Dinkelsbühl

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Dinkelsbühl ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Dinkelsbühl.

Werner & Pfleiderer

Sonstige

Geschichte

Ursprung der Ansiedlung

Im 10. Jahrhundert wurde die Kreuzung der bedeutenden Handelswege Ostsee-Mitteldeutschland-Italien und Worms-Prag-Krakau nahe der Furt mit einer Turmhügelbefestigung versehen.[5] Die von Worms kommende Straße wird gelegentlich, aber unzutreffenderweise als Nibelungenstraße bezeichnet.[5][7] Die erste urkundliche Nennung der Stadt als „burgum tinkelspuhel“ erfolgte 1188 in einer Heiratsurkunde Kaiser Barbarossas für seinen Sohn Konrad von Rothenburg. Bereits damals war der Ort durch seine günstige Verkehrslage ein wichtiger Handelsplatz und staufischer Stützpunkt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „bühel“ (mhd. für Hügel) und dessen Bestimmungswort der Personenname „Dingolt“ bzw. „Dingolf“ ist und demnach Zum Hügel des Dingolt bedeutet.[8]

Reichsstadt

Im Heiligen Römischen Reich konnte Dinkelsbühl während des 13. bis 14. Jahrhunderts den Status der Reichsunmittelbarkeit erlangen, womit die Reichsstadt Dinkelsbühl entstand. Von da an erhielt die Stadt königliche und kaiserliche Privilegien. Sie entwickelte sich zu einer kleinen Stadtrepublik mit anhängigem Territorium. Im Reichstag saß die Stadt auf der Schwäbischen Städtebank. Bei der Einteilung des Reiches in Reichskreise Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Dinkelsbühl Teil des Schwäbischen Kreises und damit einer dessen nordöstlicher Vorposten. Auch im Schwäbischen Kreis war die Stadt auf der Städtebank vertreten und nahm dort von 31 Reichsstädten den 13. Rang ein.

Mediatisierung bis heute

1802 verlor Dinkelsbühl die reichstädtische Selbständigkeit und wurde Teil des Kurfürstentums Bayern. Durch Tausch wurde Dinkelsbühl 1804 in das preußische Verwaltungsgebiet Ansbach-Bayreuth eingegliedert, dessen zwei Vorgängerterritorien zum Fränkischen Kreis gehört hatten. Zusammen mit Ansbach-Bayreuth wurde Dinkelsbühl 1806 von Bayern annektiert, das durch die Kollaboration mit dem französischen Kaiser Napoleon gleichzeitig zum Königreich Bayern aufstieg. Bei der Einteilung Bayerns in schwäbische, fränkische und bairische Regierungsbezirke nahm man Bezug auf die früheren Reichskreise. Dinkelsbühl kam aufgrund des ansbachischen Intermezzos 1804–1806 letztendlich zum Rezatkreis, obgleich es jahrhundertelang politisch zu Schwaben gehört hatte.

Mit dem Gemeindeedikt wurde 1809 der Steuerdistrikt Dinkelsbühl gebildet. Zu diesem gehörten folgende Orte: Carmeliterhaus, Felden, Gaismühle, Hammermühle, Hirtenhaus, Hungerhof, Kobeltsmühle, Lohmühle, Mögelins-Schlößlein, Mutschach, Mutschachermühle, Neumühle, Obere Ölmühle, Radwang (z. T.), Reichertsmühle, Siebentisch, Strickerwalkmühle, Unsinnige Mühle, Weiherhaus und Weißhaus.[9][10] Dinkelsbühl war eine Kreisunmittelbare Stadt, die dem Rezatkreis direkt unterstand.

Hexenverfolgung

Von den Hexenverfolgungen in Dinkelsbühl sind zwischen 1613 und 1661 fünf Hexenprozesse mit Hinrichtungen bekannt. 1611 wurden drei Frauen der Hexerei angeklagt, für das Jahr 1613 sind zwei Todesurteile, für 1645 die Hinrichtung einer evangelischen Hebamme und für die Jahre 1655 und 1656 ein größerer Serienprozess mit acht angeklagten Frauen bezeugt. Es wurde eine Frau lebendig verbrannt, sieben Frauen wurden enthauptet und danach verbrannt, eine Frau wurde enthauptet und nicht verbrannt, ein Mann wurde enthauptet und verbrannt.[11] Tatsächlich wurden zwischen 1649 und 1709 im Ratsgericht weitere 40 Fälle von Hexenbezichtigungen verhandelt, die zu keiner Hinrichtung führten. Bezichtiger und Bezichtigerinnen wurden mit Verbannung, Gefängnis, dem Narrenhaus oder der Halsgeige bestraft und mussten Abbitte leisten.[12] Die Aktenlage ist unvollständig, aber die Sitzungsprotokolle des Inneren und Geheimen Rates sind überliefert und wurden vom Stadtarchivar übertragen.[13]

2006 wurde eine Dauerausstellung zur Geschichte der Hexenverfolgung in Dinkelsbühl im Rothenburger Tor eröffnet.[14] In dem über der Tordurchfahrt gelegenen "Drudengewölbe" fand damals die „Peinliche Befragung“ statt. Dort sind die Namen der Opfer auf Glassteinen eingraviert, die im Boden des Folterraumes eingelassen sind. Seit Mai 2012 befindet sich die Ausstellung im „Haus der Geschichte Dinkelsbühl“ im Alten Rathaus. Auf einer Ausstellungstafel sind folgende Todesopfer genannt:[15


Text: Wikipedia

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