Etzdorf (Striegistal)
Etzdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Striegistal im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.
Siegelmarken
Geschichte
Etzdorf wurde, wie die umliegenden Orte auch, im Zuge der Deutschen Ostsiedlung im 12. Jahrhundert gegründet. Schriftliche Belege aus der Zeit der Besiedlung sind nicht bekannt. Der erste urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1314 als „Ezwinstorf“. Ähnlich wie in anderen umliegenden Dörfern, es sollen nur Marbach und Rossau genannt werden, bestand das Reihendorf mit Waldhufenflur Etzdorf ursprünglich aus zwei bäuerlichen Gemeinden.[2]
Etzdorf lag am nördlichen Rand des Gebietes, das Markgraf Otto roden und durch Kaiser Barbarossa dem Kloster Altzella stiften ließ. Um 1445 war in Etzdorf ein Rittersitz nachweisbar.[3] Nach der Reformation kam Etzdorf bezüglich der Grundherrschaft schriftsässig zum Rittergut Gersdorf.[4][5] Dem Rittergutsbesitzer oblag die Gerichtsbarkeit und das Patronat über Kirche und Schule. Nach der Säkularisation des Klosters Altzella im Jahr 1540 gehörte Etzdorf bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Nossen.[6] Ab 1856 gehörte Etzdorf zum Gerichtsamt Roßwein und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Döbeln,[7] welche 1939 in Landkreis Döbeln umbenannt wurde.[8] Vor 1875 wurden Gersdorf und Hohenlauft eingemeindet. Der Ortsteil Hohenlauft wurde allerdings zum 1. Juli 1950 nach Niederstriegis umgegliedert.[9][10][11]
Mit der zweiten Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Etzdorf mit Gersdorf im Jahr 1952 zum neu gegründeten Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Seit 1990 gehörte die Gemeinde Etzdorf zum sächsischen Landkreis Hainichen, der 1994 im Landkreis Mittweida und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.
Am 1. Januar 1994 schloss sich die Gemeinde Etzdorf samt dem Ortsteil Gersdorf mit den Gemeinden Dittersdorf, Arnsdorf, Naundorf, Marbach (mit Kummersheim) und Böhrigen zur Gemeinde Tiefenbach zusammen.[12] Der Sitz der neuen Gemeinde wurde die ehemalige Etzdorfer Schule. Die Gemeinden Tiefenbach und Striegistal wiederum schlossen sich am 1. Juli 2008 zur neuen Gemeinde Striegistal zusammen,[13] wodurch Etzdorf seitdem ein Ortsteil und der Gemeindesitz von Striegistal ist.
Das alte Umspannwerk von Etzdorf ist ein Ausstellungsort im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas 2025 – Chemnitz.[14]
Schreibweisen und Deutung des Ortsnamens
1314: Ezwinstorf
1382: Eczilsdorf
1412: Oczilstorff
1445/1447: die Marschalge zu Eczilstorf
1477: Eczsdorff
1485: Etzdorff[15]
Der Name könnte auf einen Personennamen Ezwin zurückgehen, der allerdings in Sachsen bisher nicht nachgewiesen wurde. Möglich wäre auch ein Schreibfehler in der Urkunde von 1314. Die 1791 formulierte Anlehnung von Etz an Erz entsprang der Fantasie des Schreibers.[16]
Text: Wikipedia
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