Davidwache

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Siegelmarke der Polizei Hamburg

Die Davidwache, fälschlich auch oft als Davidswache (mit Fugen-s) bezeichnet, ist das Gebäude des Hamburger Polizeikommissariats 15 und ist besonders durch Film und Fernsehen zum bekanntesten Polizeirevier der Hansestadt und auch darüber hinaus geworden.

Die Wache befindet sich auf dem Kiez im Stadtteil St. Pauli an der Reeperbahn, Ecke Spielbudenplatz/Davidstraße. Das Reviergebiet ist mit nur 0,92 km² und etwa 14.000 Einwohnern das kleinste Europas.

Das Gebäude wurde von Fritz Schumacher geplant und 1914 fertiggestellt, der Bildhauer Richard Kuöhl gestaltete die Schmuckkeramik. Der denkmalgeschützte Altbau wurde 2004/2005 rückseitig um einen modernen Anbau erweitert, in dem die Räume der Kriminalpolizei untergebracht sind.


Geschichte

Die Geschichte der Davidwache begann unspektakulär. Im Jahre 1840 bewilligte der Hamburger Senat eine Polizeiwache für das vor den Toren der Stadt gelegene Landgebiet St. Pauli. Im April 1840 wurde eine Wachmannschaft eingestellt, im Oktober 1840 wurde ein Häuschen an der Ecke Kastanienallee und Davidstraße bezogen. Bereits 1867 erschien eine Verstärkung der Polizeikräfte nötig, wodurch auch ein erhöhter Raumbedarf entstand. Es traf sich, dass an der Ecke Davidstraße und Spielbudenplatz ein Gebäude des Hamburger Bürgermilitärs nach dessen Auflösung zur Verfügung stand. Die Wache zog 1868 an diesen Standort um, den sie noch heute innehat.

Nach 31 Jahren, in denen der Polizeiwachdienst einer bürgerlichen Deputation unterstand, wurde die Wache im Jahre 1871 der Hamburger Polizeibehörde – damals als Polizeiwache 13 – zugeordnet.

Mit der weiteren Expansion des Vergnügungsviertels St. Pauli schien um die Jahrhundertwende eine abermalige Erhöhung der Polizeipräsenz dringend geboten. Diensträume für Kriminal-, Sitten- und Ausländerpolizei waren unterzubringen, es wurde wiederum ein größeres Gebäude benötigt.

Man entschloss sich zu einem Neubau und beauftragte den Stadtbaumeister Fritz Schumacher mit der Planung eines Gebäudes. Es folgte ein längerer Streit um den geeigneten Standort: die Bewohner und die Betreiber der Amüsierbetriebe forderten eine Rückverlegung der Wache an den alten Standort in der Kastanienallee, da die ständige Präsenz der Polizei direkt am Spielbudenplatz als dem Geschäft abträglich empfunden wurde. Da der Bauplatz dort aber zu klein war, konnte sich schließlich die Polizeibehörde mit ihrem Wunsch nach Erhalt des Standorts durchsetzen.

Ein weiterer Streit, diesmal um die Finanzierung, folgte. Der ursprüngliche Kostenvoranschlag Fritz Schumachers aus dem Jahre 1911 belief sich auf etwa 115.000 Reichsmark, 1913 wurden die Kosten bereits mit 170.000 Reichsmark veranschlagt. Auch dieser Streit wurde aber schließlich notgedrungen beigelegt und das nötige Geld bereitgestellt.

Nach dem Bau 1913–1914 wurde das jetzige Gebäude am 10. Dezember 1914 der Polizei übergeben.

Am 9. Oktober 1970 erhielt die im Volksmund schon seit weit über 100 Jahren so genannte Davidwache vom damaligen Innensenator Heinz Ruhnau das Recht, sich fortan auch ganz offiziell und im externen Rechtsverkehr so zu nennen.

Nach mehreren umfassenden Renovierungen, die letzten größeren in den Jahren 1968 und 1991, wurde im Rahmen einer Neustrukturierung der Hamburger Polizei 2003 abermals mehr Platz benötigt. Die örtlich zuständige Kriminalpolizeidienststelle, zuvor ungünstig in der Lerchenstraße in den Räumen der Nachbarwache untergebracht, sollte mit den Kräften der Schutzpolizei zu einem Polizeikommissariat im gleichen Gebäude zusammengelegt werden.

Nach etwa 15-monatiger Bauzeit wurde am 4. April 2005 der Anbau offiziell übergeben und die Schaffung des Polizeikommissariats 15 verkündet. Im Anbau sind nun die Kriminalpolizei und die Abteilung für straßenverkehrsbehördliche Angelegenheiten untergebracht, während im alten Gebäudeteil die Schutzpolizei und die Kommissariatsleitung einquartiert sind. Weiterhin bietet der Anbau Platz für einen großen Konferenzsaal.



Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.