Dorfkirche Neulewin

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Modell der Dorfkirche Neulewin

Die Kirche in Neulewin war eine der Ersten, die im Oderbruch erbaut wurde. Ein wichtiger Grund für die Einwanderung war die von Friedrich II. versprochene Glaubensfreiheit. Der Bau der Kirchen geriet durch den 7-jährigen Krieg (1756-1763) ins Stocken. Der Besiedlungsplan, entworfen von Oberst Wolf Friedrich von Retzow, enthielt in groben Zügen auch die Errichtung von Kirchen, Schulen und Pfarrhäusern. Die Umsetzung der Kirchenbauten übernahm ab 1760 Kriegs-und Domänenrat Simon Leonhard von Haerlem. Zur Parochie (Amtsbezirk eines Pfarrers) Neulewin gehörten die Dörfer Neulewin, Neutrebbin und Neubarnim, sowie die umliegenden Ortschaften. Der größte Anteil der Kirchengemeinde waren Lutheraner.

Eines der wenigen erhaltenen Stücke der letzten Kirche ist das Taufbecken.

Die Bronzeglocke von 1776 wird als „kriegswichtiges“ Material 1917 eingeschmolzen. Von der 1945 zerstörten Kirche sind nur die provisorischen Stahlglocken übrig. Sie befinden sich seit 1953 im Glockenhaus. Die Größere trägt die Umschrift „Deo gloria soli – sang vor mir einer Glocke heller Klang. 1776 stieg sie in den Turm; 1917 ergriff sie der Weltensturm und die gesungen „Friede auf Erden“, musste eine Kanone werden. Mich aber hat neue, schwerringende Zeit zu alter singender Wahrheit geweiht.“


1763 erster Pfarrer Georg Siegfried Licht (lutherischer Pfarrer)

1764 Errichtung der Kirche in Fachwerk durch Zimmermeister Seiffert aus Wriezen. Maße der Kirche: 91 Fuß lang, 48 Fuß breit, 24 Fuß hoch (1 Fuß = 31,4 cm)

1770 Errichtung des Turmes in Fachwerk mit Bretterverkleidung und Schindeldach

1776 Kirche erhält eine Glocke

1777 Bau eines Pfarrhauses durch Maurer- und Zimmermeister Rubin Maße des Pfarrhauses: 60 Fuß lang, 40 Fuß breit Baukosten: 1228 Taler, 13 Groschen, 8 Pfennig

1834 Abriss der Kirche wegen Baufälligkeit

1841 Einweihung einer neuen Fachwerkkirche nach einem Entwurf von John Blew, Überarbeitet durch Bauinspektor Karl August Schwieger

1862 Einbau einer Orgel vom Orgelbaumeister Sauer aus Frankfurt (Oder)

1893 Bau einer Leichenhalle auf dem Friedhof

1920 Kirche erhält 2 neue Glocken, die Kleine ist eine Spende des Kaufmanns Paul Lorenz aus Neulewin, die Große wurde durch Spenden der Kirchen- gemeinde finanziert

1945 Zerstörung der Kirche und Leichenhalle durch Beschuss

1953 Bau einer neuen Leichenhalle und eines Pfarrhauses mit Gemeindesaal.


Quelle