Durlach

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Durlach ist mit rund 30.000 Einwohnern der größte Stadtteil von Karlsruhe.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Durlach.

Brauerei Eglau

Gritzner

Emil Lichtenauer

Margarinewerke Fritz Schmidt

Munitionsfabrik Durlach

2. Badisches Dragoner-Regiment Nr. 21

Sonstige

Geschichte

Die Grafen von Hohenberg erbauten im 11. Jahrhundert die Burganlage auf dem Turmberg und erweiterten sie im 12. Jahrhundert. Nach dem Aussterben der Hohenberger und der Grötzinger Herren fiel das Grafenamt im Pfinzgau gegen Ende des 12. Jahrhunderts an die Oberlehensherren, die Staufer.

Im Jahr 1196 wurde Durlach in zwei Urkunden von Kaiser Heinrich VI. als villa Durla (Dorf) erstmals urkundlich erwähnt.[4] Aus einer im Jahre 1234 von Kaiser Friedrich II. in Apricena ausgestellten Urkunde lässt sich ableiten, dass Durla vor 1220 an Markgraf Hermann V. von Baden im Tausch für Güter bei Braunschweig als Eigenbesitz übergeben wurde und zu diesem Zeitpunkt bereits zur Stadt (civitas) erhoben war.[5] Es könnte sein, dass Kaiser Heinrich VI. sie an der Stelle einer dörflichen Vorgängersiedlung auf Grötzinger Gemarkung gegründet hatte, als er sich im Winter 1191/1192 in seiner Hagenauer Pfalz aufhielt.[6]

Im Jahre 1196 kam Herzog Konrad II. von Schwaben, ein Sohn von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, in Durlach ums Leben. Darüber berichtet die um 1229/30 verfasste Ursberger Chronik, die das damalige Durlach als oppidum Durlaich (ummauerter Ort, Stadt) bezeichnet.[7]

1279 zerstörte Konrad III. von Lichtenberg, der Bischof von Straßburg, die Burg Hohenberg auf dem Turmberg, die danach nicht wieder aufgebaut wurde. 1556 wurde Durlach mit den damals noch in Pforzheim residierenden Landesherren protestantisch.

1565 verlegte Markgraf Karl II. die Residenzstadt der ernestinischen Linie der Markgrafen von Baden von Pforzheim nach Durlach. Seither nannten sich die Landesherren „Markgrafen von Baden-Durlach“. Die Karlsburg wurde gebaut. Durlach erlebte einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung.

Nachdem Durlach bereits im Dreißigjährigen Krieg gebrandschatzt worden war, zerstörten im Jahr 1689 vom französischen König Ludwig XIV. im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekriegs entsandte französische Truppen die Stadt völlig. Lediglich fünf oder sechs Wohnhäuser der Altstadt entgingen dem Feuer. Von der Karlsburg blieb nur der Prinzessenbau stehen. Wiederkehrende Zerstörungen und Plünderungen ruinierten die schutzlosen Durlacher in dieser Zeit immer aufs Neue, bis der Krieg 1697 endete. Der Landesherr Markgraf Friedrich Magnus hielt sich währenddessen bis zu seiner Rückkehr 1698 im Basler Exil auf. Er begann den Wiederaufbau Durlachs und der Karlsburg, in deren ersten Bauteil er 1699 einzog. 1709 übernahm sein Sohn Markgraf Karl Wilhelm die Regierung. Im Zerwürfnis mit seiner Gemahlin Magdalena Wilhelmine von Württemberg, einer Tochter des Herzogs von Württemberg, und den Durlacher Bürgern stoppte er den weiteren Ausbau der Karlsburg.

1718 verlegte Markgraf Karl Wilhelm die Residenz in sein seit 1715 mitten im Hardtwald neu erbautes Schloss, bei dem die neue Stadt Karlsruhe entstand. Auch die markgräflichen Behörden mussten aus Durlach umziehen.

1735 wurde in Durlach die Münzprägeanstalt errichtet. Von 1810 bis 1832 war Durlach Kreisstadt im inzwischen durch napoleonischen Druck konstituierten Großherzogtum Baden. 1843 eröffnete die Eisenbahnlinie Karlsruhe–Heidelberg mit Bahnhof in Durlach. 1846 gründete Christian Hengst die landesweit erste Freiwillige Feuerwehr (Denkmal Hengst-Platz).[8] 1921 wurde Aue zu Durlach eingemeindet.

Im Zuge der Reichspogromnacht kam es 1938 es zu Übergriffen gegen jüdische Bürger in Durlach. Am 22. Oktober 1940 wurden die verbliebenen jüdischen Mitbewohner deportiert. Während des Zweiten Weltkrieges kamen in Durlach 329 Menschen um.

1938 wurde Durlach gegen das ausdrückliche Votum der Durlacher nach Karlsruhe eingemeindet. Als Zugeständnis wurde dabei allerdings vereinbart, dass Durlach alle Behörden und Ämter behalten dürfe. Deshalb ist Durlach heute der einzige Stadtteil Karlsruhes, der ein eigenes Finanzamt und mit dem Amtsgericht Karlsruhe-Durlach ein eigenes Amtsgericht besitzt. Das dem Amtsgericht angeschlossene Gefängnis – dessen prominentester Gefangener während der Spiegel-Affäre kurzzeitig Rudolf Augstein war – wurde allerdings 1990 gegen Protest der Bevölkerung abgerissen. 1989 erhielt Durlach eine eigenständige Ortschaftsverfassung und einen Ortschaftsrat.


Text: Wikipedia

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