz der uralten Rüstern, Linden und Kastanien, die ihn beschatten, die Ortslage , und das Kirchenschiff, das sich dem wuchtigen Turm anschmiegt, birgt im Innern eine Anzahl beachtenswerter Grabsteine der Otterstetds.

Einwohnerzahl 1925: 167 männl. 203 weibl.

Quelle: Adressbuch Teltow 1927