Fähre Caputh

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Ansichtskarte der Fähre

Die Fähre Caputh verkehrt seit 1853 auf dem Gemünde (Teilabschnitt der Havel) zwischen den Ortschaften Caputh und Geltow, die heute Ortsteile der brandenburgischen Gemeinde Schwielowsee sind.


Vorgeschichte

Die Havel durchfließt in ihrem Verlauf zahlreiche Seen und bildet immer wieder Buchten. Dies gilt insbesondere auf dem Abschnitt zwischen Berlin und Brandenburg an der Havel. So bildet sie beispielsweise im Bereich der heutigen Gemeinde Schwielowsee die Gewässer Templiner See und Schwielowsee. Eine Engstelle der Havel von ca. 50 m befindet sich jedoch auf dem Gemünde, einem kurzen Verbindungsstück zwischen diesen beiden Seen. Bis zum Bau des Sacrow-Paretzer Kanals (1875) mussten noch alle Schiffe zwischen Berlin und Brandenburg diese Engstelle überwinden, so dass es bis 1880 dort einen Lotsen gab. Während die Schifffahrt auf der Havel von der Seenartigkeit des Flusses durchaus profitierte, erschwerte dies das Übersetzen zwischen den Uferseiten für Passanten. Engstellen wie das Gemünde eigneten sich dafür am ehesten. Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Caputh eine Möglichkeit des Übersetzens mit einem Handkahn eines gewissen Andreas Mahlow.


Anfänge des Fährbetriebs

Im Jahr 1843 stellte der Gutsbesitzer von Thümen beim Königlichen Landamt einen Antrag zum Bau einer Fährstelle. Die Fähranstalt sollte hierbei auf dem Grundstück des Schiffers Wilhelm Bastian verlaufen. Dieser beantragte daher selbst die Genehmigung zum Betrieb und stellte hohe Forderungen, so dass der Finanzminister der Königlichen Regierung nach einer Alternative zu Bastian suchte. Die Suche blieb jedoch erfolglos. Am 20. Februar 1853 wurde der Fährbetrieb aufgenommen.


Beschaffenheit der Fähre

Die Wagenfähre bestand zunächst aus Holz und wurde mit Rudern, Stakstangen und Keulen bewegt, die in ein Führungsseil eingehängt wurden. Später kam ein Spill hinzu. Erst 1928 war die Fähre motorisiert. Zwar wurde im Zweiten Weltkrieg ein neuer Fährprahm aus Stahl gebaut, die Fähre jedoch zum Kriegsende mit Rückzug der deutschen Truppen nach Geltow mit letzter Handlung gesprengt, so dass nach dem Krieg zunächst wieder ein Handkahn zum Einsatz kommen musste. Später wurde eine neue Fähre gebaut.


Ausrüstung

Der Fährkörper besitzt drei wasserdichte Abteilungen. Weiterhin gehören zur Ausrüstung der Fähre ein zugelassenes Radargerät und eine Motorlenzpumpe. An Rettungs- und Sicherheitsmitteln befinden sich an Bord zwei Handfeuerlöscher, drei Rettungsringe, 50 Einzelrettungsmittel, eine Wurfleine und ein Verbandskasten. Dem Fährführer steht eine moderne Rettungsweste zur Verfügung.


Fähre Caputh heute

Die Fähre Caputh, liebevoll Tussy II genannt, wird noch immer von den Nachfahren Wilhelm Bastians betrieben und wurde zuletzt 1998 durch einen neuen Schiffskörper ersetzt. Den Auftrag für den Bau und die Lieferung der Fähre erhielt die Werft in Berlin am 27. Dezember 1997. Mit diesem Bau wurde die alte Fähre Tussi ersetzt, die nicht mehr den heutigen Anforderungen in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht entsprach. Gleichzeitig wurden die Zu- und Abfahrten an beiden Uferseiten dieser traditionsreichen Fährverbindung über die Havel zwischen Caputh und Geltow erneuert. In die Landanlagen wurden auch die neu gestalteten hydraulischen funkferngesteuerten Auffahrtrampen für die Fähre integriert. Bei der Fähre handelt es sich um ein altes bewährtes Fährkonzept, den Seilantrieb, in Verbindung mit modernster Technik. Die Fähre gilt als Touristenattraktion Capuths. Durch sie ist es noch immer über drei Stahlseile mit dem Nachbarort Geltow über die Havel hinweg verbunden. Der Umweg zwischen den Orten über Ferch im Westen oder über Potsdam im Osten würde jeweils 20 km betragen. Fußgänger können das Caputher Gemünde jedoch auch über den Fußweg auf der Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Berlin - Belzig (Umgehungsbahn) überqueren.



Text: Wikipedia

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