Drachenhaus (Potsdam)

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Ansichtskarte vom Drachenhaus

Am Südhang des Klausbergs, der an den nördlichen Rand des Parks Sanssouci in Potsdam grenzt, ließ der preußische König Friedrich der Große das Drachenhaus errichten. Im Zeitgeschmack der Chinamode, der Chinoiserie, entstand von 1770 bis 1772 ein Gebäude in der Form einer chinesischen Pagode. Den Auftrag zur Planung und Ausführung bekam der Baumeister Carl von Gontard.

Mit dem Bau des Drachenhauses, das seinen Namen durch die sechzehn Drachenfiguren an den Eckpunkten der konkav geschwungenen Dächer erhielt, wurde sechs Jahre nach Fertigstellung des Chinesischen Hauses im Park Sanssouci noch einmal die Begeisterung für die chinesische Kultur in der Chinoiserie des 18. Jahrhunderts sichtbar.

Friedrich der Große erhielt für diesen ostasiatischen Baustil Anregungen aus dem 1757 erschienenen Werk „Designs of chinese buildings“ (Entwürfe chinesischer Gebäude) und von 1763 „Plans, elevations, section and perspective views of the gardens and buildings at Kew“ (Pläne, Erhebungen, Teil- und Perspektivansichten der Gärten und Gebäude in Kew). Diese Nachschlagewerke für Architektur wurden von Sir William Chambers herausgegeben, der ab 1760 Hofarchitekt unter dem britischen König George III. war und bei London die Kew Gardens anlegen ließ, in denen eine in seinen Werken abgebildete, mehrgeschossige Pagode als Gartenarchitektur erbaut wurde.

Das auf einem oktogonalen Grundriss in der Form einer viergeschossigen Pagode errichtete Drachenhaus war nicht nur als schmückende Architektur gedacht, sondern auch als Wohnhaus für den Winzer des angrenzenden Weinbergs, der das Gebäude jedoch nie bezog. Um das Haus vor dem Verfall zu schützen, musste es 1787 restauriert werden. Erst seitdem wurde es von dem Aufseher des einige Meter westlich liegenden Belvederes und bis in die heutige Zeit dauerhaft bewohnt. Den im Erdgeschoss liegenden zwei Zimmern, einer Küche und einem Flur wurden im Laufe der Jahre dem Wohnbedarf entsprechend ein weiterer Raum, eine Waschküche und drei Stallgebäude durch Anbauten zugefügt. Seit 1934 wird das Drachenhaus gastronomisch genutzt.


Text: Wikipedia

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