Dortmunder Union-Brauerei

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Dortmunder Union-Brauerei war der Name einer Brauerei in Dortmund. Sie gehört heute unter dem Namen Brauerei Brinkhoff zur Radeberger Gruppe.

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Geschichte

Die Ursprünge der Union-Brauerei liegen in der Hausbrauerei Wilhelm Struck am Dortmunder Westenhellweg. Wilhelm Struck betrieb hier eine Bäckerei, eine Hausbrauerei und eine angegliederte Schankwirtschaft.

1870 wurde der Braumeister Fritz Brinkhoff von der Dortmunder Löwenbrauerei abgeworben, zugleich wurde die Brauerei in eine offene Handelsgesellschaft (oHG) umgewandelt. 1872 wurde die Brauerei Struck & Compagnie westlich vor die Wallanlagen der Stadt in das „Brauereiviertel“ zwischen Rheinischer Straße und Eisenbahntrasse verlegt, um den Betrieb erweitern und ausbauen zu können. Der Gründer und Namensgeber war zwischenzeitlich ausgeschieden.

Am 30. Januar 1873 wurde, um Kapital für die Betriebsverlagerung zu gewinnen, die Dortmunder Union-Brauerei Aktiengesellschaft gegründet und ins Handelsregister eingetragen.

Dortmunder Export 1887 wurde ein Fehlsud an einen Aachener Kunden geliefert und fand dort reißenden Absatz. Das Dortmunder Export war geboren. Zu dieser Zeit wurden in der Dortmunder Union-Brauerei 75.000 Hektoliter jährlich produziert. Um die Wende zum 20. Jahrhundert betrug die Produktion bereits 194.000 Hektoliter. Im Ersten Weltkrieg belieferte die Dortmunder Union-Brauerei die Truppen der deutschen Armee.

Zwischen 1920 und 1927 übernahm die Union-Brauerei die Betriebsanlagen der benachbarten Germania-Brauerei, errichtete aber auch auf dem eigenen, zunehmend beengten Betriebsgelände verschiedene Neubauten. In diesem Zusammenhang entstand auch von April 1926 bis Juni 1927 nach Plänen des auf Brauereianlagen spezialisierten Ingenieurs Emil Moog das erste Hochhaus Dortmunds, das heute als Dortmunder U bekannt ist und hauptsächlich als Gär- und Lagerkeller diente. Das mehrfach erweiterte Gebäude ist als Stahlbetonbau erbaut und steht auf 40 Fundament-Pfeilern. Der Hauptturm wird von einem zweistufigen gitterförmigen Aufbau bekrönt. Auf dem Dach prangt seit 1968 das vierfache, neun Meter hohe und beleuchtete goldene „U“ als Firmenzeichen der Union-Brauerei.

Mit den neuen Produktionsstätten steigerte die Brauerei auch ihren Absatz. 1929 wurden zum ersten Mal mehr als eine Million Hektoliter Bier erzeugt, das zum Großteil exportiert wurde.

Während der Zeit des Nationalsozialismus in Dortmund wurde Brauereidirektor Bruno Schüler am 24. März 1933 Staatskommissar für die Stadt Dortmund, später Bürgermeister und Theaterdezernent. Schüler, Nationalsozialist seit 1923, übte massiven Druck aus, die nationalsozialistische Ideologie auch in Dortmund umzusetzen. Ein Rechenschaftsbericht Schülers vom 24. April 1933 an den Preußischen Minister des Inneren belegt die antisemitischen Aktivitäten Schülers, der zunächst „Nichtarier“ aus allen öffentlichen Positionen verdrängen ließ.[1]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs erlitt die Union-Brauerei durch Bombenangriffe starke Schäden. Erst 1956 konnte wieder die Produktionsmenge von 1929 erreicht werden. 1973 wurde mit einer Produktion von mehr als zwei Millionen Hektoliter Bier ein historisches Maximum erreicht.

Übernahme der Ritter-Brauerei

1994 übernahm die Union-Brauerei die Dortmunder Ritter-Brauerei und nannte sich in Dortmunder Union-Ritter Brauerei GmbH um. Die Produktion wurde aus der Innenstadt zur bisherigen Produktionsstätte der Ritter-Brauerei an den Stadtrand in Lütgendortmund verlegt. 2002 wurde die Union-Ritter-Brauerei in Brauerei Brinkhoff umbenannt, 2006 die Produktion zur Dortmunder Actien-Brauerei verlagert.

Die ehemalige Brauerei in der Dortmunder Innenstadt wurde 2004 abgerissen. Übriggeblieben ist nur der sieben Stockwerke umfassende und 70 Meter hohe Gär- und Lagerkeller mit dem weit sichtbaren vergoldeten Dortmunder U.

Mittlerweile wurde das Gebäude völlig umgebaut. Es wird museal genutzt und ist, neben der Präsentation von Kunstwerken aus dem 20. und 21. Jahrhundert im Museum Ostwall, öffentlicher Ort des Forschens, Lernens, Erlebens und Austausches über Kunst, Medien und Kultur der Gegenwart.[2]

Eine Filiale befand sich in der Leipziger Straße 109 von Berlin.

Text: Wikipedia

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