Esperanto Propaganda Institut

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Das Esperanto Propaganda Institut befand sich in der Lindenstraße 18 von Leipzig.

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Esperanto

Esperanto ist eine Plansprache bzw. eine Welthilfssprache und eine lebende Sprache. Unter dem Pseudonym Doktoro Esperanto („Doktor Hoffender“) veröffentlichte der Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof 1887 seine noch heute gültigen Grundlagen.

Esperanto wird von einer weltweiten Sprachgemeinschaft benutzt, die in über hundert Ländern vertreten ist; Esperanto ist die Plansprache mit der größten Sprachgemeinschaft.

Geschichte

1887 veröffentlichte Zamenhof in Warschau eine Broschüre mit den Grundlagen der Sprache.[3][4] In seinem Unua Libro formulierte er zugleich drei Ziele für seine Sprache:

„Die Sprache muss sehr leicht sein, so dass sie jeder so zu sagen spielend erlernen kann.“

„Jeder, der diese Sprache erlernt hat, muss sie sofort zum Verkehr mit anderen Nationalitäten benutzen können, ganz abgesehen davon, in wie fern diese Sprache von der Welt anerkannt wird, ob sie viele, wenige oder gar keine Anhänger hat, d. h. dass die Sprache gleich von Vorne herein, in Folge ihres besonderen Baues, als Mittel zum internationalen Verkehr dienen kann.“

„Ein Mittel zu finden, die Gleichgültigkeit der Welt zu überwinden, und dieselbe zu ermuntern, sofort und ‚en masse‘ von dieser Sprache, als von einer lebenden Sprache, Gebrauch zu machen, nicht aber nur mit einem Schlüssel dazu in der Hand, oder nur im äussersten Nothfalle.“[5]

Die erste Ausgabe des unua libro, in Russisch, umfasst 40 Seiten im Format A5. Der Grammatik-Teil darin enthält 16 Regeln auf 6 Seiten.

1889 folgte eine Adressenliste mit den ersten Anhängern, außerdem wurde die auf Esperanto in Nürnberg herausgegebene Zeitschrift La Esperantisto gegründet.[6]

1898 gründete Louis de Beaufront eine französische Esperanto-Gesellschaft, aus der später der erste Esperanto-Landesverband wurde.[7] 1908 wurde der Esperanto-Weltbund gegründet.[8] Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gab es Verbände oder zumindest Ortsgruppen auf allen Kontinenten.

Zwischen den beiden Weltkriegen kam es in mehr als einem Dutzend Ländern zu Behinderungen. Im nationalsozialistischen Deutschland wurden neben vielen anderen auch Kunstsprachenvereinigungen verboten.[9]

Unter Josef Stalins Herrschaft in der Sowjetunion gab es kein öffentlich bekannt gemachtes Verbot, jedoch wurden bereits mit Beginn der Grossen Säuberung neben vielen anderen Gruppen auch führende Esperanto-Sprecher verhaftet und deportiert. Der Geheimdienst NKWD listete zunächst u. a. „alle Menschen mit Auslandskontakten“ auf.[10] Ein Befehl von 1940 aus Litauen listet „Esperantisten“ neben Briefmarkensammlern unter den zu verhaftenden Personengruppen.[11] Tausende Esperantosprecher wurden verhaftet und in Lager gesperrt.[12] Nur wenige der Betroffenen überlebten. Zentralkomitee und Länderrat der Esperanto-Bewegung, im April 1926 auf einer gemeinsamen Sitzung in Locarno (Schweiz) Ausstellung über Hundert Jahre Esperanto-Weltbund, Rotterdam 2008

Während des Kalten Krieges dauerte es längere Zeit, bis in den osteuropäischen Staaten Esperanto-Verbände gegründet werden konnten. Eine Ausnahme bildete Jugoslawien, wo bereits 1953 ein Esperanto-Weltkongress stattfand. 1959 fand in Warschau der erste Weltkongress in einem Land des Ostblocks statt. Nach und nach entwickelten sich Kontakte und Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden in Ost und West. 1980 durfte der chinesische Landesverband dem Esperanto-Weltbund beitreten.

Nach dem Fall der Berliner Mauer stieg die Zahl der Landesverbände im Weltbund.


Text: Wikipedia

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