Electrola

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Schellackplatte eines der größten Erfolge der Plattenfirma: Lili Marleen (1939)

Am 8. Mai 1925 wird von der britischen Gramophone Company in Nowawes bei Berlin die Electrola GmbH gegründet und erhält mit dem Labelcode LC 00193 im Dezember 1925 seine Schallplattenlizenz. Im März 1931 fusionierte Electrola über deren Muttergesellschaft und der Lindström-Muttergesellschaft Columbia Gramophone Company zur EMI und wird damit Tochter-Label von EMI. Rund 300 Veröffentlichungen pro Monat ließen bei Electrola den Gesamtkatalog bis 1934 auf 11.000 Titel anwachsen. Ende 1939 kam Electrola – wie auch die anderen deutschen Plattenlabels - unter Nazi-Verwaltung. Dadurch kam es nicht mehr zur Veröffentlichung des typischsten US-Jazz-Songs In The Mood. Aufgenommen am 1. August 1939, wurde er in den USA im September 1939 veröffentlicht. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen der deutschen Tochterunternehmen zu 80 Prozent zerstört, sodass eine sofortige Wiederaufnahme der Produktion nach dem Krieg unmöglich war. Die Electrola entschloss sich, nicht zuletzt wegen der unsicheren Lage Berlins, komplett nach Köln umzuziehen.

Auf dem Gelände der ehemaligen „Atlantic Gummi-Werke Aloys Weyers KG“ in Köln-Braunsfeld, Maarweg 149, fand man ausbaufähiges Areal. Hier in Köln wurde die Firma durch Eintragung ins Handelsregister am 13. Februar 1952 gegründet, die offizielle Sitzverlegung nach Köln fand am 8. September 1953 statt. Ein modernes Aufnahmestudio wurde 1956 am Kölner Maarweg – wo auch die Plattenfertigung stattfand - mit allen dazugehörigen Technikräumen in Betrieb genommen. In diesen Studios wurden alle Schlager von Fred Bertelmann über Conny Froboess und Gitte Haennig, aber auch die letzten Aufnahmen mit Marlene Dietrich bis in die Ära von Herbert Grönemeier produziert. Als 1965 die Musicassette als neuer Tonträger auf den Markt kam, entstand 1966 auch eine eigene MC-Fertigung. Dies war die letzte Investition der Carl Lindström-Gesellschaft, die am 30. November 1972 in der EMI Electrola GmbH aufging[1].

Nach einer Fusion von EMI Ltd. mit dem britischen Unternehmen Thorn Electrical Industries zu Thorn EMI Ltd. am 3. März 1980 wurde der in über 40 Ländern vertretene Großkonzern im August 1996 in die beiden unabhängig voneinander operierenden Gesellschaften Thorn und EMI Group aufgeteilt und an der Börse eingeführt. Im Juni 1992 kaufte Thorn EMI das bis dahin unabhängig agierende Tonträgerunternehmen Virgin Records für einen Kaufpreis von 957 Mill. US-Dollar und beendete damit einen intensiven Wettbewerb um die Firma, bei der viele der bestverkaufenden Künstler unter Vertrag standen.

Im Jahr 1994 kam die ebenfalls unabhängige deutsche Firma Intercord Tonträger dazu, mit der EMI seinen Künstlerstamm weiter ausbauen konnte, 2000 wurde der Standort der Intercord in Stuttgart geschlossen, und das Repertoire ging überwiegend auf die EMI Electrola GmbH & Co KG über. Im August 2000 zog das Unternehmen vom Maarweg in das Medienzentrum Kölns - den Mediapark; das Rechenzentrum folgte im Dezember 2002. Im Frühjahr 2002 wurde die EMI Electrola in EMI Music Germany GmbH & Co. KG umbenannt. Nach der Schließung des Standortes München im April 2004 wurde das Label Virgin mit den bereits in Berlin ansässigen Labels "Mute“ und „Labels“ zusammengeführt. Seit dieser Zeit operiert das Unternehmen an den beiden Standorten Köln und Berlin. Zunächst war EMI Music Germany an den drei Standorten München (Virgin), Köln (Capitol Music mit Pop und EMI Classics und Blue Note für Jazz) sowie Berlin (Labels Germany und Mute Tonträger) ansässig; Virgin Schallplatten ging 2004 in Labels und Mute auf. Das Zentrum der Schallplattenindustrie war jedoch Hamburg mit den Schallplattenfirmen Polydor Records, Teldec (Telefunken/Decca), Philips und Metronome.

Die ehemalige Adresse ist das Gelände in der Friedrich-Engels-Straße 26.


Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Mediatus

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